Hilfe im Alltag für ältere Mitbürger in Wattenscheid

Links Nadine Urlacher, rechts Johannes Bielawa und dazwischen Mitarbeiter aus der Quartierswerkstatt. | Foto: Laura Kämper
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Unterwegs auf die Toilette müssen, ein Glas Wasser benötigen oder sich einen Moment unterstellen, um einen Regenschauer abzuwarten – viele ältere Menschen haben diese Bedürfnisse, wenn sie zu Fuß unterwegs sind. Im Rahmen des Projekts „Altengerechte Quartiere. NRW“ hat die Quartierswerkstatt nun ein Konzept eingerichtet, das nicht nur Senioren, sondern zum Beispiel auch Müttern mit Kindern helfen soll.

„Die Unterstütz.Punkte sollen Anlaufstellen für Menschen sein, die unterwegs sind und ein wenig Hilfe benötigen“, erklärt Nadine Urlacher, Ansprechpartnerin des Projekts „Altengerechte Quartiere. NRW“ in Wattenscheid. „Mitmachen können alle Einrichtungen, Praxen, Geschäfte und Restaurants, die feste Öffnungszeiten haben und öffentlich zu betreten sind.“
Entstanden ist die Idee in der Quartierswerkstatt im Frühjahr 2016, als die Senioren überlegt haben, was ein Problem für sie darstellt, wenn sie unterwegs sind. „Ich bin zum Beispiel schon zweimal überfallen worden und würde mir wünschen, dass ich mich in ein Geschäft zurückziehen kann, wenn ich das Gefühl habe, verfolgt zu werden“, erzählt eine Mitarbeiterin des Projekts. Anderen geht es außerdem um die Möglichkeit, zu verschnaufen oder zum Beispiel einen kurzen Anruf tätigen zu können, wenn sie ein Problem haben oder es ihnen nicht gut geht.
Nachdem die Idee der Unterstütz.Punkte entstanden war, wurde zunächst ein Logo entworfen, das die Einrichtungen kennzeichnen soll, die bereit sind, bei dem Programm mitzuwirken. „Dafür haben wir zusammen mit einer Graphikerin ein Logo mit den Farben Wattenscheids entworfen“, erzählt Johannes Bielawa, der zum Team des Seniorenbüros Wattenscheid gehört.
Neben der Gruppe, die an dem Logo arbeitete, haben weitere Senioren eine Liste zusammengestellt mit Geschäften und Einrichtungen, die sie selbst schon einmal besucht haben, wenn sie ein Problem hatten. Diese Insidertipps werden sie in den nächsten Tagen besuchen und fragen, ob die Inhaber der Geschäfte Interesse haben, an dem Projekt teilzunehmen.
Gerade Einkaufsläden haben selbst auch etwas davon, ein Unterstütz.Punkt zu sein. „Durch das soziale Engagement machen sie sich einen guten Namen und die Senioren, die das Geschäft dadurch kennen lernen, kaufen eventuell selbst auch etwas ein“, so Urlacher. Weiterhin besteht keinerlei rechtliche Bindung, das heißt, das Logo des Unterstütz.Punktes kann jederzeit auch wieder aus dem Schaufenster oder von der Eingangstür entfernt werden. Außerdem behält der Inhaber natürlich weiterhin sein Hausrecht.
„Wir hoffen, eine große Bereitschaft zu schaffen, vor allem die älteren Bürger in Wattenscheid zu unterstützen“, sagt Bielawa. „Je mehr öffentlich zugängliche Einrichtungen mitmachen bei dem Projekt, desto besser wird es funktionieren.“ Dass jeder im Rahmen der eigenen Möglichkeiten hilft, ist dabei selbstverständlich. „Natürlich geht es bei den Unterstütz.Punkten nicht darum, keine Toilettengebühren zu erheben oder absolute Barrierefreiheit zu schaffen. Jeder hilft nur, so gut er kann“, erklärt Bielawa. Außerdem ist das Projekt auch auf andere Stadtteile oder auch Städte übertragbar, da das Logo der Unterstütz.Punkte prinzipiell überall eingesetzt werden kann.
Bereits in der nächsten Woche werden die Mitglieder der Quatierswerkstatt, zu der etwa 80 ältere Menschen gehören, beginnen, die auf der gesammelten Liste stehenden Einrichtungen zu besuchen und Informationsschreiben und Anmeldebögen zu verteilen. „Die einzigen Dinge, die die Inhaber angeben müssen, sind ihre Öffnungszeiten und ob eine Kundentoilette vorhanden ist“, erklärt Urlacher. Geschäfte, Praxen und öffentliche Einrichtungen, die ältere Menschen durch das Projekt unterstützen möchten, können sich außerdem bei Nadine Urlacher unter Tel.: 9461-96 oder bei Johannes Bielawa unter Tel.: 9461-26 im Caritas-Zentrum Wattenscheid melden.

Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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