Trotz sinkendem Blutbedarf – Kontinuität beim Blutspenden ist weiter gefragt!

4. Mai 2014
10:00 Uhr
DRK-Saal, 44866 Bochum
Bild: DRK-Blutspendedienst
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In den letzten Wochen und Monaten verstärken sich auch beim DRK-Kreisverband Wattenscheid die Sorgen, die Bürgerinnen und Bürger könnten sich von der freiwilligen Blutspende abschrecken lassen. Hintergrund sind neue Meldungen, dass Krankenhäuser und Kliniken weniger Blut benötigten. Der DRK-Kreisverbandsvorsitzende Thorsten Junker appelliert deshalb: „Liebe Blutspender, kommt bitte auch weiterhin zu uns! Neue Spender werden zudem dauerhaft gebraucht!“

Auch soziologisch ist das interessant, meint Thorsten Junker, Vorsitzender des Roten Kreuzes in Wattenscheid, wenn er die vergangenen Blutspendetermine in der Hellwegstadt betrachtet: „Da steht der Opelaner genauso an wie der Bauingenieur und die Arzthelferin“ – alle wollen sie Blut spenden, zum Wohle anderer Menschen. Dies soll nach DRK-Wunsch möglichst auch so bleiben. Im Moment machen allerdings die Meldungen in den Medien zum sinkenden Blutbedarf in den Kliniken dem Roten Kreuz Sorgen, denn die Menschen könnten einen falschen Eindruck von der bestehenden Notwendigkeit von Blutspenden erhalten.

Zwei Blutspendetermine in DRK-Geschäftsstelle

Am kommenden Sonntag (4. Mai) von 10.00 bis 15.00 Uhr und am folgenden Montag, 05. Mai, von 15.30 bis 19.30 Uhr, sind in der Wattenscheider DRK-Geschäftsstelle an der Voedestraße 53 wieder Spendetermine angesetzt. Der DRK-Chef hofft hier auf die Bereitschaft der Wattenscheider. Denn: „Wir sind weiterhin auf jeden Blutspender angewiesen.“ Zwar ist es richtig, sagt die örtliche Blutspendebeauftragte Hanne Beil, die alle Termine in Wattenscheid mit organisiert, dass der Bedarf an Frischblut nicht mehr so groß sei. Dafür wiederum sei der Bedarf an Blutpräparaten allerdings gestiegen (etwa für Krebs-Therapien oder bei Organtransplantationen). Und die Gesellschaft werde zudem älter. Den stärksten Blutbedarf gebe es gerade in den alten Bevölkerungsgruppen. Also: Blut wird weiterhin benötigt, da es auch keinen Ersatz gibt.

Terminstreichung droht

Leider ist auch der Rotkreuz-Kreisverband Wattenscheid von Streichungen einiger Termine betroffen, die der DRK-Blutspendedienst mit Beginn des Aprils im Einzugsgebiet umsetzt. Die Blutspendetermine in Eppendorf stehen momentan auf der Kippe. Thorsten Junker hat dafür durchaus Verständnis: Der organisatorische Aufwand für dreistündige Blutspenden sei enorm, bei einigen Terminen mit nur knapp 30 Blutspendern sei das nun einmal nicht kostendeckend. Eine Konzentration und Straffung von Terminen mache da durchaus Sinn: Für einen Doppeltermin am Sonntag/Montag in der DRK-Geschäftsstelle an der Voedestraße 53 muss eben alles nur einmal aufgebaut werden.

Werbung von Erstspendern bleibt wichtig

Echte Sorgen macht sich der Rotkreuzler mehr um die Frage, wie junge Leute als Neuspender gewonnen werden können: „Die Jüngeren rücken nicht mehr so automatisch als Spender nach. Unsere Stammspender haben ein Durchschnitts-alter von knapp über 50 Lebensjahren. Wenngleich wir in Wattenscheid durchaus Erfolge bei der Werbung von Erstspendern haben, aber auch dieser Umstand ist sicher noch ausbaubar!“ Temporär hat das heimische DRK durchaus Erfolge – nämlich immer dann, wenn Termine an den Berufsschulen oder dem Louis-Baare-Berufskolleg angeboten werden: „Wo die jungen Leute im Klassenverband aufgerufen werden, da gehen sie mit größerem Engagement in der Gruppe zum Spenden.“ Das Problem: Es gibt keine Regelmäßigkeit – „wenn die aus der Schule heraus sind, dann kommt es zum Bruch. Hinzu kommt, dass viele der Schüler nicht aus Wattenscheid kommen und wir den weiteren Verlauf der Blutspendeaktivität nicht weiter verfolgen können.“

Gemessen an der Bevölkerungszahl, sind die Blutspenderzahlen im ländlichen Raum ohnehin am höchsten und in städtischen Ballungsräumen wie im Ruhrgebiet deutlich geringer. In Bochum gibt es zudem aufgrund der zahlreichen Kliniken einen ca. dreimal höheren Bedarf an Blutkonserven als das dortige Spendenaufkommen hergibt. Trotz aller Einsparungen und „blutärmeren“ Behandlungsmethoden.
Leider sinken die Blutspendezahlen in Wattenscheid seit mittlerweile10 Jahren. Thorsten Junker befürchtet, dass es zukünftig durch den demographischen Wandel zu „massiven Problemen“ bei der Blutversorgung kommen werde.

Ein Patentrezept hat der DRK-Vorsitzende leider auch nicht. Bei Ehrungen langjähriger Blutspender appelliert er stets: „Ich kann nur immer sagen: Leute, kommt bitte auch weiterhin! Macht Werbung fürs Blutspenden! Seid Multiplikatoren für diesen sinnvollen Dienst am Mitmenschen. Wir brauchen euch Blutspender!“… Auch am kommenden Wochenende (Sonntag, 4. Mai und Montag, 5. Mai 2014) in Wattenscheid.

Bild: DRK-Blutspendedienst
Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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