In der bevorstehenden Ferienzeit droht Rückgang der Blutspendezahlen - Spendetermin soll zu Ferienbeginn helfen

4. Oktober 2015
10:00 Uhr
DRK-Zentrum, 44866 Bochum
2Bilder

Wenn der DRK-Blutspendedienst in Hagen seine Blutbank in Augenschein nimmt, kann er eigentlich ganz zufrieden sein: Tag für Tag kommenden neue Blutkonserven von den Spendeterminen zurück, es herrscht teilweise sogar reger Betrieb. Doch der Schein trügt, sagt Wattenscheids DRK-Präsident: "In Ferien ist es immer besonders schwer, genügend Spender zu finden. In der Ferienzeit kommen viele regelmäßige Spender nicht und sind viele Urlauber im Land. Dadurch steigt der Bedarf an Bluttransfusionen - etwa nach Unfällen - deutlich."

Gleichwohl: Den totalen Notstand musste das DRK in den letzten Wochen bislang nicht ausrufen. "Wir rufen zwar nach wie vor jeden, der Zeit hat und gesund ist, dringend zur Blutspende auf", sagt Junker. "Aber das ist eigentlich immer so."

Spenderückgang schon seit Jahren

Viel größere Sorgen als die aktuelle Lage macht den Verantwortlichen die langfristige Entwicklung. Das Deutsche Rote Kreuz führt seit Jahren Statistik - und der Trend zeigt nach unten. Seit 2002 hat sich die Zahl der Spenden in Wattenscheid um mehr als ein Drittel reduziert, von rund 3.400 auf knapp 2.000 Spenden im vergangenen Jahr.

Ursache für den Rückgang ist aus Greinachers Sicht die demografische Entwicklung. "Es gibt immer weniger junge Leute in Wattenscheid, die Blutspender sind“, sagt er. Genau dieses Alter sei aber der beste Zeitpunkt, um Neuspender zu werden. Der Rotkreuzler warnt davor, die Entwicklung auf die leichte Schulter zu nehmen: Zwar gehe der Bedarf an Blutspenden pro Patient grundsätzlich zurück, weil sich die Medizin große Mühe gebe, so wenig Blut wie möglich zu verbrauchen. "Weil es aber immer mehr ältere Menschen gibt, die besonders oft auf Blutspenden angewiesen sind, gleicht sich diese Entwicklung wieder aus." Letztlich werde der Bedarf daher auf absehbare Zeit eher nicht sinken.

Ein weiterer großer Einbruch droht laut Thorsten Junker, wenn die heute 50- bis 60-jährigen Spender ausscheiden. Die Lösung könne deshalb nur heißen, wieder mehr junge Menschen als Spender zu gewinnen. "Blutspenden sind immer etwas, das man primär für andere macht", sagt Thorsten Junker. Doch jeden könne der Bedarf an einer Bluttransfusion treffen, oft unvorhergesehen: "Insofern sind diese Spenden auch eine Versicherung für den Spender selbst."

Spendetermine wieder im DRK-Zentrum

Gelegenheit zur Blutspende hat man in Wattenscheid wieder am nächsten Sonntag, 4. Oktober 2015, von 10-15 Uhr und am darauffolgenden Montag, 5. Oktober 2015 von 15:30-19:30 Uhr und dies erneut in der Begegnungsstätte (1. Obergeschoss, Fahrstuhl vorhanden!) im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26.

Blut spenden kann jeder ab 18 Jahren, Neuspender bis zum 69. Geburtstag. Zur Blutspende sollte immer ein amtlicher Lichtbildausweis mitgebracht werden. Männer dürfen sechs Mal und Frauen vier Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen.

Zum Blutspendetermin bittet das Rote Kreuz den Personalausweis und - falls bereits vorhanden - den Blutspenderpass mitzubringen. Nach der Blutspende bleibt aber nicht nur das gute Gefühl, anderen geholfen zu haben. Jeder Blutspender erhält Informationen über seine Gesundheit. Körpertemperatur, Blutdruck, Puls und Blutfarbstoff-Wert werden gemessen. Nach der Blutspende wird die Blutgruppe des Spenders bestimmt bzw. bestätigt.

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

2 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.