„Nur wer gar nichts tut, handelt falsch!“

22. August 2015
10:00 Uhr
DRK-Begegnungsstu00e4tte, 44866 Bochum
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Wollen und können liegen erfahrungsgemäß oft weit auseinander. Dieser Unterschied bekommt vor allem dann Bedeutung, wenn es um Leben und Tod geht. Sicher, das Wollen ist bei Erster Hilfe bekanntermaßen das Wichtigste. „Falsch macht nur etwas, wer gar nichts macht“, betont Werner Rautenberg, Erste – Hilfe – Beauftragter beim Roten Kreuz in Wattenscheid. Gleichwohl: Noch besser wäre es, hätten Helfer auch das konkrete Wissen.

Hier hapert es weiterhin, so die Erfahrung des Roten Kreuzes. 99 Prozent der Menschen in Deutschland finden es wichtig, sich mit Erste Hilfe auszukennen – aber bei jedem Fünften liegt der Erste Hilfe-Kurs bereits mehr als fünf Jahre zurück, bei jedem Dritten sogar mehr als zehn Jahre. „Das Bewusstsein, dass man bei einem Unfall nicht einfach nur daneben stehen sollte, ist größer geworden“, so Werner Rautenberg, „die entsprechenden Kenntnisse aber nicht unbedingt“. Noch immer seien Schulungen fast ausschließlich von Führerschein-anwärtern besucht. „Die Quote derjenigen, die einfach ihre Kenntnisse freiwillig auffrischen wollen, ist nach wie vor viel zu gering, etwa 15 zu 85.“ Die Folge: „Für ein Unfallopfer ist es Glückssache, wer zuerst vor Ort ist – ein Führerscheinneuling oder jemand, dessen Erste Hilfe-Kurs ewig zurückliegt.“

Seit dem 1. April Reduzierung auf das Wesentliche mit viel Praxis

Die Bundesregierung hat auf die mangelnden Erste-Hilfe-Kenntnisse bereits reagiert und eine Gesetzesänderung beschlossen: Ob lebensrettende Sofortmaßnamen für Führerscheinanwärter, Ausbildung von Betriebshelfern oder Fortbildungen – alle verpflichtenden Erste-Hilfe-Kurse dauern neun Unterrichtsstunden. Die Regelung gilt bereits seit dem 1. April und wird von Werner Rautenberg und seinem Ausbildungsteam begrüßt. „Wir konzentrieren uns in den Erste-Hilfe-Kursen auf das Wesentliche. Mit vielen praktischen Übungen lassen sich die Handgriffe im Ernstfall leicht anwenden. Wir wollen, dass die Menschen im Ernstfall nicht erst nachdenken, was sie falsch machen könnten. Wir wollen durch Einfachheit auch Ängste und Hemmungen beseitigen“, erklärt der Rotkreuzler und hofft durch die Veränderungen der zeitlichen Rahmenbedingungen bei den Erste-Hilfe-Kursen nun auch auf mehr freiwillige Teilnehmer.

Da geht also nun beim Lehrgang am Samstag nicht mehr ein ganzes Wochenende drauf – somit sicher eine einfacher einzuplanende Zeit für jemanden, der einfach nochmal die stabile Seitenlage oder die Herz-Lungen-Wiederbelebung üben möchte.

Kurs im DRK-Zentrum

Der nächste Kurs in den „Ersten Hilfe“ findet am Samstag, 22. August 2015, ab 10 Uhr im DRK-Zentrum an der Sommerdellenstraße 26 (DRK-Saal, 1. Etage) statt und umfasst insgesamt 9 praktische Unterrichtseinheiten. In diesem Lehrgang werden vielfältige Maßnahmen aus der Ersten Hilfe vermittelt und intensiv praktisch geübt.

Interessierte MitbürgerInnen, Führerscheinbewerber der Klassen A, B, C und D, sowie Übungsleiter, Trainer oder Betriebshelfer (Kosten übernimmt hier für die Mitarbeiter die Berufsgenossenschaft) können sich hierzu gerne in der DRK-Kreisgeschäftsstelle an der Voedestraße 53 anmelden (Tel.: 0 23 27 – 8 70 17).

Autor:

Christian Lange aus Wattenscheid

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