SGW: Viel besser als erwartet

Farat Toku formte eine "Riesentruppe". FOTO: Peter Mohr
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Nicht einmal die kühnsten Optimisten hatten vor dem Regionalligastart mit einer solchen Saison gerechnet. Die Mannschaft hatte nie etwas mit dem Abstiegskampf zu tun, rangierte lange unter den Top 5 der Liga und begeisterte oft mit sehenswertem Offensivfußball. Ein persönlicher Rückblick

Dabei hatte es in der Vorbereitung an allen Ecken und Enden geknirscht. Die Abwehr wacklig, keine Durchschlagskraft im Sturm - deutliche Klatschen gegen den Neu-Zweitligisten aus Würzburg, gegen die BVB-Zweitvertretung und die VfL-Reserve. Im Last-Minute-Verfahren wurde „Adi“ Schneider, der eigentlich in die polnische Profiliga wechseln wollte, wieder zurückgeholt.
Doch der Optimismus vor dem Saisonstart hielt sich in überschaubaren Grenzen. Nur einer war sich sicher: Trainer Farat Toku. Nach der 0:6-Pleite auf dem Bochumer Leichtathletikplatz beschwichtigte er meine artikulierten Sorgen, als wir gemeinsam vom Platz gingen: „Das wird schon. Warte mal ab in Gladbach.“

Für mich klang das damals wie hoffnungsloser Zweckoptimismus. Trotz meiner Zweifel ließ ich mich überreden, den Weg an den Niederrhein anzutreten. Und ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen. Wie verwandelt, wie auf die Sekunde getrimmt, wie eine völlig andere Mannschaft gegenüber der Vorbereitung traten die Toku-Schützlinge an und lieferten dem Meisterschaftsmitfavoriten, der Gladbacher U23, nicht nur ein Spiel auf Augenhöhe.
Am Ende war es sogar höchst unglücklich, dass die SGW „nur“ einen Zähler mit auf die Heimreise nahm, da der Gladbacher Ausgleich in der vierten Minute der Nachspielzeit fiel.

Vier Neuzugänge waren wie "Sechser im Lotto"
Danach funktionierte plötzlich alles viel einfacher, das erste große Erfolgserlebnis brachte eine Menge Selbstvertrauen, und die Mannschaftsteile harmonierten fortan als hätte die Elf schon seit Jahren so zusammen gespielt.
Dabei waren mit Chris Braun, Jan-Steffen Meier, Manuel Glowacz und Heimkehrer Nico Buckmaier vier neue Stammkräfte dabei - alle samt schlugen ein wie der berühmte „Sechser“ im Lotto.
Es gab im Laufe der Saison wirklich begeisternde Partien - gegen RW Essen, das Heimspiel gegen Viktoria Köln, beide Partien gegen RW Oberhausen und Alemannia Aachen.

Kaplans Verletzung
Und das - trotz der schweren Verletzung, die sich der bis dahin überragende Burak Kaplan am 17. Oktober beim 0:0 gegen den Schalker Nachwuchs in Bottrop zugezogen hat.
Stand zumeist das magische Lohrheide-Dreieck (Kaya-Glowcz-Buckmaier) im Blickpunkt, so war der große Erfolg über die gesamte Saison (mit der Krönung des Westfalenpokalsieges) doch ein „kollektives Glanzlicht“. Und so blieb beim Verlassen des Wersestadions, als die Saison „veredelt“ wurde, doch auch eine Träne zurück. Im Wissen darum, dass diese von Farat Toku zusammengestellte Elf nie wieder gemeinsam für die SGW spielen wird.

Spieler und Tore
Nachfolgend eine Übersicht der eingesetzten Spieler - in Klammern die Anzahl der bestrittenen Spiele und die erzielten Treffer:
Güngör Kaya (35/16), Manuel Glowacz (35/12), Jan-Steffen Meier (35/2), Nico Buckmaier (34/11), Adrian Schneider (34/4), Christopher Braun (34/1), Edin Sancaktar (34/-), Koray Kacinoglu (33/2), Mario Klinger (31/1), Necirwan Mohammad (30/-), Sascha Tobor (29/-), Felix Clever (25/1), Eren Taskin (25/1), Nino Saka (18/1), Christ Kasela Mbona (18/-), Burak Kaplan (13/6), Demir Tumbul (11/1), Ilias Anan (9/1), Ivan Benkovic (3/-), Eren Elbüstü, Bruno Donnici, Mehmet Tunc (alle 2/-), Maurice Haar (1/-)

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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