TV Wattenscheid 01: Auf hohem Niveau präsent

Michael Huke, Olympiateilnehmer 1996, an seinem Arbeitsplatz an der Hollandstraße. Foto: Peter Mohr
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Stadtspiegel-Interview mit Vereinsmanager Michael Huke


Die Leichtathleten des TV Wattenscheid 01 müssen für 2017 den finanziellen Gürtel enger schnallen. Trotzdem soll es weiterhin Leichtathletik auf hohem Niveau geben, verspricht Manager Michael Huke im Stadtspiegel-Interview.

Das Leichtathletik-Jahr 2017 kauert sozusagen in den Startlöchern. Was sind für Euch die Highlights?
Für die kommende Hallensaison ist es die Europameisterschaft in Belgrad Anfang März. Und für draußen die WM in London und die U23-EM. Wir versuchen, möglichst viele Athleten zu den internationalen Titelkämpfen zu bringen.

Wie in jedem Jahr gibt es auch nun wieder personelle Veränderungen in Eurem Team. Was sind die wichtigsten Ab- bzw. Zugänge?
Für uns war das Karriereende von Esther Cremer schon schmerzhaft. Eine Athletin, die durchaus noch einen Olympia-Zyklus hätte absolvieren können. Neben ihren gesundheitlichen Problemen kam hinzu, dass sie an der Uni in Bochum einen Job bekommen hat. Das hat ihre Entscheidung ganz sicher auch beeinflusst. Eva Strogies konnten wir nicht halten. Das hatte finanzielle Gründe, weil unser Etat kleiner geworden ist. Die wichtigsten Neuzugänge sind Olympiateilnehmer Robert Hering und Hürdensprinter Erik Balnuweit.

Welche Athleten wird man hier in der Nähe auch in der in Kürze beginnenden Hallensaison sehen können?
Nach momentanem Stand werden alle Top-Athleten eine Hallensaison bestreiten. Allerdings mit unterschiedlichen Zielen. Einige werden also auch am 21. Januar bei der Westfälischen Meisterschaft in Dortmund zu sehen sein. Lediglich Robert Hering wird wegen eines zeitaufwändigen Bundeswehrlehrgangs verzichten müssen.

Die Medienpräsenz der Leichtathletik ist in den letzten Jahren zurück gegangen. Inwieweit habt auch ihr damit zu kämpfen? Stichwort: Finanzen und Sponsoring.
Die wenigen Möglichkeiten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind ein Problem. Deswegen ist die DM für uns in jedem Jahr ganz wichtig. Sollte Olympia im öffentlichen TV wirklich wegbrechen, könnte das für die ganze Leichtathletik fatale Folgen haben. Wir forcieren jetzt hier vor Ort unsere Aktivitäten in den Social-Media-Kanälen.

Siehst du den traditionsreichen Leichtathletik-Standort Wattenscheid mittelfristig als gesichert an?
Trotz der finanziellen Einbußen, die wir verkraften müssen, werden wir weiter auf hohem Niveau präsent sein.

Wie sieht es in naher Zukunft mit hochkarätigen Veranstaltungen im Lohrheidestadion aus?
Beim DLV hat ein Umdenken stattgefunden. Es wir geliebäugelt in naher Zukunft auch wieder eine DM in Wattenscheid auszutragen. Aber das könnte frühestens 2020 wieder klappen. Aber wir haben einen ersten Vorstoß unternommen, eine internationale U-Meisterschaft ins Lohrheidestadion zu holen.

Kommen wir zurück zum sportlichen Bereich. Was sagst Du zum Phänomen Alex Kosenkow, der mit nun bald 40 Jahren immer noch fit wie ein Turnschuh ist?
Alex hat so etwa mit Mitte zwanzig gelernt, ganz diszipliniert mit seinem Körper umzugehen. Er trainiert sehr dosiert. Dass er in den letzten Jahren noch so gut war, ist schon einzigartig. Er ist eben zu 110 Prozent Profi. Und wir haben ihn als Verein auch auf diesem Weg unterstützt, denn für uns zählt nur die Leistung.

Ein anderer Routinier hat sich gerade zurückgemeldet: Stabhochspringer Malte Mohr. Kommt er noch einmal an seine alte Leistungsstärke heran?
Er war fast zwei Jahre völlig weg von der Bühne. Er hat das Potenzial dazu, wieder zurückzukommen. Malte ist ganz sicher einer der talentiertesten Stabhochspringer, und ich glaube, dass wir wieder viel Freude an ihm haben werden. (Lächelt). Sonst hätten wir auch den Vertrag, der stark leistungsbezogen ist, nicht verlängert

Von wem erwartest du in diesem Jahr ein richtiges „Pfund“?
Von Hendrik Pfeiffer erwarten wir uns eine Menge. Wenn er seine Verletzung ganz auskuriert hat, könnte er bei der EM 2018 in Berlin im Marathon auftrumpfen. Pamela Dutkiewicz hat sich nach ihren beiden Bänderrissen auch prima entwickelt. Marius Probst und Robin Erewa muss man im gleichen Atemzug nennen. Und wir hoffen, dass Julian Reus an seine Einzelleistungen von 2015 anknüpfen kann. Und für Daniel Jasinski geht es nach dem olympischen Edelmetall jetzt darum, sich in der Weltspitze zu etablieren.

Autor:

Peter Mohr aus Wattenscheid

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