Grabungsbesichtigung eines römerzeitlichen Gräberfelds in Weeze-Vorselaer

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Wie bei der Grabungsbesichtigung eines fränkischen Friedhofes in Weeze-Knappheide im vergangenen Jahr, war auch diesmal das Interesse sehr groß und so konnten bereits in der ersten Stunde der Besichtigungszeit rd. 100 Besucher gezählt werden.

Gemeinsam mit dem Grabungsteam führten die Archäologinnen Dr. Marion Brüggler und Dr. Kerstin Kraus von Außenstelle Xanten des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland durch die Grabung in Weeze-Vorselaer und standen den Besuchern für Fragen zur Verfügung.

Bereits in den Jahren 1998/99 konnten in der Nähe des jetzt erforschten römerzeitlichen Gräberfelds fünf Siedlungsplätze durch Prospektion (Begehung des Geländes) im Vorfeld der Erschließung für den Kiesabbau erfasst werden. Drei der Siedlungsplätze mit einer Größe von ca. 5 Hektar wurden in den Jahren 2007 bis 2010 ausgegraben. Festgestellt werden konnten einen bauernschaftähnliche Siedlungen die ab der Zeitenwende bis ca. 250 n. Chr., also unter der Herrschaft der Römer, bestanden haben müssen. Bei den Siedlungen handelt es sich jedoch nicht um römische Siedlungen, sondern um einheimische Germanensiedlungen, die sicherlich mit ihren landwirtschaftlichen Erträgen auch für die Versorgung der Römer beitrugen. Die Ausgrabung der Siedlungsplätze mit dem dazugehörigen Gräberfeld ist von großer Bedeutung für die Archäologie, weil man sich dadurch ein gesamtheitliches Bild über die Lebensweise der ländlichen Bevölkerung zur Zeit der Römerherrschaft machen kann.

Das nun erforschte Gräberfeld liegt in rd. 300 Meter Entfernung zu den Siedlungen. Bei den rd. 200 Gräbern, ausschließlich Brandgräbern sind Einheimische und Römische Traditionen erkennbar. Nach damaliger Sitte wurden die Toten auf Scheiterhaufen verbrannt und anschließend legte man die Überreste in Gruben nieder. Einige der Gräber enthielten noch Keramikgefäße die sicherlich mit Speisen gefüllt waren. Einige Gräber waren mit einem rechteckigen Graben umgeben, andere waren rund angelegt mit einem Durchmesser von drei Metern. Ummauerungen, so wie es oft bei Römischen Gräbern der Fall war, wurden nicht festgestellt.

Fränkischer Friedhof in Weeze-Knappheide, hier klicken

Außenstelle Xanten des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland, hier klicken

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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