Pfarrer Albrecht Holthuis hat einen Roman veröffentlicht: "Der letzte Hirte"
"Eine Mahnung für diejenigen, die in den nächsten Jahrzehnten die Geschicke der Kirche bestimmen."

Albrecht Holthuis vor der Lauerhaas-Kirche. | Foto: privat
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  • Albrecht Holthuis vor der Lauerhaas-Kirche.
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Geistliche kennen sich oft besonders gut aus mit historischen Begebenheiten rund um den Ort ihres beruflichen Wirkens. Manchmal, weil sie besonders schlau und interessiert sind. Oder, weil Berufliches und Privates bei ihnen stärker ineinander greifen, als bei anderen Menschen.

In der evangelischen Kirchengemeinde am Lauerhaas in Obrighoven, gibt's so jemanden:  Albrecht Holthuis,  ist seit Juni 1993 als Pfarrer an der Lauerhaas-Kirche tätig. Pünktlich zum Osterfest erscheint sein Roman "Der letzte Hirte".

Pünktlich im doppelte Sinne, denn die Kirche am Lauerhaas feiert am 12. April ihr 90-jähriges Bestehen. Das Werk liegt - nach der E-Book-Veröffentlichung vor einigen Tagen - nun auch in der Druckfassung als Paperback und Hardcover-Ausgabe vor. "Der Roman, den ich Anfang des Jahres geschrieben habe, nimmt Bezug auf wahre Ereignisse rund um die Kirche am Lauerhaas und die Evangelische Kirchengemeinde in den 30er Jahren, der Entstehungszeit der Kirche am Lauerhaas. Er ist aber in seiner Grundanlage fiktiv, d.h. alle Personen und Handlungsorte sind frei erfunden", erklärt Albrecht Holthuis.
Gleichzeitig spiele der Roman in der Gegenwart (2017) und führe seine Leserschaft mit dem Hauptprotagonisten in spannende Konflikte im familiären und kirchlichen Milieu. Die Handlungsorte liegen in Rheinstadt (fiktiv, soll natürlich auf Wesel anspielen), Millerstown in Maryland (USA) sowie im Heiligen Land (Israel, Palästina Jordanien).

"Der Roman ist ein Versuch, die Vergangenheit insbesondere des "Kirchenkampfes der 30er Jahre" mit der der Gegenwart, in der sich die Kirchenvertreter anderen - aber ebenso großen - Herausforderungen gegenüber zu bewähren haben, miteinander zu verbinden", schreibt der Autor auf der Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Wesel. Gerade in den beiden Hauptprotagonisten - es handele sich ja um zwei Pastoren (= Hirten) - werdedas wie in einem Brennglas besonders deutlich, wie sehr der Beruf und das Amt jeweils die Lebensgeschichte prägen.

Albrecht Holthuis ist sehr daran gelegen, den Blick auf die Kirche mit seinen Möglichkeiten zu schärfen. Mit der Figur von Pfarrer Winter möchte eine Person einführen, die aus der Binnensicht eines kirchlichen Insiders der heutigen Zeit, eine Welt zeigt, die aufgrund des archaiischen Berufes eine besondere ist und mit den Tücken der Moderne zurechtkommen muss. In dieser Figur spiegelt sich die ein oder andere persönliche Erfahrung des Autors wider.
Holthuis: "Zum anderen geht es mir um die Würdigung und Wertschätzung solcher Personen der Vergangenheit, die ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben im Dienst der Kirche". Dabei solle auch deutlich werden, dass es nicht um eine einseitige Sicht im Stil einer "Heldenverehrung" geht, sondern um die Darstellung eines "Kirchenkampfes" mit Haken und Ösen.

Was man wissen sollte: Die Kirche am Lauerhaas hat all diese Zeiten miterlebt und als einzige der Weseler Kirchen ist sie im Zweiten Weltkrieg unzerstört geblieben. Dennoch umtreibt den Autor die Sorge, dass solche Kirchen auf lange Sicht in ihrer Existenz als Gottesdienststätten gefährdet sind. Albrecht Holthuis: "Deshalb mag das Buch auch eine Mahnung für diejenigen sein, die in den nächsten Jahrzehnten die Geschicke der Kirche bestimmen werden."

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Aus dem Inhalt ...

2017: Bert Winter gehört zu der immer seltener werdenden Spezies der evangelischen Pfarrer in Deutschland, 47 Jahre, geschieden, zwei Kinder. Er ist als Pastor an der Erlöserkirche in Benninghausen, einem Stadtteil von Rheinstadt am Niederrhein, und als Religionslehrer tätig. Er durchlebt beruflich wie privat turbulente Monate, da sich in seiner Gemeinde große Verwerfungen aufgrund der kirchlichen Finanz- und Relevanzkrise ankündigen. Zudem hadert er mit den fragilen Strukturen seines komplizierten Familienlebens. In dieser Situation wird er mit dem Leben eines Vorgängers im Pfarramt, Wilhelm Ortmann, konfrontiert, da er zufällig auf dem Dachspeicher seines Pfarrhauses dessen alten Koffer mit Aufzeichnungen und Briefwechseln aus den 30er Jahren in einem Versteck entdeckt. Eine Geschichte von Verrat und Kirchenkampf unter dem Hakenkreuz tut sich auf.
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Auf folgender Homepage kam man sich weiter informieren und z.B. eine Leseprobe in Augenschein nehmen:
https://tredition.de/autoren/albrecht-holthuis-37293/der-letzte-hirte-paperback-154056/ 

Auf der Kirchenhomepage habe ich etwas zu meinen Motiven geschrieben.
Hier kann man es nachlesen: https://kirche-wesel.de/index.php?seite=4&beitrag=1995

Albrecht Holthuis vor der Lauerhaas-Kirche. | Foto: privat
Foto: Screenshot
Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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