Crowdfunding-Aktion fürs Scala Kulturspielhaus Wesel angelaufen
Karin Nienhaus: "Ich bin eine Kämpferin und möchte nicht aufgeben!"

Das Foto (Ines Wenzel, nachträgliche Bearbeitung: Dirk Bohlen) entstand bereits im Herbst 2020. Da waren Karin und Heike noch guter Dinge.  | Foto: Archiv
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Das Scala Kulturspielhaus in Wesel ist eine Angelegeheit des Herzens. Nicht erst seit oder wegen Corona - auch schon davor! Wie kaum eine andere Spielstätte verfolgte das "Wohnzimmer" der Kreisstadt stets dieses Ziel: ein aufgeschlossenes Publikum für bezahlbare, breite Kulturangebote anzusprechen. Oftmals sogar gratis.

Dann schlug Corona zu. im Februar 2020. Das Scala-Kino musste schließen, rasch plagten Insolvenzängste Betreiberin Karin Nienhaus und ihr Team. Doch die kreativen Frauen ließen sich nicht unterkriegen, sondern zeigten Standing mit neuen Ideen wie dem "Popup-Store", bei denen stets nicht der Eigennutz, sondern das Wohl weiterer Beteiligter im Vordergrund stand.
Im Frühling lief - wie überall - das Programm wieder zaghaft an und die treuen Besucher kamen wieder. Konzerte, Laientheater, Reisevorträge, StandUp-Comedy, Gruppentreffen, Infoveranstaltungen, Scala-Quiz und mehr - mit einem passenden AHA-Konzept ging alles einen recht geschmeidigen Gang.

Doch mit dem erneuten Lockdown hängte der Gesetzgeber das Damokles-Schwert über dem Wohnzimmer auf. Und wieder muss das engagierte Scala-Team um die Existenz der Einrichtung fürchten.
Um das Kulturspielhaus zu retten, geht das Team um Karin Nienhaus jetzt mit einer Cowdfunding-Aktion an die Öffentlichkeit. Die wahrscheinlich letzte Chance für das sympatische Haus.

Die Aktion ...

Im Wortlauf heißt es auf der Seite:

Rettet das SCALA Kulturspielhaus in Wesel vor dem Corona-Untergang!

Liebe SCALA Freunde,

2014 habe ich in den Räumlichkeiten des ehemaligen, gleichnamigen Kinos das SCALA Kulturspielhaus eröffnet, nahe des Weseler Bahnhofes. Das Haus wurde gut angenommen und bekam schnell den Rufnamen des „Kulturwohnzimmers von Wesel“, was genau meiner Intention entsprach und mich sehr freute. Ich wollte von Anbeginn an einen Ort der Begegnungen schaffen, wo die Bürger, Künstler und Kulturschaffenden, junge und alte Menschen, Vereine und sonstige Kreative aufeinandertreffen, neue Kulturformate erleben oder eigene Ideen verwirklichen. Ich wollte einen Lieblingsort kreieren, für Musikinteressierte aus der Region, Comedy-und Filmfans, Literaturliebhaber und Menschen, die einfach nur Gesellschaft suchen. Wer mochte durfte sich als Veranstalter ausprobieren oder auch selbst auf die Bühne treten.

Nirgendwo sonst in Wesel gibt es so eine direkte Nähe zwischen Kulturschaffenden und Kulturinteressierten, wird mit so viel Engagement ein Raum für Kunst und Kultur geschaffen.

Viele Wünsche und Initiativen haben über Jahre das Veranstaltungsprogramm des Kulturspielhauses und seiner Aktivitäten geprägt und bis Anfang 2020 hat das SCALA sich stetig weiterentwickelt und ein starkes Live Programm verwirklicht. Wir konnten regionalen Newcomern, sowie überregionalen Club-Bands und Profikünstlern unterschiedlichster Genres Auftrittsmöglichkeiten bieten, und endlich, nach sechs arbeitsreichen Jahren, schien unser Dasein auch nicht mehr auf wackeligen Beinen zu stehen.

Ein Kulturort ist ein Zuschussgeschäft, oft wird er öffentlich getragen, nicht so im SCALA Kulturspielhaus, das in privater Trägerschaft geführt wird. Der finanzielle Gewinn köchelt zwar eher auf kleiner Flamme, aber dennoch war es möglich, das Haus zu erhalten. 2020 sollte das erste Jahr werden, indem die Finanzierung bereits zu Anfang steht und das Programm bis Ende des Jahres fest gebucht ist, und dann… dann wurde es doch das „verflixte siebte Jahr“, denn die Pandemie machte unserer anfänglichen Zuversicht eine Strich durch die Rechnung und wir mussten unsere Türen schließen.

Die Gesellschaft fragt sich zurzeit: „Welchen Anteil hat Kultur an unserem Leben? Was ist sie uns wert?“ – Aus meiner Sicht ist Kultur Inspiration und Bildung, Genuss und Unterhaltung, Gemeinschaftserlebnis und Emotion, ein Lebenselixier.

Ich bin eine Kämpferin und möchte nicht aufgeben!

Das SCALA hat so viel erreicht, ein großes Netzwerk geschaffen und bereits so viele Künstler und Initiativen unterstützen können. Um das Kulturspielhaus zu schützen und in die Zukunft zu führen, meine Mitarbeiter zu halten und den Künstlern und Menschen in meiner Stadt Wesel weiterhin eine Bühne zu bieten, brauche ich jetzt die Gemeinschaft – und EUCH!

Helft uns das SCALA Kulturspielhaus zu retten, für die Kultur in Wesel und ein Kulturleben nach Corona.

Danke

Karin Nienhaus (Betreiberin)

Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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