Zeitzeuge Ernest Kolman wieder zu Besuch in Wesel

v.r.n.l.: Dr. Martin Roelen, Wolfang Jung, Paul Borgardts.

Ernest Kolman, ehemaliger jüdischer Bürger Wesels, ist vom 21. bis zum 25. Oktober zu Gast in Wesel.
Im Rahmen seines Besuches wird zunächst am 22. Oktober um 10 Uhr an die deutschen Soldaten jüdischen
Glaubens auf dem Caspar-Baur-Friedhof erinnert. Dort wird Kolman - im Beisein der Bundeswehr - einen (britischen) Kranz niederlegen. Am Abend wird er dem Vortrag des Historikers Dr. Ludger Heid im Preußen-Museum um 19 Uhr beiwohnen, der den Titel „Davidstern und Eisernes Kreuz“ zum Schicksal der deutschen Soldaten jüdischen Glaubens im Ersten Weltkrieg trägt. Der 1926 in Wesel geborene Kolman ist einer der letzten Zeitzeugen, der die NS-Zeit überlebt hat. Er lebt heute in London. Da er die schrecklichen Vorkommnisse im Zeichen des Nichtvergessens weitertragen will, trifft Kolman am 24. Oktober Schüler der Gesamtschule am Lauerhaas, denen er berichten wird. Programmlich vorbereitet wird Kolmans Besuch vom Jüdisch-Christlichen Freundeskreis Wesel e.V. Dem Vorsitzenden Wolfgang Jung ist eine „adäquate Ehrung der gefallenen Soldaten jüdischen Glaubens“ wichtig. Diese haben sich als deutsche Soldaten verstanden, die nicht hätten nachvollziehen können, was im Nazi-Regime mit ihnen passierte, so Jung. Auch Paul Borgardts, Leiter des Städtischen Bühnenhauses, findet Kolmans Besuch historisch wichtig: „Auch Wesel beschäftigt in diesem Jahr der Beginn des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren und seine Folgen“. Dr. Martin Roelen, Leiter des Weseler Stadtarchivs, weiß, was zwischen 1914 und 1918 in der Garnisonsstadt Wesel passierte und ist Mitautor mehrerer Publikationen, z.B. über den Kriegsalltag eines Weseler Regiments im Ersten Weltkrieg, das damals auch jüdisch besetzt war.

Autor:

Silja Meyer-Suchsland aus Wesel

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