Erhebliche Schäden durch gefräßige Larven der Wiesenschnake
ASG saniert Grünflächen am Bahnhof - Jagd auf die Larve, die grünen Rasen braun macht

Die Wiesenschnake macht dem saftigen Grün ganz schön zu schaffen.  | Foto: ASG
  • Die Wiesenschnake macht dem saftigen Grün ganz schön zu schaffen.
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  • hochgeladen von Charmaine Fischer

Der gefräßige Gegner sitzt unter der Grasnarbe, und er ist hungrig. Sehr hungrig. Es ist die Wiesenschnake, genauer ihre Larve, die sich auf den städtischen Rasenflächen tummelt und unermüdlich die Wurzeln von Gräsern abfrisst.

Die Folgen sind unansehnliche, braune Stellen im einstigen Grün. Der Larve folgen die Vögel, die ihre Nahrung aus dem Untergrund picken. Der ASG, dem städtischen Eigenbetrieb, macht die Schnake der Gattung Tipula viel Arbeit. Nun steht die Sanierung von Rasenflächen an öffentlich exponierten Stellen an.

Grasoberfläche wird zerhackt

Vor der Zitadelle, am Bahnhof und an der Festwiese Am Buttendick wird aufgrund von Schäden an der Grasnarbe durch Insekten- und Vogelfraß gehandelt, wie ASG mitteilt. Es wirkt manchmal wie ein aufwühlendes Ereignis, wenn man die Krähen- und Dohlenscharen auf einst grüner, nun wie verdorrt wirkendem Rasen an der Zitadellenkreuzung beim Wiesenschnaken-Mahl beobachtet. Auf ihrer Nahrungssuche zerhacken sie regelrecht die Grasoberfläche und den Untergrund.

Sofern die Witterung es zulässt wird deshalb der ASG Anfang November die Flächen sanieren und neuen Rasen einsäen. Das Ziel ist, dass im Laufe des nächsten Frühjahres wieder sattgrüne Rasenbereiche entstehen. Thomas Graes, Geschäftsbereichsleiter bei ASG für Grünflächen und Straßenunterhaltung, sagt: „In diesem Jahr ist der Befall durch die Larven ungewöhnlich stark. Das haben wir sonst nicht." Möglicherweise sei dies von Witterung und Klima abhängig. Die betroffenen Bereiche müssten komplett neu eingesät werden. Das würde jetzt schnell geschehen, das Wetter passe.

Hunger im April und Mai

„Der Name Wiesenschnake ist ein Sammelbegriff für mehrere Arten der Gattung Tipula, die zur Familie der Schnaken und zur Unterordnung der Mücken gehören“, erklärt Graes. Die weiblichen Insekten legen im August/September auf Rasenflächen und Wiesen ihre Eier ab. Nach vier bis sechs Wochen schlüpfen daraus die grauen Tipula-Larven.

Diese graben sich in die noch intakte Grasnarbe ein und beginnen meist schon im Herbst an den Gräserwurzeln zu fressen. Richtig hungrig werden die Larven nach der Überwinterung in den Monaten April und Mai. „Dann starten sie ihre Hauptfraßtätigkeit“, sagt Graes.

Der Tipula-Nachwuchs verlässt meist nachts, manchmal sogar tagsüber die Unterschlüpfe und frisst dann an den Blättern der Rasengräser. Die ausgewachsene Larve der Wiesenschnake ist etwa vier Zentimeter lang und verpuppt sich im Juni/Juli. Die erwachsenden Wiesenschnaken schlüpfen im Spätsommer.

Autor:

Lokalkompass Wesel aus Wesel

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