Blühend in den Winter - Bauern machen die Böden fit für die kalte Jahreszeit

Wilhelm Neu, Kreisbauernvorsitzender
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So mancher Spaziergänger wundert sich, wenn er auch in den kühleren Jahreszeiten noch grüne und bunte Felder sieht. Grund dafür sind Zwischenfrüchte, erklärt Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel. Mit diesen Pflanzen setzen sich Landwirte für den Umweltschutz ein und tun ihren Böden etwas Gutes.
„Der Anbau von Zwischenfrüchten hat viele verschiedene Vorteile“, erklärt Neu. „Sie sorgen dafür, dass die Bodenstruktur verbessert wird, wichtige Nährstoffe in den Boden kommen und dieser vor Stickstoffauswaschung geschützt wird.“ Ölrettich könne zum Beispiel bis zu 140 kg/ha Stickstoff wie ein Schwamm aufsaugen. „Im Herbst stehen die Flächen außerdem in voller Blüte und bieten Schutz und Futter für Wildtiere“, so Neu. Dadurch, dass der Boden dauerhaft begrünt ist, sind Flächen an Hanglagen auch besser vor Erosion geschützt. Denn während nackter Boden abgespült werden kann, sorgen Zwischenfrüchte mit ihren Wurzeln für besseren Halt.
In diesem Jahr werden alleine im Rahmen des Greenings mehr als 143 000 ha mit Zwischenfrüchten bestellt, die bis zum nächsten Frühjahr auf den Ackern bleiben. Hinzu kommen noch Zwischenfrüchte, die gezielt im Rahmen von Wasserkooperationen angebaut werden. Dieser Anbau wurde in besonderer Weise für den Gewässerschutz optimiert. Ölrettich, Senf oder Phacelia sind die beliebtesten Zwischenfrüchte, aber auch Rauhafer, Leindotter, Sonnenblumen, Perserklee, Sommerwicke oder Buchweizen werden in den Mischungen je nach Standort und Hauptfrucht verwendet. Die meisten Zwischenfrüchte sind nicht winterhart. Daher frieren sie bei Minusgraden ab und bilden eine grüne, schützende Mulchauflage, die auf dem Feld verbleibt. Erst im Frühjahr werden die Pflanzenreste eingearbeitet und damit steht der gespeicherte Stickstoff wieder für Zuckerrüben, Sommergetreide und Mais zur Verfügung. Zwischenfrüchte sind ein richtiges Multitalent und helfen bei Boden-, Gewässer- und Wildtierschutz.

Autor:

Wilhelm Neu aus Wesel

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