Natur-Plage verunsichert Privatbürger und stellt Behörden vor Probleme
Eichenprozessionsspinner-Panik. Jammern? Okay. Aber tätig werden (lassen) macht mehr Sinn!

Das Foto von der befallenen Eiche stammt von Ute Zirk. | Foto: privat
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Wenn es Sie demnächst mal beim Einkaufen juckt, dann ist es wahrscheinlich weniger die Kaufsucht als vielmehr ein Eichenspinner-Härchen. Kein Scherz, denn die Raupen arbeiten zurzeit auf Hochtouren und die Nester und Gespinnste wachsen allerorten in Rekordtempo.

Jetzt rächt sich die Tatsache, dass die Kommunalverwaltungen überall am Niederrhein diese Sache im Dürresommer 2018 mächtig unterschätzt haben. Wie zum Beispiel in Hamminkeln: Dort fand man vielerorts Hinweisschilder mit der Aufschrift: "Vorsicht - Eichenprozessionsspinner". Bekämpfungsmaßnahmen? Nada!

Thomas Michaelis, im Rathaus zuständig für Bauleitplanung, Tourismusförderung, Abfall und Umwelt, wird in der Tagespresse gar als "zufrieden" zitiert. Ein zusätzliches Giftsprühgerät, 2000 statt (wie 2018) rund 800 behandelte Eichen bringen den Amtmann zu der Einschätzung, man habe zumindest die Risiko-Zonen im Griff. 

Anscheinend geht Herr Michaelis nicht bei Norma in Dingden einkaufen, von wo uns diverse Leser/innen den Befall fast aller Eichen melden. Mitten im Ort, wohlgemerkt. Dort haben die städtischen Kümmerer offensichtlich weder 2018 noch aktuell sauber gearbeitet.

Klar: jetzt alles auf die Behörden zu schieben, wäre der bequeme Weg. Die können die zurzeit auftretenden Massen an Raupen sowieso nicht alle vernichten. Was also tun? Hamminkeln empfiehlt betroffenen Privatleuten, gemeinschaftlich gewerbliche Schädlingsbekämpfer zu beauftragen, um dem drohenden Kostenhammer zu entgehen.

Bleibt bloß die Frage: Gibt's überhaupt annähernd genügend Fach-Vernichter, um die EPS-Nester einzudämmen? Oder hängen demnächst wieder überall diese Schilder?

Bis Gewissheit herrscht, nehmen Sie sich diese Volksweisheit zu Herzen: Eichen sollst Du weichen; aber nicht wegen Gewitter, sondern wegen EPS.

Das Foto von der befallenen Eiche stammt von Ute Zirk. | Foto: privat
Autor:

Dirk Bohlen aus Hamminkeln

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