Eine Welt mit dem Hope Theater Nairobi

Duett als Gesangseinlage
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Unter dem Titel „The Fair Trade Play“ trat das Hope Theatre Nairobi am vergangenen Mittwoch auf. Eingeladen hatten die Stadt Wesel und die Konrad-Duden-Realschule. Nach kurzer Begrüßung durch die Schulleiterin Ina Gaastra und die stellvertretende Bürgermeisterin Marlies Hillefeld begann auf der Bühne der Aula ein buntes Treiben. In kurzen Spielszenen zeigte das Theaterensemble aus Nairobi, Kenia, welche Chancen und Vorteile der faire Handel für die Produzentinnen und Produzenten in weit entfernten Teilen der Welt bietet und was das mit uns Verbrauchern in Deutschland zu tun hat.

Was heißt „Fair“ war die Eingangsfrage. Da ging es um „Erste Welt“, „Dritte Welt“ und „Eine Welt“ aber auch um Arm und Reich, Kinderarbeit oder auch um Mann und Frau…

Entsprechend vielfältig waren die anschließenden Spielszenen, Gesangsbeiträge und Filmeinspielungen, aufgelockert durch einige Tanzeinlagen, in die auch Teile des Publikums aktiv mit einbezogen wurden.
Thema war zum Beispiel der Kakaoanbau, bei dem der Genuss billiger Schokolade bei uns mit Kinderarbeit in den Herkunftsländern bezahlt wird. Kinder, die aufgrund ihrer Arbeit dann natürlich auch nicht in die Schule gehen können.
Dass Fairness nicht nur eine Problematik zwischen armen und reichen Länder ist, sondern auch in Afrika selbst ein heißes Eisen darstellt zeigte eine Szene, in der sich eine Frau als Verhandlungsführerin einer Produktionsgenossenschaft für Tee vorstellte und sich die Frage anhören musste, ob bei ihr zu Hause alle Männer gestorben seien. Da geht es nicht nur um die Frage von „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, sondern überhaupt um die Anerkennung von Frauen auch als Leitungskraft und Vorgesetzte.
Die Spielszene gipfelte jedenfalls in der Aussage „Men makes the rules…“ und der passenden Antwort „…and women will change them!“
Überraschend für viele im Publikum war die Feststellung, dass "Fairtrade" nicht nur bei uns, sondern auch in den Produktionsländern noch viel mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken muss. Mir unbekannt war auch die Tatsache, dass es inzwischen sogar Fairtrade-Smartphones gibt. Dass diese dringend nötig sind, weil die Herstellung von Handies Unmengen wertvoller Rohstoffe verschlingt, die unter unsäglichen Bedingungen gewonnen werden, wurde gleich anschließend klargestellt. Zumindest sollten gebrauchte Smartphones unbedingt zum Recycling abgegeben werden als Beitrag zum weltweiten Umweltschutz.

Das 2009 mit jungen Erwachsenen aus den Armenvierteln Nairobis gegründete Theaterensemble tourt seit 2012 jedes Jahr durch Deutschland und führt Stücke zum Thema Fairness im wirtschaftlichen und sozialen Kontext auf. Die jeweils dreimonatige Trennung von zu Hause vertragen sie dadurch gut, dass das Team in dieser Zeit zur Familie wird, verrieten die sympathischen Akteure im Alter zwischen 14 und 27 Jahren in der abschließenden Fragerunde.

Vor und nach dem Theaterstück konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer in einer Sortimentsauswahl des Weltladens Wesel stöbern und sich mit fair gehandelten Getränken und Knabbereien versorgen. Die Eine-Welt-Gruppe Wesel e.V. informiert zudem über ihre Arbeit und die geförderten Projekte in El Salvador. 

Autor:

Uwe Heinrich aus Wesel

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