Jahresbericht 2020
Rat und Hilfe der Verbraucherzentrale im Corona-Jahr stark gefragt

Karin Bordin, Leiterin der Verbraucherzentrale in Wesel, informierte die Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und den Dezernenten Klaus Schütz über die Arbeitsschwerpunkte in 2020 | Foto: Verwendung honorarfrei-Copyright-Hinweis: Verbraucherzentrale NRW
  • Karin Bordin, Leiterin der Verbraucherzentrale in Wesel, informierte die Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und den Dezernenten Klaus Schütz über die Arbeitsschwerpunkte in 2020
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Verbraucherzentrale Wesel stellt Jahresbericht 2020 vor und blickt auf aktuelle Themenschwerpunkte

• Trotz Pandemie verlässlich für die Menschen in Wesel erreichbar
• Viele Anfragen zu Verbraucherrechten im Lockdown
• Verbraucherfeindliche Praktiken im Online-Handel besonders im Blick

Gutscheine statt Geld für ausgefallene Veranstaltungen und Reisen. Vermeintliche schufafreie Sofortkredite, die sich als kostenpflichtige Prepaid-Karten erweisen. Online-Bestellungen, die wochenlang unterwegs sind oder gar nicht eintreffen. Und nicht zuletzt einschüchternd auftretende Inkassobüros, die Verbraucher:innen unter Druck setzen. Bei rund 4000 Anliegen war die Verbraucherzentrale in Wesel im vergangenen Jahr verlässliche Ansprechpartnerin, um Verbraucherrechte durchzusetzen oder unberechtigten Forderungen einen Riegel vorzuschieben.

„Auch wenn wir wegen der Pandemie einige Wochen lang keine persönliche Beratung anbieten konnten, waren und sind wir per Telefon und E-Mail stets mit Ratsuchenden in Kontakt“, sagte Karin Bordin, Leiterin der Beratungsstelle Wesel, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2020. Vor allem Auskünfte rund um Verbraucherrechte im Lockdown sowie angesichts von Öffnungen unter Auflagen waren im vergangenen Jahr stark gefragt. „Corona hat den Verbraucheralltag erheblich verändert. Der Onlinehandel hatte Hochkonjunktur und rief auch unseriöse Anbieter auf den Plan. Service und rasche Unterstützung für verunsicherte und übervorteilte Menschen standen deshalb für uns im Vordergrund.“

Von laufend aktualisierten Informationen rund um Verbraucherthemen mit Corona-Bezug auf der Internetseite der Verbraucherzentrale NRW sowie einer zentralen Hotline profitierten auch die Weseler:innen. „Für Menschen mit Sprachbarrieren und digital weniger affine Personen bleibt ein persönlicher Austausch aber unverzichtbar. Das gilt auch bei komplexen Rechtsproblemen oder sensiblen Finanzfragen”, erklärt Karin Bordin.

Erfolgreich für Ansprüche von Verbraucher:innen eingesetzt
Bei rund 1500 Rechtsberatungen und -vertretungen haben sich die Verbraucherschützer:innen 2020 zumeist erfolgreich für die berechtigten Ansprüche von Ratsuchenden eingesetzt. 23 Prozent der rechtlichen Hilfestellungen erfolgte aufgrund von niedrigen Einkommen entgeltfrei (Sozialklausel).
"Wir bedanken uns von ganzem Herzen für Ihr wundervolles Engagement und freuen uns, dass der Schrecken scheinbar nun ein Ende hat. Ohne Ihre Mühen wäre wahrscheinlich bis heute noch keine Klärung beim Stromlieferanten möglich gewesen“ - so bedankte sich eine Verbraucherin aus Wesel.

Viele Anfragen rund ums Reisen
Angesichts von Reisewarnungen, Quarantäne- und Testpflichten, Absagen und Umbuchungen rangierten Anfragen rund ums Thema Reisen in der Statistik der Beratungsstelle ganz oben. Oft beklagten Betroffene schleppende oder verweigerte Rückzahlungen von Veranstaltern bei Stornierungen sowie das Vertrösten mit Gutscheinen. „Besonders verärgerte die Menschen, wenn Anbieter auf ihre Anfragen gar nicht oder erst nach Wochen reagierten“, berichtete die Beratungsstellenleiterin.

Fallstricke im Online-Handel und Schutz vor Internet-Kriminalität
Ob gefälschte Internetseiten, Fakeshops, Pishing-Mails oder irreführende Werbung zu Sofortkrediten: „Immer wieder suchten Verbraucher:innen unseren Rat, die auf unseriöse Angebote oder gezielte Betrugsmaschen im Internet hereingefallen waren und dann mit untergeschobenen Verträgen oder mangelhaften Warenlieferungen zu kämpfen hatten“, erläuterte Beratungsstellenleiterin Karin Bordin. Dass auf ihre Kosten eingekauft oder auf ihre Namen Verträge abgeschlossen worden waren, erfuhren die Betroffenen oftmals erst, wenn sie Rechnungen erhielten, unbekannte Abbuchungen feststellten oder sogar ruppige Inkassoschreiben im Briefkasten landeten.

„Mach Dein Passwort stark!“ lautete denn auch die Botschaft einer vom Landeskriminalamt NRW initiierten Kampagne gegen Cyberkriminalität. Gemeinsam mit der Kreispolizeibehörde Wesel informierte das Team der Beratungsstelle bei einer Telefonaktion über sichere Passwörter als Schlüssel gegen Datenklau und -missbrauch.

Klimafreundlich heizen und Strom erzeugen

Mit hohen Zuschüssen unterstützte der Staat 2020 Hausbesitzer:innen, die ihre alte Ölheizung durch eine klimafreundliche Anlage ersetzten. Ob eine Wärmepumpe, ein Holzpelletkessel oder eine moderne Gasheizung mit ergänzender Solarwärme die richtige Wahl für die eigene Immobilie ist und welche langfristigen Kosten entstehen, erläuterte Energieberater Akke Wilmes in Onlinevorträgen. Wie auch Mieter:innen durch Photovoltaik Stromkosten sparen können, vermittelte die Aktion „Steck die Sonne ein!“. Dabei wurden technische und rechtliche Fragen rund um Stecker- oder Balkonsolargeräte geklärt.Tipps zum Energiesparen oder Orientierung im Fördermittel-Dschungel gab es zudem bei kostenlosen Video-Beratungen.

Weiterführende Links:
www.verbraucherzentrale.nrw/wesel-jahresbericht2020

Hinweis:
Für Ratsuchende ist die Verbraucherzentrale Wesel nach Terminvereinbarung zu den Öffnungszeiten persönlich erreichbar. Infos hierzu unter www.verbraucherzentrale.nrw/wesel
oder telefonisch unter 0281 /47 368 401.

Autor:

Karin Bordin (Verbraucherzentrale NRW) aus Wesel

Webseite von Karin Bordin (Verbraucherzentrale NRW)
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