Aus der Jahreshauptversammlung der Hospiz Initiative Wesel
85 engagierte Sterbebegleiter/innen stützen das Motto: auf den Tod hin leben

Von links: Claudia Böckmann (Vorsitzende); Pfarerrin  Gesine Gawehn (stellv. Vorsitzende); Winfried Gielen, stellv. Vorsitzender.
 | Foto: Ralf Bleckmann
  • Von links: Claudia Böckmann (Vorsitzende); Pfarerrin Gesine Gawehn (stellv. Vorsitzende); Winfried Gielen, stellv. Vorsitzender.
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Jahreshauptversammlungen bei der Hospiz Initiative sind immer mehr als bloße Jahreshauptversammlungen: Es gibt regelmäßig informative thematische Schwerpunkte, häufig Vorträge und in diesem Jahr die Ausstellung von Conny Barlag.

Sie hat sie für die jüngste Weseler Kulturnacht konzipiert, intensiv recherchiert und mit Unterstützung zusammengestellt. Die Präsentation auf der großen Leinwand beinhaltet Fotos, Texte und Videoclips, außerdem können auf quadratischen Säulen die Geschichten der Prominenten nachgelesen werden. 

Vor dem unterhaltsamen Teil der Jahreshauptversammlung mussten die Mitglieder der Hospiz-Initiative wählen. Claudia Böckmann heißt die alte und neue Vorsitzende, ihr Stellvertreter bleibt Winfried Gielen. Pfarrerin Sabine Gawehn ist zweite stellvertretende Vorsitzende, den Vorstand komplettieren Hannelore Schmidt, Birgit Koch, Urszula Raudonat und Jürgen von Gillhaußen.

85 ehrenamtliche Sterbegleiterinnen und Sterbebegleiter leisteten im vergangenen Jahr 113 Begleitungen. Sie werden bald Verstärkung bekommen, nach Ostern hat ein Vorbereitungskurs mit 14 Männern und Frauen begonnen, so Claudia Böckmann in ihrem Rechenschaftsbericht. Wer einen Angehörigen verloren hat, trauert, und nicht jeder wird ohne Hilfe mit der Trauer fertig. Hannelore Schmidt betreut die Trauergruppen, von November bis ins Frühjahr des folgenden Jahres gibt es regelmäßige Treffen. Geschäftsführerin Eva Chiwaeze bietet auch Einzelbegleitungen an.

Bei der Begleitung Erwachsener geht es laut Claudia Böckmann darum, „auf den Tod hin zu leben, Abschied und Sterben sind in unterschiedlicher Form Thema“. In der Kinder- und Jugendhospizarbeit wiederum werden Familien unterstützt, „so unauffällig und normal und intensiv wie möglich zu leben“. Hier braucht nicht nur der kleine Patient viel Aufmerksamkeit, sondern auch Geschwisterkinder und Eltern. 21 Ehrenamtler sind im Einsatz.

Das Faßbender-Projekt, mit dem Menschen in Pflegeeinrichtungen ermöglicht wird, dort zu sterben, und nicht noch einmal ins Krankenhaus verlegt zu werden, ist eine weitere Säule der Arbeit. Fast 80 Begleitungen übernahm die Initiative im vergangenen Jahr in den Häusern Sankt Lukas, Kiek in den Busch, im Nikolausstift und im Altenheim am Willibrordiplatz.

Wie geht es weiter? Mit den bekannten Aufgaben, aber auch neuen Herausforderungen, zum Beispiel jenen, die die Arbeit mit Demenzpatienten mit sich bringt. Überlegt wird zudem, eine Trauersprechstunde anzubieten. Und: Die Hospiz-Initiative hat ihre Organisationsform geändert und ist künftig ein Förderverein mit dem Namen „Förderverein Hospiz-Initiative zur Begleitung Schwerkranker und Sterbender Wesel“. Grund für die Änderung sind neue EU-Regeln. Das Wichtigste aber ist, dass sich die Arbeit dadurch überhaupt nicht verändern wird.

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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