Brieftauben überschwemmen Stadttaubenprojekt Wesel

Die Reisesaison für Brieftauben hat angefangen, ein Hightlight für jeden Brieftaubenzüchter. Die Kehrseite: viele Brieftauben kommen vom Weg ab und verirren sich erschöpft und stark abgemagert in die Städte. Flügelverletzungen oder Knochenbrüche sind bei gefundenen Brieftauben in Wesel nichts Neues. Tausende Brieftauben bleiben jährlich auf diesem Wege auf der Strecke. Wenn sie Glück haben, bückt sich ein Passant nach ihnen und verständigt den Tierschutz oder - wie in Wesel wöchentlich vorkommt - das Stadttaubenprojekt. Die Helfer sind zur Stelle und nehmen die Brieftaube (ehrenamtlich und in ihrer Freizeit!) entgegen. Nun gilt es, die Taube schnell wieder zu Kräften zu bringen. In akuten Notfällen kann nur noch der Tierarzt das bereits sterbende Tier einschläfern. Gelingt ein wochenlanges Aufpäppeln der Brieftaube, wird der Kontakt zu dem Züchter wieder aufgenommen, der zuvor ermittelt und von dem Fund seiner Brieftaube benachrichtigt wurde, damit er sie abholen kann. Zum größten Teil werden die Brieftauben durch das Stadttaubenprojekt Wesel an die deutschen Brieftaubenzüchter zurückgesendet, denn es besteht eine Verpflichtung des Züchters, seine Taube zurückzunehmen. Anders sieht es leider bei niederländischen oder belgischen Brieftauben aus. Hier besteht kaum Handhabe, dass die Taube abgeholt wird.
Wichtig für das Stadttaubenprojekt: die Züchter auf die katastrophale tierschutzwidrige Lage um die aufgegriffenen Brieftauben aufmerksam machen. Ohne Hilfe von Bürgern, die diese Tauben bringen, sind sie dem Tode geweiht. Jede Woche finden sich ca. 10 neue Brieftauben im ersten Stadttaubenhaus am Rhein ein, zum Teil so abgemagert, dass sie zu Hause versorgt werden müssen.
Auch wichtig: Bürger und Geschäftsinhaber werden eindringlich gebeten, eine offensichtlich entkräftete und auf dem Boden sitzende Brieftaube/Stadttaube beim Stadtaubenprojekt
zu melden oder selber einen Schuhkarton für das Tier zu organisieren.
(Das Foto zeigt eine stark verletzte deutsche Brieftaube, die durch das Taubenprojekt gerettet werden konnte)

Autor:

Silja Meyer-Suchsland aus Wesel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.