Was denn nun...

CLAUDIA RIESCHEL spielte als Lehrerin Frau Müller
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... bleibt Frau Müller oder nicht? Das war am letzten Wochenende die Frage, die die Theaterbesucher des Städt. Bühnenhauses Wesel beantwortet haben wollten.
"Frau Müller muss weg", die Komödie von Lutz Hübner machte natürlich neugierig und ließ die Frage zu: Warum?
Als der Theatervorhang sich öffnete, zeigte sich das Bühnenbild als ein heller Klassenraum mit wartenden Eltern. Die kleine Gruppe der Eltern diskutierte untereinander und waren einvernehmlich der Meinung: Diese Lehrerin ist nicht in der Lage ihre Kinder so vorzubereiten, wie es eine weiterführende Schule abverlangt.
Als dann die Lehrerin, Frau Müller den Klassenraum betrat, wurden alle Elternteile kleinlaut, bis auf Frau Hövel, Mutter und Verwaltungsbeamtin, die sich redegewandt mit den Bedenken aller Eltern einbrachte.
Es bedurfte auch keiner langen Redezeit bis Frau Müller bemerkte, dass an ihrem Stuhl gesägt wurde und ihre pädagogischen Fähigkeiten infrage gestellt wurden.
Aus Frau Müller, selbst stets bemüht die Rasselbande zu schützen, brach es nun heraus. Aufklärend wurden von ihr nun die negativen Verhaltensweisen ihrer Schutzbefohlenen ihren Eltern schonungslos mitgeteilt. Wutendzürnt verließ die Pädagogin den Klassenraum ohne ihre Tasche mitzunehmen.
Neugier plagte einen nach dem anderen der Zurückgebliebenen, die in der Tasche befindenden Leistungsnoten ihrer Zöglinge in Erfahrung zu bringen.
Als endlich alle die Noten ihrer Kleinen entdeckt und festgestellt hatten,
dass Frau Müller ihre Kinder ja viel besser bewertet hatte als sie glaubten, kam bei allen Eltern der Wunsch auf, sich bei Frau Müller zu entschuldigen sobald sie zurück käme, um ihre vergessene Tasche zu holen. Und natürlich wollten sie ihr auch mitteilen, dass sie unbedingt weiter die Klasse unterrichten solle.
Frau Müller kam tatsächlich zurück. Sie hatte sich abgeregt und kam nun ihrerseits zu dem Entschluss, der Schulleitung um eine Versetzung zu bitten. Die Eltern jedoch beknieten Frau Müller auch weiterhin als Lehrkraft ihrer Kinder tätig zu sein.
Angetan von dem Sinneswandel der Elternschaft beschloss Frau Müller den Eltern die aktuellen Noten ihrer Kinder vorzulesen. Sie griff zur Tasche, holte das Blatt mit den Noten hervor und setzte dazu an den Eltern die ihnen schon bekannten Noten zu verlesen. Sie stutzte und entschuldigend teilte sie den Eltern mit, dass es leider die noch guten Noten des letzten Jahres seien, die sie dabei habe. Verabschiedend und zufrieden griff sie ihre Tasche mit den Worten: Aber das kriegen wir schon wieder hin und verließ die Klasse und hinterließ die Eltern mit ihren verdutzten und ratlosen Gesichtern.

Autor:

Peter Reiss aus Wesel

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