Junges Ensemble spielt alte Meister

3. März 2017
20:00 Uhr
Städt. Bühnenhaus Wesel, 46483 Wesel
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Mit dem Programm „Paris“ stellt das Cicerone-Ensemble im 4. Kammerkonzert der Saison 2016-17 am Freitag, dem 3. März 2017 um 20 Uhr im Städtischen Bühnenhaus Wesel Pracht und Daseinsfreude französischer Barockmusik des 18. Jahrhunderts auf Nachbauten historischer Instrumente vor.


Als „Cicerone“ bezeichnet man einen Fremdenführer, der Besuchern die Sehenswürdigkeiten einer Stadt offenbart. Das Cicerone Ensemble, Adrian Cygan (Barockcello), Andreas Gilger (Cembalo) und Thomas Wormitt (Traversflöte) hat sich diese Idee zu eigen gemacht. Den drei jungen Musikern reicht es nicht aus, Musik lediglich zu „spielen”. Sie wollen sie so sinnlich vergegenwärtigen, wie ein Fremdenführer ein altes Gemälde oder Gebäude präsentieren würde. Dazu gehört die klare Vermittlung von Form und Textur, aber ebenso auch das Aufschließen jener Ideen und Affekte, die gerade die Musik des Barockzeit¬alters so reich und vielschichtig machen.

2015 wurde das Ensemble mit einem Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet und erspielte sich in Duisburg den Förderpreis der Köhler-Osbahr-Stiftung.
Für die Spielzeit 2016/17 wurde es in die Bundesauswahl „Konzerte junger Künstler“ aufgenommen.

Paris war vielleicht das wichtigste musikalische Zentrum Europas zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Neben der aufwändigen Hofmusik Versailles entsteht hier eine städtische, bürgerliche Musikkultur. Vor diesem Hintergrund gewinnt Virtuosentum an Bedeutung, das Cello entwickelt sich vom Continuo- zum Soloinstrument, und es toben unter Musikern heftige Debatten über den Einfluss des italienischen Stils auf die französische Musik – mit höchst originellen Resultaten
Auf dem Programm des Konzerts stehen Suiten und Triosonaten für Flöte, Violoncello und Cembalo. Von Michele Mascitti, der als italienischer Geigenvirtuose in Paris enorme Popularität genoss, erklingt die Sonate g-Moll Nr. 15 (aus der Sonatensammlung op. 6), eigentlich für Violine statt Flöte notiert. Michel Blavet wiederum schaffte es als glänzender Flötist in die Hofkapelle, sein brillanter Stil spiegelt sich in der 2. Sonate d-Moll (aus op. 2). Auch Jean-Baptiste Barrière war auf seinem Instrument, dem Cello, ein Meister. Seine Sonaten B-Dur und d-Moll (aus dem 3. Sonatenbuch) sind so tiefgründig wie technisch anspruchsvoll. Auffällig an der Suite Nr. 5 e-Moll (aus op. 1) von Pierre Danican Philidor, Spross einer berühmten Musikerfamilie, ist der Eingangssatz, eine dunkle Klage, beinahe romantisches Bekenntnis. Zum Ende erklingt die 1. Sonate G-Dur (aus op. 2) von Louis-Antoine Dornel, der den stilisierten barocken Tänzen italienische Virtuosität beimischt.
Karten zum Preis von 12€ bis 18€ sind im Vorverkauf an der Theaterkasse im Centrum, Ritterstraße 12-14, 46485 Wesel, oder an der Abendkasse erhältlich.
Schüler und Schülerinnen der Musikschule Wesel haben freien Eintritt zu dem Konzert, wenn sie sich vorher im Sekretariat anmelden. Die Karten liegen dann an der Abendkasse für sie bereit.

Autor:

Renate Brützel aus Wesel

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