Eine Erlebnisfahrt auf der River Lady mit kulinarischen Gaumenfreuden von Wesel nach Nimwegen!

Rheinpromenade in Wesel
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Gutes Essen auf der River Lady in Wesel

Eine Erlebnisfahrt auf der River Lady mit kulinarischen Gaumenfreuden!

Am 1.08.2013 haben wir mit 5 Personen einen Ausflug mit der River-Lady von Wesel nach Nimwegen gemacht. Morgens um halb sieben aufstehen, viertel vor acht losfahren das Töchterlein abholen, quer durch die ganze Stadt, ab auf die Landstraße (Mutter hat Angst auf der Autobahn). Ankunft in Wesel am Rhein ca. 9 Uhr, Auto parken und zum Ufer latschen. Noch gab es eine kleine leichte Brise, auf die wir in den nächsten 14 Stunden vergeblich warteten. Ab in die Schlange, um auf's Schiff zu kommen. Erst mal bezahlen, immerhin 105 € für 4 Erwachsene und einem Kind, Getränke und Essen gingen extra.

Ich zitiere von der Homepage http://www.river-lady.de
"Besuchen Sie das besondere Fahrgastschiff, das nach original Bauplänen eines Mississippi Dampfers umgebaut wurde."
Genau das erwartete ich auch, aber leider wurde das Schiff nicht mit einem Schaufelrad am Heck betrieben. Ein Schaufelrad war zwar vorhanden, aber es hing nur lustlos am Heck herum und vertrieb sich die Zeit damit, etwas im Rhein zu planschen. Aber der gute Wille war ja da, wenigstens etwas hinten dran zu basteln, der Optik wegen.

Wir hatten gut eine Woche vorher reserviert und bekamen einen guten Tisch zugewiesen. Die ca. ersten 30 Minuten gab es keine Chance etwas zu trinken zu ergattern. Die einzige Dame vom Servicepersonal war voll mit dem Frühstück (konnte man wohl vorher buchen) einiger Gäste beschäftigt. Nach und nach kam dann endlich etwas mehr Servicepersonal und wir konnten uns eine Erfrischung bestellen, auf die man aber ellenlang warten musste. An diesem Tag herrschten von der Früh an so hohe Temperaturen, dass man am liebsten selbst in den Rhein gesprungen wäre. Hut ab vor der Bedienung, die den ganzen Tag rennen musste. Gott sei Dank hatten wir selber gut gekühlte Getränke mitgenommen, sonst wären wir wohl verdurstet. Zeitweise brauchte man eine Stunde um eine Bestellung aufzugeben, bis die Getränke endlich am Tisch waren dauerte auch seine Zeit.

Die Mittagskarte war überschaubar klein, verständlich auf einem Schiff mit 496 Fahrgästen. Drei Leute von uns haben sich etwas von der Karte bestellt, die zwei anderen hatten sich entschieden, lieber bis Nimwegen zu warten und während des 2,5 stündigen Aufenthalts dort zu essen. Das Essen an Bord eine Katastrophe und dafür ziemlich teuer! Jede Scheibe Brot zu den Gerichten wurde von einem Stück zerfließender Butter ertränkt. Viele aus meiner Familie mögen keine Butter, man könnte sie auch danebenlegen und nicht mitten drauf oder hygienisch verpackte Portionsstückchen servieren.

Nach guten vier Stunden dünsten im eigenen Saft (das Wetter war schuld, nicht die River Lady) kamen wir endlich in Nimwegen an. Meine Kinder und ich flüchteten durstig und hungrig von Bord Richtung Altstadt. Nachdem wir gesättigt waren sollte noch ein leckeres Eis den Abschluss krönen. Endlich eine Eisdiele gefunden, verschlug es uns den Atem: So kleine Eiskügelchen habe ich in meinem langen Leben noch nicht gesehen. So klein und unschuldig flutschten sie in die Waffeln, dass man sie fast nur noch erahnen konnte und das für einen Stückpreis von 1,50 €!!!! Uns verging der Appetit! Nach unserem Stadtbummel ging es wieder ab zum Schiff, bei dieser Hitze hing uns natürlich wieder die Zunge aus dem Hals und das Warten auf Getränke an Bord ging wieder los :-(

Aber nun muss ich erst mal sagen, die Hinfahrt war wunderschön. Unterwegs in niederländischen Gefilden konnte man am Ufer freilebende Wildpferde und Galloway Rinder beobachten, die friedlich mit der Natur und den Badegästen im Einklang lebten. Es gab viel Interessantes zu sehen und auch der Kapitän gab sich große Mühe mit seinen Erklärungen.

Trotzdem wir alle irgendwie hungrig waren, bestellten nur zwei von uns am Abend etwas zu futtern. Ich zitiere aus dem Flyer, der an Bord verteilt wurde:
Unsere Crew verwöhnt Sie aus bordeigener Küche vom Frühstück, Mittag- und Abendessen bis zum Kapitän's Gala-Buffet.
Unser Smutje sagt: Lecker futtern wie bei Muttern! Lassen Sie sich überraschen!

Die Überraschung war sogar sehr groß! Hätte meine Mutter jemals so gekocht, wären wir alle zu Hause verhungert oder wir hätten sie vorher erschlagen !!!! Und verwöhnen konnte man das auch nicht gerade nennen.
Und weil es so schön ist, noch zwei Zitate von der Homepage:
Genießen Sie die Fahrten, den erstklassigen Service und die gute Küche der River Lady.
Unsere Bordküche verwöhnt jeden Gaumen.

So oft wird für das gute Essen geworben, aber wir haben es an Bord einfach nicht finden können. Hat es sich vielleicht versteckt, weil es so warm war? Oder hat es sich einfach nur geschämt aus der Küche zu kommen? Oder hat der Smutje nur vergessen es zu zubereiten? Ich weiß es nicht. Vielleicht sollte der Kapitän mal 'ne Suchmeldung bei Facebook und Co schalten oder eine Belohnung für den Finder aussetzen. Dann klappt's vielleicht auch mit dem Essen.
Das Essen bestand "nur" aus einem strammen Max, aber wie man den so versauen kann, ist mir ein Rätsel! Alles triefte vor Fett, der Schinken war so dick geschnitten, dass man ihn gar nicht mit den stumpfen Messern schneiden konnte, ungebraten war er auch. Die Eier wurden nicht gewürzt und das Brot war vollgesogen mit fetter Butter. Wenn man mit der Gabel drauf drückte ...... na ja, da sage ich jetzt mal lieber nicht, wie das aussah! Zusätzlich schwamm alles in einer rosa Salatsauce, die über die lieblos auf den Teller geklatschten Tomaten gegossen wurde. Die schwimmenden Fettaugen des strammen Max's konnten sich aber wunderbar in die Sauce einfügen, was zu einem tollen optischen Nebeneffekt führte. Für den Preis auf jeden Fall ein totaler Reinfall, aber die Tomaten schmeckten.
Auf die Crew lasse ich nichts kommen. Die hat sich so die Hacken heiß gerannt und alle waren immer freundlich zu den Gästen und das bei diesem Wetter! Muss ja auch mal erwähnt werden, nicht wahr?!

Also das nächste Mal (für mich wird es das eher nicht geben) viele Getränke und ordentlich Proviant mitnehmen, obwohl es an Bord ausdrücklich untersagt wird, aber das wäre einfach purer Selbsterhaltungstrieb!
Endlich durften wir von Bord, mittlerweile war es kurz vor 22 Uhr. Ich ging mit als Erste von Bord, um das Auto zu holen. Tiefes durchatmen war leider nicht möglich, denn tausende von Mücken umschwirrten mein Gesicht. Ich musste höllisch aufpassen, dass ich sie nicht einatmete ...lach.
Endlich am Auto angekommen, Klimaanlage auf volle Pulle und wieder zurück zum Schiff, die Familie einsammeln. Nun ging es heimwärts, Tochter nach Hause gebracht und um kurz nach 23 Uhr endlich wieder daheim. Klamotten vom Leib gerissen, in etwas luftiges bequemes geschlüpft und ab zum Kühlschrank, das kalte Bier wartete schon.
Nochmal? Nein danke! Lieber im klimatisierten Auto nach Holland, Kühlbox mit Getränken und Snacks auf der Ladefläche, Schwimmsachen dabei und den Tag genießen. Viel stressfreier, als auf einem Schiff!

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten und sich 'ne Kette raus basteln!

Autor:

Andrea Pilkahn aus Bottrop

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