Sommerfeeling beim Shotokan Karate Wesel e.V.

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Bereits vor Beginn der Sommerferien, bekamen die Kinder des Shotokan Karate Wesel e.V. einen Vorgeschmack auf den Sommer.

Nach mindestens 3-jähriger Abstinenz, nahm der Verein eine liebgewordene alte Tradition wieder auf und veranstaltete ein

Kinderzeltlager am Heidhof in Kirchellen

. Dabei gestaltete sich bereits die Organisation im Vorfeld etwas schwierig, weil die „alten Hasen“, die sich früher darum gekümmert haben, aus unterschiedlichsten Gründen nur bedingt zur Verfügung standen. Also zogen wir hinaus und erfanden das Rad neu. Welche und wie viele Lebensmittel müssen eingekauft werden? Wo ist der Pavillon eingelagert, wer hat einen genügend großen Grill usw. Doch auch diejenigen, die nicht immer körperlich als Helfer zur Verfügung standen, konnten sich zumindest mit sachdienlichen Hinweisen einbringen.
Noch heute habe ich ein schlechtes Gewissen, meinen Vereinskameraden Marco mit den Einkäufen allein gelassen zu haben, um wandern zu gehen. Aber ich muss zugeben, er hat alles bei brütender Hitze mit der Unterstützung seiner Frau hervorragend gemeistert. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an beide.

Am Heidhof mussten wir leider feststellen, dass sich in den vergangenen drei Jahren Einiges verändert hatte, was uns das Zelten nicht bequemer machte.
Die Wiese war nicht gemäht, der Stromkasten war wie Dornröschen im Dornengestrüpp versteckt und wir brauchten mehr als 50m Verlängerungskabel. Der Weg zu den Sanitäreinrichtungen war weit und umständlich geworden, so dass wir die Kinder nicht alleine gehen lassen wollten. Doch flexibel wie wir sind, gab es für jedes Problem eine Lösung.
Die Wiese wurde auf die Schnelle in Eigeninitiative gemäht und der Gang zur Toilette immer mit einer Riesenmeute als kleine Völkerwanderung organisiert.

Am Abend war dann endlich alles bereit. Die Zelte standen, der Versorgungspavillon war aufgebaut und alle Helfer waren vollzählig eingetroffen. Die Kinder warteten neugierig und spannungsgeladen auf das weitere Programm.
Während einige Betreuer mit den Kindern zum nahegelegenen Spielplatz gingen, kümmerten sich die Anderen schon mal um das Abendessen. Der Grill wurde angeworfen, das Gemüse geschnippelt und alles Weitere bereitgestellt, um die hungrige Meute wieder in Empfang zu nehmen. Nach dem Abendessen wurde das Lagerfeuer entzündet, welches auf Kinder immer eine magische Anziehungskraft ausübt.

In unserer Einladung hatten wir darauf hingewiesen, dass wir auch trainieren werden und ein paar Unerschrockene hatten auch schon danach gefragt. Doch als es zu dämmern begann dachten wohl alle, sie wären nochmal davon gekommen. Doch da kennen sie unseren Sensei Michael Jarchau nicht. Plötzlich kam in die einbrechende Dunkelheit das Kommando: „Umziehen, in fünf Minuten ist Training!“ - Reaktion: Unglaube! Was jetzt noch? Im Dunkeln? Will der uns veräppeln? -
Natürlich nicht! Damit wird bei uns nicht gescherzt. Also krochen alle in ihre Zelte, um ihre Karateanzüge anzuziehen und sich in einem großen Kreis um das Lagerfeuer herum zu versammeln. Ich kann nur sagen, das war eine ganz besondere Trainingseinheit mit einer Stimmung, an die ich noch lange zurückdenken werde. Einfach nur genial!

Wer nun dachte danach ist Nachtruhe angesagt, lag schon wieder falsch. Es wurden Knicklichter verteilt und alle rüsteten sich mit ihren Taschenlampen zur Nachtwanderung. Da in diesem Jahr viele kleinere Kinder dabei waren, liefen wir nicht ganz so weit in den Wald hinein und die üblichen Gruselgeschichten wurden durch die schöne Geschichte vom „Grüffelo“ ersetzt.

Natürlich waren nach unserer Rückkehr noch nicht alle Kinder zur Ruhe zu bekommen, aber das gehört auch dazu. Wir ließen daher das Lagerfeuer weiter brennen und wechselten uns mit der Feuerwache ab. So wussten die Kinder, wo ein Erwachsener zu finden ist, wenn schlechte Träume, Angst oder auch Nasenbluten stören. Einige solcher Zwischenfälle gab es tatsächlich in dieser Nacht. Es konnte allen geholfen werden und als der Morgen graute und die Natur erwachte, ließen auch die ersten Kinder nicht lange auf sich warten. Die ganz frühen Vögel konnte ich mit dem Abwasch vom Vortag beschäftigen, bis alle anderen aus den Zelten krochen. Während uns Erwachsenen der fehlende Schlaf ins Gesicht geschrieben stand, sprühten die Kids schon wieder vor Energie. - Warum nochmal hatte ich mich darauf eingelassen? - Aber egal, Augen zu und durch. In ein paar Stunden bin ich zu Hause auf meiner Couch.

Jetzt hieß es erst einmal Brötchen schmieren, Getränke verteilen und nachher nochmal gemeinsam trainieren. Da der Himmel immer dunkler wurde, bauten wir schon einen Großteil der Zelte ab. Während des Trainings fing es dann tatsächlich an zu regnen. Doch erst als der Regen in Strömen niederprasselte und wir schon reichlich durchnässt waren, brachen wir ab und stellten uns unter. Zum Glück war es nur ein Schauer und schnell brannte uns die Sonne wieder auf den Pelz.
Das Lagerfeuer glühte trotz des Regens noch und somit konnten wir mittags nochmal grillen.
Danach ging es ans Aufräumen und Abbauen. Die ersten Kinder wurden abgeholt und spätestens, wenn sie den Eltern mit glänzenden Augen von ihren Erlebnissen berichten, weiß ich wieder warum ich die Mühe und die durchwachte Nacht auf mich genommen habe. Ein solches Trainingszeltlager ist einfach etwas ganz Besonderes – nicht nur für die Kinder.

Autor:

Beate Kolb aus Wesel

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