"Friederike" trifft Kreis Soest mit voller Wucht

In Soest fiel eine vom Orkantief "Friederike" entwurzelte Birke auf mehrere Autos. Foto: Lukas Kötter
  • In Soest fiel eine vom Orkantief "Friederike" entwurzelte Birke auf mehrere Autos. Foto: Lukas Kötter
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Kreis Soest. Viel Arbeit bedeutete das Sturmtief Friederike für die Einsatzkräfte im Kreis Soest. Die Kreispressestelle zieht kurz nach 17 Uhr eine Bilanz:

Nach der Statistik der Kreisleitstelle (Stand 15 Uhr) kam es kreisweit in allen Städten und Gemeinden zu insgesamt 475 Einsätzen. 1.600 Helfer von Feuerwehren, Hilfsorganisationen und Rettungsdienst wurden konfrontiert mit umgestürzten Bäumen, abgedeckten Dächern, eingeschlossenen Personen in Pkws, Stromausfällen und einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein Todesfall zu beklagen war.

Die volle Wucht des Sturmes erreichte das Kreisgebiet im Westen gegen 11 Uhr. Im Laufe der nächsten Stunden verlagerten sich die Einsatzschwerpunkte nach und nach ostwärts. Kreisbrandmeister Thomas Wienecke: „Das Besondere an dieser Wetterlage war sicherlich, dass kein Teil des Kreisgebietes verschont blieb. Besondere Probleme brachten punktuell auftretende starke Windböen mit hohen Geschwindigkeiten mit sich.“

Über die Warn-App NINA warnte die Leitstelle die Bevölkerung vor umstürzenden Bäumen sowie herabfallenden Dachziegel und Gegenständen, empfahl dringend den Aufenthalt in geschlossenen Räumen. Trotzdem waren Verletze durch entwurzelte Bäume zu beklagen. In einigen Orten waren insgesamt 5.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen, weil Bäume auf Leitungen stürzten. Nach Angaben von innogy-Verteilnetzbetreiber Westnetz waren oder sind Teilbereiche der Städte und Gemeinden Soest, Geseke, Rüthen, Warstein-Belecke und Lippetal-Lippborg sowie Büren und Lichtenau im angrenzenden Kreis Paderborn betroffen. Zahlreiche Straßensperrungen infolge der Sturmschäden behindern die Reparaturarbeiten von Westnetz.

Straßen gesperrt

Folgende Straßen sind noch gesperrt (Stand 16 Uhr):
(Anröchte) B 55 Mellrich-Uelde, L 808 Klieve-Anröchte; (Bad Sassendorf) Gewerbegebiet Lohner Klei; (Ense) L 732 Ense-Neheim, Hünningen-Waltringen (beide für mindestens 48 Stunden), Gerlinger Grund, Sieveringen-Röllingsen; (Erwitte) Westernkötter Bahnhof-Bad Westernkotten, B 1 Völlinghausen-Schmerlecke; (Geseke) Störmede-Eringerfeld; (Lippetal) Ortsdurchfahrt Hovestadt; (Lippstadt) Uedener Straße, Bückeburger Straße, Beckumer Straße (halbseitig), Cappeler Straße (halbseitig); (Möhnesee) B 229 Belecke-Niedereimer, Möhnestraße Günne-Belecke; (Rüthen) L 735 Kattensiepen, Schneringer Berg, K 78 Rüthen-Spitze Warte, L 778 Kallenhardt-Spitze Warte, K 45 B 55-Kneblinghausen; (Warstein) L 856 Niederbergheim- Stimmstamm (B 55), L 735 Hirschberg-Oeventrop, K 76 Belecke-Drewer; (Wickede/ Ruhr) L 732 Haus Füchten-Echthausen.

Neben der Menschenrettung hatte der Einsatzstab die Freihaltung der Hauptverkehrswege als Einsatzschwerpunkt definiert.
Eine besondere Einsatzlage ergab sich gegen 15.30 Uhr durch sturmbedingte Schäden in der ZUE in Möhnesee-Echtrop. Zwei Gebäude wurden beschädigt, ein Dach abgedeckt. Die betroffenen Bewohner mussten innerhalb des ZUE-Geländes umziehen. Gegen 16.30 gab die Leitstelle des Kreises per NINA zwar grundsätzliche Entwarnung.
„Trotzdem muss aber kreisweit weiter mit Gefahrenstellen gerechnet werden. Es gilt also, nach wie vor Vorsicht walten zu lassen“, betont Kreisbrandmeister Thomas Wienecke. „Die Feuerwehren sind weiter im Einsatz, um alle Lagen abzuarbeiten.“

Einsatzstab alarmiert

Aufgrund der Warnungen des Deutschen Wetterdienstes hatte Kreisbrandmeister Thomas Wienecke um 11.13 Uhr den Einsatzstab der Feuerwehr alarmiert, der sich im Rettungszentrum des Kreises installierte. Wenig später scharte Kreisdirektor Dirk Lönnecke parallel einige Mitglieder des Krisenstabes um sich, bevor sich gegen 15 Uhr abzeichnete, dass aufgrund des abflauenden Sturms keine weitergehenden Maßnahmen zu ergreifen waren. Die Rettungsleitstelle wurde zur Abarbeitung der vielen Notrufe von vier auf 14 Disponenten verstärkt.
„Es gab eine gute und abgestimmte Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten“, zieht Kreisdirektor Dirk Lönnecke eine positive Bilanz. „Mein Dank gilt vor allem den Einsatzkräften, die vor Ort eine professionelle Arbeit geleistet haben.“

Autor:

Hans-Jürgen Köhler aus Menden (Sauerland)

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