Comedian Michael Winslow: Geräusche sind sein Leben

Dreimal Michael Winslow: Der vielseitige Künstler ist Comedian, Schauspieler, vor allem aber Geräuschemacher beim Film.    Foto: Jass Foley
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Der US-Comedian und Schauspieler Michael Winslow gastiert am Samstag, 24. November, mit seinem Programm „Man of 10 000 sound effects“ im Saalbau an der Berger­straße 25.

VON Sabrina Heuer

Michael Winslow wurde als DER Geräuschemacher in den Filmen der „Police Academy“-Reihe und „Spaceballs“ international bekannt und spielte gerade auf den weltweit imposanten Comedy-Festivals in Edinburgh und Kapstadt.
Im Interview spricht Michael Winslow über seine außergewöhnliche Arbeit und seine Erfahrungen mit Deutschland.

Sabrina Heuer: Zuerst etwas Persönliches, Sie hatten vor nicht langer Zeit Geburtstag!
Michael Winslow: Ich habe ziemlich viel gearbeitet, ich war in Kapstadt in Südafrika. Es war sozusagen mein erster afrikanischer Geburtstag. (Tiergeräsuche) Danke ihr Tiere! Esst ihr mich jetzt auf? (Tiger) Das ist ein Kuchen! Du hast von meinem Kuchen gegessen! Liebes Tier! Will sonst noch jemand Kuchen?

Waren die Geräusche für Sie als Kind sozusagen Ihre erste Sprache?
Es war meine erste Sprache, ja! Wenn ich so darüber nachdenke. Jedes Kind hat eine eigene Sprache, doch für mich war es genau das, um zu kommunizieren. Ich habe einen Weg gefunden, mich selbst zu unterhalten, so hat’s angefangen.

Haben Sie als Kind Ihr Talent auch zum Streichespielen benutzt?
Ich weiß noch, dass der Lehrer das Geräusch von quietschender Kreide auf der Tafel nicht mochte (quietschen). Er meinte immer, er bräuchte neue Kreide. Aber beim achten Mal habe ich Ärger bekommen. Aber die Male davor hat er sich immer neue Kreide besorgt.

Was haben die anderen Kinder von ihrem Talent gehalten?
Ich hatte nicht viele Freunde. Sie dachten nur, ich wäre seltsam. Jetzt habe ich diese wundervolle Karriere! Deshalb berührt mich das recht wenig. Für mich war es einfach eines meiner Spielzeuge. Man kann es am besten so beschreiben: Wenn die größeren Kinder dich geärgert haben, was machst du? Du wartest bis zum Ende vom Schultag. Wenn sie hinter der Schule hocken und Zigaretten rauchen. Und dann machst du das „Wütender-Rottweiler-kommt-um-die-Ecke-Geräusch“ und schlägst sie in die  Flucht!

Wie überwinden Sie die Sprachbarriere in anderen Ländern?
Musik ist universell. Und Comedy ist universell. Wenn etwas lustig ist, dann ist es lus­tig! In jeder Sprache.

Wie bekommen Sie Inspirationen für Ihre Shows?
Ich höre zu! Auf Reisen wie jetzt auf Tour höre ich einfach auf alle Geräusche um mich herum. Jede Stadt hört sich anders an, einzigartig. Ich lausche viel. Ich bin wieder in der Schule. Ich lerne viel und es ist großartig.

Hat Sie Ihr Talent auch schon mal in Gefahr gebracht?
Ich habe es immer dazu benutzt, aus Gefahr heraus zu kommen! Du setzt dich einfach auf dein Pferd und reitest weg (Hufgeräusche).

Sie haben unter anderem in  dem Film Spaceballs mit­gespielt, wie war das?
Es war ein großer Spaß, ein Teil dieses Films zu sein! Bei Mel Brooks dabei zu sein, war großartig. Für meine Szenen brauchte ich eigentlich nur zwei Tage da zu sein, aber ich war zwei Wochen dabei, weil Mel Brooks jeden einfach dabehielt. Das war eine tolle Erfahrung, einfach dazusitzen und Mel Brooks beim Verrücktsein zuzusehen. Er ist echt ein cooler Typ.

Robeat ist ein junger Beatboxer, der Ihr Vorprogramm supportet. Was halten Sie von dem jungen Künstler?
Robeat ist ein guter junger Mann, er ist großartig. Er hat großes Potenzial, er wird es weit bringen.

Was mögen Sie an Deutschland?
Ich mag Deutschlands Originalität. Es ist einzigartig. Deutschland hat seine eigene Kultur und Identität, und das ist toll.

Zuletzt spielten Sie vier Wochen im schottischen Edinburgh und gerade zwei Wochen in Kapstadt. Wie sind die Reaktionen der Zuschauer?
Fantastisch! Die Zuschauer haben die Darbietungen bewertet, und ich wurde unter die Top 6 der beliebtesten Shows gewählt. Das haben wir gut gemacht. Wir haben vier von fünf Sternen bekommen. Jedem hat gefallen, was ich gemacht habe. Ganz viele schließen die Augen und hören einfach nur, was ich mache. Ich bin sehr dankbar für die Reaktionen und dass wir diese Show haben.

Wenn Sie an Deutschland denken, was kommt Ihnen da  in den Sinn?
Ein Dankeschön! Denn als ich angefangen habe in Deutschland zu arbeiten - das war so Neunzehnhundertirgendwas - da war ich in Shows wie „Wetten dass ...“ und der „Große Preis“, ich war bei Rudi Carrell, und ich habe drei Filme hier gedreht. Es war gut! In einem Thomas-Gottschalk-Film zu sein, ist ein großer Spaß.

Das Programm: Michael Winslow: „Man of 10 000 sound effects”, am Samstag, 24. November, 20  Uhr, Saalbau, Bergerstraße 25.
Michael Winslow ist wohl der erfolgreichste Geräusche-Imitator der Filmgeschichte. International bekannt wurde er durch die Spielfilm-Reihe „Police Academy“ in der Rolle des Officer Larvell Jones. In Filmkreisen nennt man ihn seitdem „Mann der 10 000 Soundeffekte“, da er tatsächlich fast jedes erdenkliche Geräusch imitieren kann. Das Programm ist in englischer Sprache. Sicher ist jedoch: Geräusche brauchen kein Wörterbuch.

Dreimal Michael Winslow: Der vielseitige Künstler ist Comedian, Schauspieler, vor allem aber Geräuschemacher beim Film.    Foto: Jass Foley
Robeat ist ein junger Beatboxer, der im Vorprogramm von Michael Winslow auftritt.
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Lokalkompass Witten aus Witten

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