Kulturschaffende aus Witten gesucht
"Die ersten Wochen waren ein Schock"

Britta Lennardt | Foto: Walter Demtröder
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„Die ersten drei Wochen nach dem ersten Lockdown waren ein echter Schock, und ich habe wie ein Kaninchen vor der Schlange gestanden“, sagt die Wittener Schauspielerin und Regisseurin Britta Lennardt rückblickend.

Seit fast 20 Jahren ist die gebürtige Dortmunderin mit dem „Brille-Theater“ und seit mehr als 16 Jahren mit Ehemann Stefan als Duo „Lennardt + Lennardt“ auf den Bühnen der Republik unterwegs. Doch Auftritte sind zurzeit Fehlanzeige.
„Zuerst habe ich gedacht, es sei nur eine kurze Phase“, so Britta Lennardt. Was daraus geworden ist, wissen wir alle. Der mittlerweile dritte Lockdown lässt keine öffentlichen Auftritte für Künstler zu – und nimmt ihnen damit jegliche Einnahmen.

Auftritte nur kurze Zeit möglich

Zwar konnte die 49-Jährige zumindest zwischenzeitlich mit dem Brille-Theater, das insgesamt 13 Schauspieler, Techniker und Büroangestellte beschäftigt, und dem neuen Stück „Fliegen lernen mit Peter Pan“ wieder auftreten, nachdem die Zahl der Corona-Infizierten zurückgegangen war und Veranstaltungen wieder erlaubt waren. Doch diese Phase war nur von kurzer Dauer, dann kam die zweite Corona-Welle. „Dadurch ist uns die ganze Wintersaison zusammengebrochen“, sagt Britta Lennardt.
Dank Zahlungen aus der Corona-Soforthilfe, des NRW-Stipendiums für Künstler und der Tatsache, dass Ehemann Stefan noch als Lehrer arbeitet, blieb das finanzielle Überleben gesichert. Britta Lennardt: „Existenziell ist es für uns zum Glück nicht, aber andere Mitglieder des Theaters sind schon stark betroffen.“
Niemand weiß, wie es weitergeht. Nahezu jeden Tag sitzt die Wahl-Wittenerin in ihrem Büro am Laptop und am Telefon. Nahezu jeden Tag werden Auftritte gecancelt, neue Termine gemacht, die dann wieder abgesagt oder verschoben werden. „Wir wollen so gerne wieder arbeiten“, sagt Britta Lennardt, „aber das macht wirklich mürbe.“

Text und Fotos von Walter Demtröder

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Autor:

Nicole Martin aus Witten

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