Scheiben-Bulli goes Elektro

„Die Hauptverantwortung liegt bei Ihnen“, wandte sich Gunnar Dachrodt, Geschäftsführer Deutsche Edelstahlwerke Karrierewerkstatt an 45 Auszubildende, nachdem das Geheimnis hinter dem Vorhang gelüftet worden war.
Das Geheimnis: ein VW-T1-Bulli aus dem Jahr 1974, der in den kommenden drei Jahren zum Elektro-„Bull-E“ umgebaut wird.
Bei diesem gemeinsamen Azubi-Projekt der Stadtwerke, der Deutschen Edelstahlwerke und der Deutschen Edelstahlwerke Karrierewerkstatt sollen Teamfähigkeit und eigenverantwortliches Arbeiten der jungen Leute gefördert werden – nicht als „Fulltime-Job“, sondern als ausbildungsbegleitende Maßnahme.
„Die Auszubildenden werden an den Herausforderungen dieses Projekts wachsen, da wir ein hohes Maß an Verantwortung in ihre Hände legen werden“, sagt Gunnar Dachrodt.
Um das Objekt der Begierde direkt besser kennenzulernen, forderte er die Auszubildenden auf: „Schauen Sie sich das Auto an und setzen Sie sich rein. Viel kaputtmachen können Sie nicht.“ Denn obwohl der Scheiben-Bulli bis 2016 zugelassen war und immer noch fahrbereit ist, wird er bald komplett zerlegt.
Zunächst kommt der Lack runter, um zu sehen, was in 45 Bulli-Jahren alles an der Karosserie gespachtelt wurde und wo neue Bleche vonnöten sind. Überhaupt fliegt aus dem betagten Auto alles raus, was nicht mehr hundertprozentig intakt ist und wird durch Neuteile ersetzt, die, sofern möglich, von den Azubis gefertigt werden. Alle Arbeiten werden unter den wachsamen Augen vom TÜV durchgeführt, damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt.
Zum krönenden Abschluss wird der Noch-54-PS-Benziner mit einem Elektromotor ausgestattet und als Retro-Elektro-Bulli auf die Zukunft der Mobilität aufmerksam machen.