Die Herbstzeitlose wird gesucht - Steckbrief: wunderschön, aber leider giftig

Wegen die Seltenheit des „lila Herbst-Krokus“ bitten fünf Biologischen Stationen - in jedem
NRW-Regierungsbezirk eine - darum, die Augen offen zu halten nach der Herbstzeitlosen. | Foto: LANUV/P. Schütz
  • Wegen die Seltenheit des „lila Herbst-Krokus“ bitten fünf Biologischen Stationen - in jedem
    NRW-Regierungsbezirk eine - darum, die Augen offen zu halten nach der Herbstzeitlosen.
  • Foto: LANUV/P. Schütz
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Nicht nur ihre Blüten, sondern schon ihr Name ist wunderschön: die Herbstzeitlose. Da drängen sich Bilder von offener Landschaft auf, mit liliengleichen Blüten, die im Herbstwind wogen.

Leider ist diese Schönheit giftig, im Jahr 2010 wurde sie gar zur Giftpflanze des Jahres gewählt! Also Vorsicht. Es kommt durch Verwechslung mit anderen Pflanzen nämlich immer wieder zu Vergiftungsfällen. Und außer für den Menschen ist die Herbstzeitlose auch für (Haus-)Tiere giftig.

Gefährlich und gefährdet

Da die gefährlich Schönheit zudem auch gefährdet ist, kann man sich an einer online-Kartierungsaktion beteiligen:
Wer weiß, wo die Herbstzeitlose wächst? Wer die Pflanze findet kann seinen Fund in ein Online-Portal eingeben: http://www.florenkartierung-nrw.de oder eine der fünf Biologischen Stationen informieren: http://www.florenkartierung-nrw.de/kontakt

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen schreibt in seiner Pressemitteilung:
Pflanze des Monats September in NRW ist die Herbstzeitlose, Colchicum autumnale. Es ist eine alte Heilpflanze, die aber auch vergiften kann. Fertigpräparate aus der Knolle der Herbstzeitlose werden heute zum Beispiel erfolgreich gegen Gichtanfälle eingesetzt. Unkontrolliert essen darf man die Pflanze aber keinesfalls, denn einer ihrer Inhaltsstoffe ist Colchicin, ein giftiges Alkaloid. Früher wurde die Herbstzeitlose als Mittel gegen die Pest um den Hals getragen - natürlich ohne Erfolg.
„Die Herbstzeitlose sieht aus wie ein Krokus, der jetzt im Spätsommer bis in noch den November hinein lachsfarben-lila blüht. Ihre wilden Vorkommen in NRW sind heute äußerst gefährdet, denn ihre Lebensräume sind Feuchtgebiete mit extensiv genutzten Wiesen und Weiden - und die werden bei uns immer weniger!“ So Dr. Georg Verbücheln, Naturschutz-Abteilungsleiter im Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz NRW, LANUV.
Mehr zur Herbstzeitlose: Die Herbstzeitlose ähnelt einem zirka 30 Zentimeter hohen Krokus, mit dem sie allerdings nicht verwandt ist, sie gehört zu den Liliengewächsen. Besonders ist, dass sie Blätter und Blüten nie gleichzeitig zeigt: Im Frühjahr sind nur die an ein Tulpen-Blatt erinnernden Blätter zu sehen. Diese entwickeln dann die Energie, die für die Blüte im Herbst benötigt wird. Diese Blüten sind zart und trichterförmig und haben eine rosafarbene bis hell violette Färbung. Wer die Pflanze entdeckt, sollte es stehenlassen und keinesfalls abpflücken. Sie verwelken sehr schnell und zudem enthalten alle Pflanzenteile enthalten das hochgiftige Alkaloid Colchicin, das auf die Nieren und das zentrale Nervensystem wirkt.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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