Bei uns wird nicht gegendert
Bürgerinnen und Bürger

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Unseren aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass wir in Witten aktuell grundsätzlich nicht gendern. Wir benutzen bei Personengruppen die männliche Form und schreiben nicht von Bürgerinnen und Bürgern, Lehrerinnen und Lehrern, Migrantinnen und Migranten, Studentinnen und Studenten. Von einem Fanclub eines blau-weißen Bundesligavereins erreichte uns jahrelang die Mitteilung, dass bei Fahrten zu Auswärtsspielen auch "Nichtmitglieder und Nichtmitgliederinnen willkommen" seien. Natürlich großer Quatsch. Bei Studenten und Studentinnen wird mittlerweile gern von Studierenden gesprochen, um die männlich/weiblich-Form zu umgehen. Eigentlich ein guter Gedanke, allerdings grammatikalisch nicht ganz richtig. Denn ein Studierender ist nur in der Zeit ein solcher, in der er sich seinen Studien widmet. Nimmt er Nahrung zu sich, ist er nämlich ein Essen- und Trinkender, zu anderer Zeit vielleicht ein Schlafender, ein Feiernder oder ein Fußballschauender. Noch schwieriger wäre dieses Umschreiben im Falle der Migranten und Bürger. Ein Migrierender, ein Bürgender? Andere Vorschläge, dieses Problem zu lösen, sind die Binnenmajuskel (BürgerInnen), das Sternchen (Bürger*innen), oder, um die dritte Geschlechtsform divers mit zu berücksichtigen, das X (BürgerX). Also auch keine glückliche Lösung. Allerdings kann ich den Einwand einer Leserin, die in der Pflege tätig ist, verstehen, wenn bei uns regelmäßig nur von Pflegern die Rede ist. Denn sie hat ja Recht: Etwa 90 Prozent der Pflegekräfte sind weiblich. Halt, ist das die Lösung? Lehrkräfte? Klappt. Aber bei Bürgern klappt es schon wieder nicht. Was also tun? Vielleicht haben Sie einen Vorschlag: t.meissner@wittenaktuell.de.

von Thomas Meißner
Autor:

Thomas Meißner aus Witten

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