Ringer "Adam Riese" war Schrecken aller Gegner

Im Hevener "Drei-Mädel-Haus" ist Familienoberhaupt Adam Sandurski natürlich "Hahn im Korb". Ehefrau Jolanta (v. l.) und Töchter Veronika und Karolina wissen, dass er der Größte ist. amö-Foto
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Der sanfte Riese
mit dem eisernen Griff

Ringer-Hühne Adam Sandurski feiert runde 60

Lange hat er zielstrebig darauf hingearbeitet. Und heute, am Freitag, 8. Februar, feiert der einstige KSV-Star und Sieger zahlreicher Matten-Duell, Adam Sandurski, seinen runden 60. Geburtstag.

Keine Frage, mit seinen hünenhaften 2,14 Metern Körpergröße und seinem stattlichen 135 Kilogramm Kampfgewicht war der achtfache polnische Freistil-Meister im Superschwergewicht Adam Sandurski nicht nur ein echter Hingucker, sondern auf den nationalen wie internationalen Ringermatten ein gefürchteter wie (fast) unbezwingbarer Gegner. Logisch, dass der „sanfte Riese“ mit dem eisernen Griff stets zu seinem Heimatverein Stal Rzeszow sieggreich zurückkehrte.

Seine einzigartige Matten-Karriere startete der polnische Koloss leicht verspätet. Der Grund: Jung-Adam vergeudete eigentlich viel zu viele Jahre mit Basketball- und Boxsport. Und als er sich - alle guten Dinge sind drei - mit schon reifen 20 Lenzen fürs Ringen entschied, war es fast zu spät, um erfolgreich eine internationale Karriere zu starten. Schenkt man einem Gerücht Glauben, soll dem polnischen Ringer-Eleven anfangs sogar noch erklärt worden sein, dass griechisch-römisch kein neues Glaubensbekenntnis, sondern eine von zwei Stilarten beim Ringen ist.

Doch Gerücht hin und griechisch-römisch her, schnell begriff der stets cool und konzentriert agierende Kämpfer, worauf es in dieser Sportart ankam. Und mit seiner Spezialität, dem „Japanischen Griff“, beendete "Adam Riese" so manches ungleiche Mattenduell unter tosendem Beifall der begeisterten Zuschauer zu seinen Gunsten.

Höhepunkte der beeindruckenden Titelsammlung des 8-fachen Polnischen Meisters waren die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau, die Goldmedaille bei der „Kleinen Olympiade“ 1984 in Sofia, zwei Vize-Weltmeisterschaften (82, 83), einmal EM-Silber (84) und fünfmal EM-Bronze (79, 80, 81, 82, 86) sowie ungezählte Top-Platzierungen.

Als es den KSV-Verantwortlichen anno 1985 gelang, den bärenstarken 2,14-Meter-Riesen und seinen „Bonsai“-Landsmann Jan Falandys (48 kg, 1,58 Zentimeter, Spezialgriff „Kopfklammer“!) nach Witten zu holen, war, dank des kongenialen Duos eine weitere Deutsche Mannschaftsmeisterschaft für den Wittener Ringer-Bundesligisten praktisch so gut wie „eingetütet“. In der Tat: Die „polnische Bank“ war nicht zu knacken, und die KSV-Familie feierte im Jahre 1986 euphorisch gleich zwei Meisterschaften: die siebte und die letzte.
„Eigentlich wollte ich nur ein, zwei Jahre in Witten bleiben“; verrät der ehemalige Schrecken aller Gegner, „aber der KSV, für den ich insgesamt 41 Kämpfe bestritt, kümmerte sich so unglaublich fürsorglich um mich und meine Familie , dass es uns - abgesehen von den anfänglichen Sprachschwierigkeiten und einigen Heimweh-Phasen - nicht schwerfiel, in der schönen Ruhrstadt zu bleiben.

Mit seiner Frau Jolanta, einer studierten Kulturwissenschaftlerin und Pädagogin, sowie den beiden Töchtern Veronika, 28, und Karolina, 21, hat sich die Sandurski-Family inzwischen einen lang gehegten Traum erfüllt: Seit 2009 bewohnt sie im Wittener Ortsteil Heven ein schmuckes Eigenheim, und an Rückkehr in die frühere Heimat "Polska" denkt von der Sandurski-Family natürlich nun keiner mehr.

Autor:

Alfred Möller aus Witten

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