Steigende Bedrohung durch häusliche Gewalt zu Weihnachten

Gabriele Arnephy ist Beraterin für Mütter-Kuren bei der Wittener Caritas.
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Weihnachten als Fest der Familie ist nicht ganz ungefährlich. Von einer gestiegenen Bedrohung durch häusliche Gewalt gerade an Weihnachten berichtet Gabriele Arnephy, Beraterin für Mütter-Kuren bei der Wittener Caritas.

„Die emotionale Dichte zu Weihnachten ist mit die höchste im Jahr, das kann leicht zu Spannungen und Aggressionen führen“, sagt Arnephy. „Für viele Menschen ist es ungewohnt, den ganzen Tag mit der Familie zu verbringen und keine Ausweichmöglichkeit zu haben.“ Latente Familienkonflikte brechen dann leicht auf. Viele Männer fühlten sich in dieser Situation ohnmächtig, rat- und hilflos. Daraus resultierende Aggression schlage manchmal in gewalttätiges Verhalten um.
Häusliche Gewalt ist nach wie vor ein Tabuthema. Untersuchungen legen nahe, dass jede vierte bis fünfte Frau schon einmal Opfer häuslicher Gewalt war. Es gebe zudem eine hohe Dunkelziffer, glaubt Gabriele Arnephy.
Zu Weihnachten rät sie, sich in dieser oft „sehr komprimierten Zeit“ Freiräume zu verschaffen, „und wenn es nur eine halbe Stunde ist“. Hilfreich sei es, Weihnachten vorab zu strukturieren, Bedenken anzusprechen, und schon bei der Planung zu überlegen: Wo kann es eng werden. Entsteht doch einmal ein Gefühl von Hilflosigkeit und Aggression, sollte dies ausgesprochen werden, sagt Arnephy.
Frauen rät Arnephy, auf Signale ihres Partners zu hören und heikle Situationen nicht durch Vorwürfe zu verschärfen. „Auch in bösen Worten steckt ein hohes Aggressionspotential“, so Arnephy. Komme es aber doch zu gewalttätigem Verhalten, helfe nur eins: „Schutz suchen und Hilfe holen. Notfalls rausrennen und um Hilfe schreien.“ Gewalttätigen Partnern könne die Polizei einen Platzverweis aussprechen - was leider gerade an Weihnachten vermehrt vorkomme. Zur häuslichen Gewalt in der Familie bietet der Caritasverband immer wieder mal themenbezogene Mütterkuren an.

Autor:

Lokalkompass Witten aus Witten

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