„Internationaler Museumstag“ auf Zeche Nachtigall und im Märkischen - SGV feiert 125-Jähriges

17. Mai 2015
11:00 Uhr
Zeche Nachtigall, 58452 Witten
Mit der Dampffördermaschine ist auf Zeche Nachtigall ein Juwel der Technikgeschichte am Sonntag in Aktion zu erleben. | Foto: LWL/Hudemann
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  • Mit der Dampffördermaschine ist auf Zeche Nachtigall ein Juwel der Technikgeschichte am Sonntag in Aktion zu erleben.
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Am „Internationalen Museumstag“ am Sonntag, 17. Mai, beteiligen sich in Witten das Industriemuseum Zeche Nachtigall in Bommern sowie das Märkische Museum mit Führungen und kreativen Aktionen.

Im Industriemuseum Zeche Nachtigall an der Nachtigallstraße 35 findet unter anderem ein besonders Jubiläum statt: Von 11 bis 18 Uhr feiert die Wittener Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins, SGV, ihr 125-jähriges Bestehen. Außerdem gibt es auf Nachtigall um 11 Uhr es ein Ausstellungsführung „Vorstoß ins Ungewisse“ und um 14.30 Uhr eine Schauvorführung der alten Fördermaschine.

Der Sauerländische Gebirgsverein in Witten lädt zur 125-Jahr-Feier zum traditionellen Freundschaftssingen ein. Zur Jubelfeier tritt der SGV mit befreundeten Sängern auf, aber auch Gäste sind herzlich willkommen. Die Besucher können sich auf Frühlings- und Volkslieder freuen. Musikalisch begleitet werden die Sänger vom Dresdner Duo „Unfolkkommen“ und den „Kutscherausjungen“. Der SGV gibt außerdem die Gewinner des Fotowettbewerbs bekannt, zu dem der Verein im Vorfeld aufgerufen hatte.
Die Wittener Abteilung des Sauerländischen Gebirgsvereins wurde 1890 gegründet. Seit 125 Jahren erwandern die Mitglieder des SGV die Naherholungsgebiete in und um das Ruhrgebiet und haben sich die Liebe zur Natur auf die Fahnen geschrieben. Ihre zweite große Leidenschaft gilt dem Singen. Zur wichtigsten Aufgabe des Vereins zählen die Pflege und der Ausbau der Wanderwegemarkierungen in der Region. Das denkmalgeschützte Steigerhaus im malerischen Muttental ist der Mittelpunkt des Vereinslebens und bietet Raum für Veranstaltungen und Treffen.

Ausstellungsführung „Vorstoß ins Ungewisse“: Der Bergbau im Hettberg begann bereits im frühen 18. Jahrhundert. Bauern der Region beantragten erstmals die Förderung von Kohle, bevor die wohlhabende Familie von Elverfeldt in das lukrative Geschäft einstieg. Die neuen Besitzer legten den Grundstein für eine Entwicklung, die bis heute mit dem Besucherbergwerk auf dem Zechengelände fortbesteht. Seit April 2014 widmet sich die Sonderausstellung „Vorstoß ins Ungewisse“ der 300 Jahre alten Bergbaugeschichte im Hettberg. Im Mittelpunkt der Schau steht die digitale Animation des verzweigten Systems von Schächten und Stollen im Untergrund der Zeche Nachtigall. Sie zeigt im Zeitraffer die Entwicklung vom Beginn des Tiefbaus 1832 bis zur Stilllegung. Daneben können Besucher Exponate wie den ältesten erhaltenen Förderwagen des Ruhrgebiets bestaunen. Die Sonderausstellung kann noch bis Ende des Jahres im LWL-Indus­triemuseum Zeche Nachtigall besichtigt werden.

Die Dampffördermaschine wurde für eine Baumwollspinnerei in Gronau gebaut, wo sie 1887 in Betrieb ging. Nach über 20 Jahren Arbeit in der Textilindustrie erfolgte 1911 ein Umbau für den Einsatz als Abteuf-Fördermaschine auf der Zeche Jacobi in Oberhausen. Von 1921 bis 1973 tat die Dampfmaschine ihren Dienst auf der Zeche Franz-Haniel (später Prosper Haniel) in Bottrop. 1987 übernahm das Indus­triemuseum in Witten die Maschine. Danach restaurierten Experten sie detailgetreu. Heute kann die Fördermaschine wieder mit Hilfe der originalen Bedienungshebel  – allerdings elektrisch angetrieben  – in Bewegung vorgeführt werden.
Der Eintritt ins Industriemuseum ist anlässlich des „Internationalen Museumstages“ frei. Im Rahmen der SGV-Jubiläumsfeier haben Besucher die Möglichkeit, an kostenlosen Führungen über das Museumsgelände teilzunehmen. Die Führungen ins Besucherbergwerk Nachtigallstollen kosten extra.

Das Märkische Museum an der Husemannstraße 12 öffnet um 12 Uhr seine Pforten und lädt die Besucher zu einem Rundgang durch die Schausammlung unter dem Motto „Was gibt’s denn hier zu sehen?“. Ausgewählte Werke von Gabriele Münter, K.O. Götz und Fred Thieler werden betrachtet und diskutiert. Die Gemälde der aktuellen Ausstellung „pocket litter“ von Jürgen Jansen werden in die Führung mit einbezogen.
Im Anschluss besteht von 15 bis 16 Uhr die Möglichkeit, an verschiedenen Stationen die „Farbigkeit des Expressionismus“ sowie die Technik des „Malens ohne Pinsel“ auszuprobieren. Dieses Angebot richtet sich an alle Altersklassen. Die Veranstaltung „Kunst und Kuchen“ findet um 15.30 Uhr in der Cafeteria des Museums statt.
Kooperationspartner des Märkischen Museums für das Programm am Internationalen Museumstag ist die Sparkasse Witten. Auch hier ist der Eintritt frei.

Autor:

Annette Schröder aus Bochum

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