Unglaublich: BVB- und Bayern-Fan retten Schalker - oder "Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft"

Fußball verbindet - und vor dem Ball sind eh alle gleich. So wie Patient Andreas Schütrumpf (Mitte) und das behandelnde Ärzteteam des Evangelischen Krankenhauses Witten 
(v. l.): Assistenzärztin Raheleh Mohebi, Chefarzt Dr. med. Dirk Martin, Oberarzt Torsten Hüber sowie Dr. Ina Hoppmann. amö-Foto
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  • Fußball verbindet - und vor dem Ball sind eh alle gleich. So wie Patient Andreas Schütrumpf (Mitte) und das behandelnde Ärzteteam des Evangelischen Krankenhauses Witten
    (v. l.): Assistenzärztin Raheleh Mohebi, Chefarzt Dr. med. Dirk Martin, Oberarzt Torsten Hüber sowie Dr. Ina Hoppmann. amö-Foto
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Fußball verbindet -
auch jenseits der Fanblöcke.

Unter Anhängern von Borussia Dortmund, Bayern München und Schalke  04 spielte sich eine einzig­artige Leidens- wie Heilungsgeschichte ab.

„Am 22. September dieses Jahres jährt sich Operation eins zum ersten Mal. Und dieser Jahrestag ist wie ein zweiter Geburtstag für mich“, sagt Andreas Schütrumpf. "Das Ärzte-Team und alle anderen, insbesondere meine Familie, die zu meiner wundersamen Gesundung beitrugen, haben Unglaubliches vollbracht. Ich bin nicht nur dankbar, sondern freue mich darüber hinaus tierisch, zwei neue Freunde, die auch noch was vom Fußball verstehen, gefunden zu haben“, schmunzelt der 45-jährige Wittener.

Dagegen bilanzieren Chefarzt Dr. med. Dirk Martin und Oberarzt Torsten Hüber unisono: „Alles in allem war es schon ein hartes Stück Arbeit. Aber unserem Schalker Freund, der trotz aller Unbilden immer bewundernswert mitgezogen hat, kamen neben seinem relativ jungen Alter auch seine körperlichen Reserven zugute.“

Und als krönendes Highlight gab es noch ein Schmankerl der besondern Art: Als BVB-Chef Hans-Joachim Watzke von dieser außergewöhnlichen Kranken- und Genesungsgeschichte erfuhr, bot er den drei Wittener Fußballfreunden, die der Zufall zusammenführte, spontan drei der äußerst gefragten Eintrittskarten für das am 23. November stattfindende „Gipfeltreffen“ Borussia Dortmund gegen FC Bayern München in den Signal-Iduna-Park zum käuflichen Erwerb an.

"Logisch, dass ich - obwohl ich auf ewig ein Blau-Weißer bin und eigentlich nicht in die verbotene Stadt darf - im Sinne meiner beiden Wohltäter das Kartenangebot von Dr. Watzke sofort annahm. Denn noch Karten für dieses Gipfeltreffen zu bekommen, ist ja fast wie ein Sechser im Lotto. Ich glaube, das wird wohl ein unvergesslicher Abend für uns drei werden, egal wie das Match ausgeht", meint Rekonvaleszent Schütrumpf.

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Ein Blick zurück - aber nicht im Zorn

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Ein Blick zurück: Eigentlich war der Abend des 18. September 2012 für den Wittener Schalke-Fan Andreas Schütrumpf schon gelaufen. Seine Blau-Weißen hatten das Champions-League-Spiel in Athen gegen Panathinaikos mit 2:1 gewonnen - und alles schien bes­tens. Wären da nicht die verdammten Bauchschmerzen, die den Wittener plagten.

Und als die Schmerzen einfach nicht nachließen, brachte ihn ein Krankenwagen kurz vor Mitternacht als Notfall ins Evangelische Krankenhaus Witten. Es folgten die üblichen Untersuchungen sowie drei ergebnislose CTs. Am Tag vier nach der Einlieferung teilten Chefarzt Dr. med. Dirk Martin, ebenfalls vom Fußball fasziniert und BVB-Fan, sowie Oberarzt Torsten Hüber, auch fußballbegeistert und Anhänger von FC Bayern München, die beide selbstverständlich beim Supercup-Finale 2013 in Dortmund live vor Ort waren, ihrem leidenden Patienten mit: „Wir müssen operieren. Kopf hoch, Schalker Freund, wir schaffen das schon!“
Nach der OP lautete der ernüchternde Befund: Ein Teil des Dünndarms musste entfernt werden. Um den Organismus zu entlasten, erfolgte ein wochenlanges künstliches Koma. In dieser Phase wurde der 45-Jährige nicht nur in eine Herner Spezialklinik verlegt, sondern es wurden auch noch neben einer angeritzten Luftröhre, eine Lungenentzündung, eine Blutvergiftung und Thrombose sowie Nierenversagen attes­tiert. Und diese schlimmen Erkrankungen, erforderten weitere Operationen.

„Als ich nach insgesamt zehn Wochen Krankenhausaufenthalt am 23. November des Vorjahres - um 30 Kilogramm leichter und inzwischen auch Nichtraucher  - entlassen wurde, musste ich schon im Januar 2013 wegen einer gebrochenen Narbe sowie Blutergüssen erneut unters Messer. Und kurze Zeit später - ausgerechnet am 23. April, meinem Geburtstag, musste auch noch ein Hämatom operativ entfernt werden“, gibt Andreas Schütrumpf zu Protokoll. Doch seine Odysee der Leiden sollte immer noch nicht beendet sein. Im April stand Dauerpatient und S04-Fan Schütrumpf - sehr zum Leidwesen seiner Frau Petra und der beiden Töchter Jasmin und Jennifer - schon wieder „auf der Matte“ des Krankenhauses und wurde vom Ärzte-Team wie ein alter Bekannter begrüßt.
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Silberhochzeit und 45. Geburtstag im Krankenhaus gefeiert

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Grund für einen erneuten operativen Eingriff war eine bakterielle Entzündung im Bauch. Nachdem S04-Fan Schütrumpf mit Nahrungsergänzungsmitteln und Antibiotika peu à peu aufgepäppelt wurde, durfte er im Mai dieses Jahres das Krankenhaus, in dem er nicht nur 20 Operationen über sich ergehen lassen musste, sondern auch noch seine Silberhochzeit und seinen 45. Geburtstag gefeiert hat, verlassen. Aber nicht für immer. Denn: Noch stehen regelmäßige Kontrolluntersuchungen auf seinem Patientenplan.

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Autor:

Alfred Möller aus Witten

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