"Du sollz kein'n schlecht machen!" - Auf ein Wort - Pfarrer Hinrich Schorling

Hinrich Schorling, Pfarrer in der Evangelisch-Lutherischen Kreuzgemeinde. | Foto: privat
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„Wat Sache is – Die 10 Gebote auf Ruhrdeutsch“. Zum achten Gebot (Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten) heißt es:

"Du sollz kein'n schlecht machen. Wattat heißt? Wer seine Mitbürger schlecht macht, der muss aufpassen, datter nich selps auffe Schnauze fällt. Am besten sachse nix Falschet über eim, dann kann dich keiner anne Karre fahren. Und wenne wat Schlechtet über Gemanden hörss, dann guck eersma, ob dat auch an dem is. Auf kein´n Fall sollzet eimfach so weiter sagn, nich dat alles noch viel schlimmer wird."

Das ist Klartext gesprochen. Über andere Menschen schlecht reden, tratschen, lästern..., das geht gar nicht. Denn das geht nach hinten los. Das fällt auf mich zurück. Denn sobald jemand nachhakt, muss ich Farbe bekennen. Woher weißt du das? Hast du das geprüft? Kann du dafür einstehen, dass es wirklich stimmt? Wer dann nicht genau und wahrheitsgetreu antworten kann, „fällt selps auffe Schnauze“, weil er gedankenlos oder aus böser Absicht jemand anderen mit Dreck beworfen hat. Wer sich so verhält, darf sich dann nicht beschweren, wenn ihm ein anderer „anne Karre fährt“.

„Dat alles nich noch viel schlimmer wird“, dazu kann jeder von uns beitragen. Besser ist es, das Böse mit dem Guten zu überwinden. Wo also jemand anderes einen Fehler begangen hat, ihn entschuldigen. Schließlich mache ich selbst ja auch Fehler. Wenn jemandes Ruf geschädigt wird, dann nicht in die Hetze einstimmen, sondern dagegen angehen.

Menschliche Gemeinschaft lebt vom Willen, im anderen den Mitmenschen zu sehen. Wer Böses sät, der erntet auch Böses. Und wer Gutes sät, wird Gutes ernten.

Autor:

Thomas Meißner aus Witten

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