1. Wittener Rodelwochen eröffnet

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Witten ist ab sofort Wintersporort! Am Donnesrstag wurden am Hohenstein offiziell die ersten Wittener Rodelwochen eröffnet. Doch wie geht das ohne Schnee? Haben die Verantwortlichen vom Stadtmarketing den Wettergott bestochen? Oder verfügen sie gar über eine eigene Wolke, die über dem Hohenstein schwebt? Des Rätsels Lösung ist viel profaner: Kunstschnee. Denn was an Wintersportorten in aller Welt normal ist, funktioniert auch in der Ruhrstadt.

„Christian Werner und ich haben uns auf dem Weihnachtsmarkt darüber unterhalten, wie es früher im Winter auf dem Hohenstein war. Dort wurde eigentlich immer gerodelt, und wir haben uns überlegt, ob wir eine verrückte Idee umsetzen können“, erzählt Thomas Schmidt vom Stadtmarketing.
Besagter Christian Werner ist Veranstaltungstechniker und Inhaber von SNL Event – und zufällig stolzer Besitzer einer Schneekanone. Mit Volksbank, Stadtwerken, Ostermann, Stadtgalerie, Intersport und Reifen Kessler konnten Sponsoren für die Schnee-Idee gefunden, und so wurde die Kanone vor ein paar Tagen zum Hohenstein gekarrt um fleißig Schnee zu produzieren.
Doch ganz so einfach war die ganze Angelegenheit nicht. Denn es gab einige Unwägbarkeiten. Zunächst einmal musste das Wetter mitspielen. Bei Plusgraden arbeitet die Kanone zwar nicht minder gut, produziert statt Schnee dann allerdings Wasser – und die ersten Wittener Wasserspiele wollte im Januar niemand wirklich. Ein weiteres Problem war der Wasserdruck der Pumpen am Hohenstein. Die schaffen lediglich schlappe 3 bar, benötigt werden jedoch deren 8. An dieser Stelle sprang Uwe Lütgehetmann in die Bresche, der über eine stattliche Sammlung an historischen Feuerwehrgeräten verfügt, unter anderem auch über zwei Druckerhöhungspumpen, die der Kanone auf dem Hohenstein alsbald Gesellschaft leisteten.
Die ersten Versuche, es schneien zu lassen, schlugen fehl – die Außentemperatur war einfach nicht niedrig genug. Doch dann hatte der Wettergott ein Einsehen und brachte die Kälte über Witten. Druckerhöhungspumpen und Schneekanone liefen fortan auf Hochtouren, produzierten feinsten, weißen Schnee und eine fast Hundert Meter lange Rodelbahn auf der Spielwiese am Hohenstein.
Zwei Wochen soll das Wittener Rodelparadies aufrecht erhalten werden – sofern das Wetter mitspielt. Geöffnet sein wird die Rodelbahn an den Wochenenden von 11 bis 18 Uhr und an Wochentagen von 14 bis 18 Uhr – und im Dunkeln sogar mit Beleuchtung. Vorort findet sich auch ein kleines gastronomisches Angebot für alle, die vom vielen Schlittenfahren hungrig sind.

In einer Schneekanone wird in sogenannten Nukleardüsen ein Gemisch aus Luft und Wasser erzeugt, das mittels Turbinenantrieb ausgeblasen wird und dabei Eiskristalle bildet. Zusätzlich verfügt die Kanone über reine Wasserdüsen. Das Wasser wird ebenfalls ausgeblasen, haftet an den Eiskristallen an, und es bildet sich Schnee, der zwar als „Kunstschnee“ bezeichnet wird, aber echtem Schnee in nichts nachsteht und sich nur durch seine festere Konsistenz vom „richtigen“ Schnee unterscheidet.

Autor:

Walter Demtröder aus Witten

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