Bitteres Ende einer Sonsbecker CDU-Parteikarriere

Robert Niewerth, der für die CDU im Sonsbecker Gemeinderat sitzt, hat sein Parteibuch zurückgegeben.
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Robert Niewerth mag nicht mehr. Nach über 23 Jahren in der CDU und 17 Jahren im Sonsbecker Rat hat er gestern sein Parteibuch zurückgegeben. Über den Ärger, den es im Vorfeld dieser Entscheidung mit den Sonsbecker Parteifreunden gab, berichtet Robert Niewerth im Lokalkompass.

Die Sonsbecker CDU hat bei der Kommunalwahl vor fünf Jahren ein Traumergebnis erzielt. Über 58 Prozent der Wahlberechtigten gaben der Partei ihre Stimme. Folge: Eine absolute Mehrheit der Sitze im Gemeinderat.
Bürgermeister Leo Giesbers tritt aber bei der Kommunalwahl am 25. Mai nicht mehr an. Eine Findungskommission schlug den CDU-Mitgliedern zwei Kandidaten vor. Kurz vor der Mitgliederversammlung zog Matthias Broeckmann seine Kandidatur jedoch zurück. Als CDU-Bürgermeisterkandidat gewählt wurde dann Heiko Schmidt.

Redaktion: Herr Niewerth, hätten Sie selber Interesse gehabt, als Bürgermeisterkandidat anzutreten?
Robert Niewerth: „Ich habe mich bei der Findungskommission als Bürgermeisterkandidat beworben. Die Kommission hat meine Bewerbung aber nicht unterstützt.“

Redaktion: Hat Ihnen die Kommission hierfür Gründe genannt.
Robert Niewerth: „Es gab persönliche Vorbehalte. Auch meine berufliche Eignung, ich bin Landesbeamter, wurde in Zweifel gezogen."

Redaktion: Der Rückzug von Matthias Broeckmann kam unerwartet. Wie sehen Sie das?
Robert Niewerth: „Auch für mich kam der Verzicht überraschend.“

Redaktion: Warum haben Sie bei der Mitgliederversammlung Ihren Hut nicht in den Ring geworfen?
Robert Niewerth: „Weil ich der Findungskommission mein Wort gegeben habe, das Ergebnis ihrer Beratung zu akzeptieren und nicht durch eine Kandidatur zu unterlaufen.“

Redaktion: Warum haben Sie nach 17 Jahren im Gemeinderat auf eine erneute Ratskandidatur verzichtet?
Robert Niewerth: „Weil die Mehrheit des Parteivorstandes nicht mehr mit mir zusammenarbeiten wollte. Erst in der Aufstellungsversammlung wurde mir Gelegenheit gegeben Vorwürfe auszuräumen, die gegen mich erhoben wurden.“

Redaktion: Mit welchem Ansatz haben Sie bislang Politik gemacht?
Robert Niewerth: „Ich war meiner Partei gegenüber immer loyal. Ich habe für Sonsbeck immer Positives bewegen wollen. Manches konnte ich dabei anstoßen oder anregen. Die Gemeinde steht heute sehr gut da.“

Redaktion: Wie geht es jetzt weiter?
Robert Niewerth: „Ich bleibe ein kritischer Wegbegleiter der Sonsbecker Kommunalpolitik.“

Redaktion: Was wünschen Sie Ihren ehemaligen Parteifreunden bei der Kommunalwahl am 25. Mai?
Robert Niewerth: „Ich wünsche mir, dass die Sonsbecker Wählerinnen und Wähler der Arroganz der absoluten Mehrheit Einhalt gebieten.“

Autor:

Christoph Pries aus Xanten

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