Ausstellung im Geldmuseum Wardt zeigt bedeutende Ereignisse deutscher Geschichte
Die Einheit der Münzen

Wie gingen BRD und DDR mit der Erinnerung an die gemeinsame Geschichte um? Hier zeigt Norbert Müller das Motiv der BRD-Gedenkmünze mit 500. Todestag von Johannes Gutenberg.   | Foto: CP
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  • Wie gingen BRD und DDR mit der Erinnerung an die gemeinsame Geschichte um? Hier zeigt Norbert Müller das Motiv der BRD-Gedenkmünze mit 500. Todestag von Johannes Gutenberg.
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Es waren die runden Geburtstage von Mauerfall und Luftbrücke, die das Team des Wardter Geldmuseums dazu brachten, hierzu eine Sonderaustellung zu konzipieren. Nach der Eröffnung am Samstag, 9. November, ist die Ausstellung ab Sonntag, 10. November, zu den Öffnungszeiten des Museum zu sehen.

Von Christoph Pries

Wardt. Ein Teil der Ausstellung hängt an der Decke. Kleine Fallschirme, an denen etwa Schokolade hängt sowie Abbildungen der Flugzeuge, die vor 70 Jahren die Luftbrücke nach West-Berlin bildeten, zeigen plakativ, worum es geht. Bei der Konzeption der Ausstellung arbeitete Norbert Müller auch einen Teil seiner eigenen Geschichte ab. "1982 war ich sehr aktiv im Bund der Deutschen Katholischen Jugend", erinnert er sich. "Wir hatten ein Treffen mit Angehörigen der Friedensbewegung der DDR geplant". Im Gepäck hatte Müller dazu ein Liederbuch und eine Schallplatte von Wolf Biermann, der in der DDR alles andere als wohlgelitten war. Ein Grenzer wurde misstrauisch und unversehens fand sich Norbert Müller in einer Zelle wieder.
Nachdem er gründlich gefilzt und der Rollfilm aus seiner Kamera entfernt wurde, kam er wieder frei. "Gott sei Dank hatte ich den Dia-Film am Vorabend aus der Kamera genommen und einen unbelichteten eingelegt. Jetzt kann ich zur Sonderausstellung wohl einzigartige Dokumente der Zeitgeschichte zeigen", freut sich der Wardter.
Etwas Besonderes ist auch ein Faksimilie des Sprechzettels, den SED-Funktionär Günter Schabowski am 9. November 1989 anlässlich einer Pressekonferenz erhielt. Auf die Frage nach dem Beginn der Reisefreiheit der DDR-Bürger stotterte er: "Sie gilt ab sofort, unverzüglich!". Der Rest ist Geschichte.

Ein Zeitzeuge

Um diese erlebbar zu machen, ist es Norbert Müller gelungen einen Zeitzeugen aus Berlin zur Ausstellungseröffnung zu gewinnen. Günther Fuhr war einer der ersten, die die DDR Richtung Westberlin verließen. "Witzig, wir haben uns in der S-Bahn in Berlin kennengelernt", schmunzelt Norbert Müller.
Dramatisch waren auch die Ereignisse im Jahr 1948. Die Einführung der D-Mark als neue Währung stieß in der sowjetischen Besatungszone auf Ablehnung. Die Antwort war eine Blockade West-Berlins. Die USA antwortete mit der Errichtung einer Luftbrücke, die die Stadt mit allem, was zum Leben benötigt wurde, versorgte.
Spannend wird die Ausstellung durch Exponate, wie ein Original-Telefonbuch aus Ostberlin aus dem Jahre 1989. Und auch das "liebe" Geld kommt naturgemäß nicht zu kurz. So sind etwa die 24 unterschiedlichen Münzen zu sehen, die zu besonderen Anlässen herausgegeben wurden. "Die Geschichte der DDR und der BRD ist auch eine Geschichte des unterschiedlichen Geldes", weiß Norbert Müller.

Der Mauerfall

Dass letztendlich zusammen wachsen konnte, was auch münztechnisch zusammengehört, lag am Fall der Mauer. In Zusammenarbeit mit dem Geldkünstler Christian Rommel aus Emdsdetten wurden in der Ausstellung "Mauersteine" aus geschredderten DM-Scheinen aufgestapelt. Diese Mauer kann ebenfalls abgebaut werden. Gegen eine Spende können die Geld-Briketts sogar mitgenommen werden.
Die Sonderausstellung "30 Jahre Mauerfall - Das Wunder von Berlin" ist bis 30. November 2020 im Wardter Geldmuseum zu sehen. Die Öffnungszeiten können der Homepage: "www.geldmuseum-xanten-Wardt.de" entnommen werden.

Autor:

Lokalkompass Xanten aus Xanten

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