Ein Dorf nimmt Abschied ...

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Viele Jahre lang war Birten ein kleines beschauliches Dorf, in dem nicht nur junge Familien in Frieden und in Freude leben konnten.

Das Amphitheater zog nicht nur Touristen aus aller Welt an, nein, auch die Familien liebten Spaziergänge an diese ehrwürdige Stätte, die St. Viktor-Kirche mit ihrer schönen breiten Treppe war nicht nur ein beliebtes Gebetshaus, sondern auch ein Ort, an dem sich viele Paare gern das "Ja-Wort" gaben, das Restaurant "Zum Amphitheater" lud nicht nur zu Familienfeiern ein, und in einem kleinen Lebensmittelgeschäft konnten sich die Bewohner nicht nur mit leckeren Brötchen versorgen.

Dass es auch eine Wassermühle gibt, die einer ganzen Siedlung ihren Namen verliehen hat, soll in diesem Beitrag nur am Rande vermerkt sein.

Auch für die Erziehung der Kinder war mit dem "St. Elisabeth-Kindergarten" und der "Katholischen Grundschule" bestens gesorgt.

Von all diesen lebenswichtigen Einrichtungen wird es ab Ende nächster Woche eine ganz bedeutsame weniger geben: Nach vielen Jahren des Ringens um den Erhalt der Grundschule muss diese mit Ende des Schuljahres geschlossen werden.

Immer wieder hatten sich viele sehr interessierte Menschen für ihren Fortbestand eingesetzt, vor allem die jetzige Schulleiterin Frau Annette Krömker, die mit ihren Kolleginnen für die Einführung des Konzepts des jahrgangsübergreifenden Unterrichts gesorgt hatte.

Dieser Unterricht machte sich schnell einen guten Namen, und Kinder aus vielen Städten und Gemeinden rund um Birten fanden ihren Weg zur "Römerstraße".

Im Januar dieses Jahres machte sich dann die "Hiobsbotschaft" breit: Es liegen nicht mehr genug Anmeldungen vor, um die vier Lerngruppen mit einer ausreichenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern zu füllen.

Bereits seit Anfang des Schuljahrs hatte der Förderverein mit seinem Vorsitzenden Jürgen Terhorst in sehr löblicher Weise für eine elternfreundliche Betreuung bis 16 Uhr gesorgt, aber leider ohne den erhofften Schülerzuwachs.

Auch die Initiative um den ehemaligen Ortsvorsteher Herr Hermann Janßen und seinen Sohn Thomas konnte die Schließung nicht verhindern.

Der demographische Wandel ist nun mal nicht wegzudiskutieren, und auch die "Hagelkreuzschule" in Lüttingen stand den Worten einer Kollegin zur Folge kurz vor dem Aus.

Ist es da nicht doch ein gelinder Trost, dass die Kinder, die die Birtener Grundschule besuchen, zukünftig in eine nicht allzu weit entfernt liegende Schule gehen können, in der sie sogar nach dem Konzept des "jahrgangsübergreifenden Unterrichts" beschult werden?

Wenn auch die Kolleginnen, die an der Grundschule Birten unterrichten, ihrer Schule noch lange nachtrauern werden, so sehen sie doch mit Freude und Gelassenheit gen Lüttingen.

Der Schulleiter Herr Munkes und seine Konrektorin Frau Hommen genießen nicht nur im eigenen Kollegium ein hohes Ansehen, nein, sie haben innerhalb kürzester Zeit auch die Herzen der Birtener Kolleginnen für ihre Einrichtung gewinnen können.

So ist der Weg in eine hoffnungsvolle Zukunft geebnet.

Die Fotos zeigen im Übrigen, dass das letzte Schulfest an der Römerstraße ein voller Erfolg war. Es begann mit einfühlsamen Worten des Bürgermeisters und der Schulrätin. Zwei schöne Aufführungen der Schulkinder schlossen sich an, und Frau Gabie Tapke, die Leiterin für die durch die Caritas organisierte Übermittagsbetreuung bedankte sich herzlich bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die eine Betreuung bis 16 Uhr ermöglicht hatten.

Bevor am Ende der Veranstaltung zweihundert Luftballons auf die Reise geschickt wurden, hatten die Kinder ein Lied gesungen, das die Lehrerinnen extra zum Abschied getextet hatten. Begleitet wurde die Schulgemeinschaft dabei auf dem "Schifferklavier" von Herrn Uwe Lorenz.

Diese Abschiedsszene war echt herzergreifend, und so mancher Zuhörer / so manche Zuhörerin musste heimlich "ein Tranchen verdrücken".

Lassen Sie mich / lasst mich diesen Beitrag mit einem positiven Blick in die Zukunft beschließen: Das Gebäude wird erhalten bleiben, und das Neubaugebiet am "Wintjeskanal" weckt die Hoffnung, dass es auf kurz oder lang zu einem erneuten Kindersegen in Birten kommen wird.

Autor:

Hildegard van Hueuet aus Xanten

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