„Ein neues Grundrauschen in meinem Leben“: Vier junge Männer auf dem Weg zur Diakonenweihe

Jan Aleff, Alexander Senk, Jan Henrik Röttgers und Stefan Rosenbaum (von links) – die vier jungen Männer werden am Sonntag, 15. April zu Diakonen geweiht. Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann
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Sie haben alle den gleichen Wunsch: ihr Leben ganz in den Dienst an Gott und den Menschen zu stellen – als Priester. Bis zu einem weiteren großen Schritt auf ihrem Weg dorthin sind es nur noch wenige Tage: Am Sonntag, 15. April, wird Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom in Münster Jan Aleff (36) aus Dorsten-Rhade, Jan Henrik Röttgers (28) aus Bösel, Stefan Rosenbaum (37) aus Marl und Alexander Senk (29) aus Coesfeld zu Diakonen weihen.Alexander Senk verbringt derzeit in der Propsteigemeinde St. Viktor in Xanten sein Gemeindejahr und nach der Weihe sein Diakonatsjahr.

Xanten / Bistum Münster. Es war das Grundgefühl einer weltoffenen, herzlichen Kirche, das Alexander Senk in seiner Heimatpfarrei Anna Katharina in Coesfeld schon als Kind berührt hat. Aufgewachsen in einer Familie, in der Glaube und soziales Engagement eine große Rolle spielte, war der heute 29-Jährige als Messdiener und Gruppenleiter aktiv, sang in den Chören der Pfarrei und lernte Orgelspielen. „Die Idee, Priester zu werden, schlummerte schon als Jugendlicher in mir“, blickt er zurück. Aus Überzeugung entschied sich Alexander Senk aber zunächst, Soziale Arbeit in Münster zu studieren. Sein Auslandssemester verbrachte er in Irland und arbeitete dort mit Wohnungslosen zusammen. „Diese Menschen hatten existenzielle Fragen, die mich sehr beschäftigt haben.“ Zurück in Münster schloss er das Studium ab, folgte seiner Berufung und zog ins Priesterseminar ein.

Alexander Senk folgte seiner Berufung

Berufung – die vier Priesteramtskandidaten verbinden mit dem etwas sperrigen Begriff Verschiedenes. „Meine Berufung hat sich vor allem dann gezeigt, wenn es schwierig wurde“, erinnert sich Alexander Senk, „wenn die Sehnsucht nach Partnerschaft, nach Familie da war.“ Jetzt verspüre er ein anderes „Grundrauschen im Leben“ als in seinem ersten Beruf als Sozialarbeiter, in dem er während seines Theologiestudiums arbeitete. Für Stefan Rosenbaum steckt dahinter die Frage nach dem Christsein: „Wie kann ich heute als Christ leben?“ Lange habe er sich mit dieser Frage auseinandergesetzt und dabei mit Blick auf sein Leben überlegt: „Kann ich das, was ich an Kräften, Liebe und Talenten mitbringe, einer exklusiven Gruppe von Menschen schenken wie Ehefrau und Kindern oder möchte ich mir die Freiheit offen halten, alle Menschen gleich zu lieben?“ Für Jan Aleff dagegen gibt es nicht die eine Berufung zum Priester. „Ich bin überzeugt, dass es viele Berufungen gibt.“ Jeder Mensch trage Talente in sich, die eine Berufung möglich machten.

Den Herausforderungen sind sich alle bewusst

Bei aller Bestätigung wissen die vier jungen Männer auch um die Herausforderungen, vor die ihre Berufung sie stellen wird. „Ja, es gibt einen gesellschaftlichen Wandel“, weiß Alexander Senk. Immer mehr Menschen sei es gleichgültig, ob es Gott gebe oder nicht. „Aber das eröffnet uns eine Chance: Wir können dazu beitragen, dass Menschen gute Erfahrungen mit dem Glauben machen“, sagt er. Ob in der Arbeit mit jungen Menschen, über neue Projekte oder in den Sakramenten – „es ist unsere Aufgabe, Erfahrungsorte zu schaffen.“ Stefan Rosenbaum geht es dabei nicht um Zahlen. „Ob 200 oder 20 Menschen den Gottesdienst besuchen, das ist mir nicht wichtig.“ Die ersten Christen hätten mit 15 Leuten in Hausgemeinden begonnen. „Wenn nur einer dabei ist, der sich innerlich berühren lässt, ist schon viel gewonnen“, ist er überzeugt.Jan Henrik Röttgers hofft, dass sich die Kirche immer wieder ihres Auftrags bewusst wird: „Das Evangelium verkünden, bei den Menschen am Rand der Gesellschaft zu sein, das wird immer wichtiger.“ Auf kleine Aufbrüche dagegen setzt Jan Aleff. Oft habe er dies in seinem zurückliegenden Gemeindejahr in der Pfarrei St. Georg in Bocholt erlebt. „Wenn ich Begegnungen habe, bei denen ich merke, da ist jetzt noch ein Dritter dabei, macht mich das unheimlich glücklich.“

Diakonenweihe im Live-Videostream

Die Feier der Diakonenweihe wird auch als Live-Videostream ins Internet übertragen. Dieser Fernsehgottesdienst ist am Sonntag, 15. April, ab 14.30 Uhr zu sehen auf den Internetseiten www.bistum-muenster.de, www.kirche-und-leben.de, www.katholisch.de und www.bibeltv.de/livestreams.

Jan Aleff, Alexander Senk, Jan Henrik Röttgers und Stefan Rosenbaum (von links) – die vier jungen Männer werden am Sonntag, 15. April zu Diakonen geweiht. Fotos: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann
„Ein neues Grundrauschen in meinem Leben“ – Alexander Senk (29) freut sich auf den nächsten Schritt auf dem Weg zum Priester.
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Lokalkompass Xanten aus Xanten

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