Begegnung mit der Maus auf Sommerrodelbahn -Mein aufregendes Urlaubserlebnis-

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Für meine Ohren klang es recht gemütlich, das Wort "Sommerrodelbahn" auf dem Holzschild. Idyllisch, nahezu versteckt hinter Strauchzweigen. Die „Rodelbahn“  entpuppte sich aber als eine silbern glänzende Edelstahlrinne, wie eine überdimensionale Dachrinne. Ein ziemlich mulmiges Gefühl auslösende Mischung zwischen Achter-und Bobbahn.
Das Gerät selbst, sperrig und schwer, musste ich in diese Spur wuchten. Dann ging es los. Ging es aber nicht. Durch Gewichtsverlagerung nach hinten und nach vorne sowie Drücken eines Knüppels das zeigten mir einige, grinsende Jugendliche - konnte ich diese Ding allmählich bewegen. Doch entweder bremste ich zu hart, dann stand ich, oder ich drückte den Knüppel zu stark nach vorn. Im gleichen Augenblick schoss ich dann wie eine horizontal startende Ariane-Rakete in Richtung Abgrund. Dann, wieder ein stark abfallendes Edelstahlteil. Zu steil, zu schnell, ich bremste mit Gesäß und Knüppel und stand. Zögerlich fuhr ich wieder an. Doch dann, ich traute kaum meinen Augen, krabbelte eine niedliche, graue Maus zwischen meinen Füßen hervor. Ein Mäuschen mit himbeerfarbenen, winzigen Pfötchen. Ich war baff. Fuhr langsam wieder an, die Maus zwischen den Rädern nehmend, fuhr ein Stück und stoppte. Wieder tauchte das Mäuschen auf. Versuchte die Bahn seitlich zu verlassen, rutschte aber von den gewölbten Seiten wieder in die Mitte. Ihr Weg führte augenscheinlich auch nur nach unten. Nachdem sich dies ein-oder zweimal wiederholte, bremste ich, sah nach hinten keine Annäherung, griff mit beiden Händen in die Rinne und schaufelte das Mäuschen aus der Spur. Den letzten Teil der Bahn bewältigte ich dann mehr oder weniger stockend. Mit Muskelschmerzen in den Oberschenkeln wegen der unbequemen Haltung auf diesem „Schlitten“ war ich heilfroh diesem Folterinstrumente im wahrsten Sinne des Wortes durch die „Lappen entkommen“ zu sein. Die Lappen, die mir vor dem ersehnten Ende der "Schlittenfahrt" -wie in einer Waschstraße- hier den Angstschgweiss vom Gesicht wischte. Die ernüchternde Erfahrung aus dieser Rodelfahrt fü rmich: Mein jugendliches Kopfalter von 17 Jahren korrespondiert nicht mit meinem Körperalter von ca. 71 Jahren!
Mehr über das optische und akustische Vergnügen, hier...

Autor:

Udo Watzdorf aus Xanten

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