Krokusse - mit erste Nektar- und Pollenquelle für Insekten!

Crocus vernus albiflorus - Weißer Frühlingskrokus

11.03.2017

Der Name "Krokus" entstammt von dem arabisch/persischen Wort zaʿfarān, „das Gelbe“, „Safran“, womit der Safranfaden gemeint ist und welches sich im Grunde auf den Safran-Krokus (Cous sativus), eine Gewürzpflanze, bezieht. Es ist gleichbedeutend mit dem griechischen κρόκος (krókos) sowie dem lat. crocus. Für Insekten ist er als einer der ersten Frühjahrsblüher eine heißbegehrte Nahrungsquelle, so für die Schwebfliege auf dem Eingangsfoto. Etwa zeitgleich blühen u. a. auch Schneeglöckchen, Hamamelis, Winterlinge, Kornelkirsche, Lungenkraut, Hasel, Narzissen, Huflattich, Märzenbecher und Märzveilchen.

Während der Crocus vernus ssp.vernus meist violette Blüten besitzt, sind bei der Unterart Crocus vernus subsp. albiflorus die Blüten weiß bis violett, oft auch gestreift. Sie besitzen alle einen die Staubblätter überragenden dottergelben Griffel. Alle gehören wie noch viele weitere Arten zu der Schwertlilienfamilie. Bei den im Handel erhältlichen Sorten handelt es sich um mehr oder weniger intensiv durch Züchtung veränderte Formen. Wild kommen sie in den gemäßigten Breiten Europas, Asiens sowie Nordafrika vor, hier hauptsächlich im Mittelmeerraum, jedoch auch im Alpenvorland. Bei uns in Deutschland wachsen sie an einigen Stellen als verwilderte Kulturform in der freien Natur.

Auch der gelbe Gold-Krokus (Crocus flavus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Krokusse (Crocus), nicht zu verwechseln mit dem Sternbergia lutea - Goldkrokus, welcher kein echter Krokus ist, ihm aber sehr ähnelt, sich jedoch dadurch von diesem unterscheidet, daß er statt drei wie sein Doppelgänger sechs Staubfäden besitzt. Sternbergia ist ein Zwiebelgewächs, während Krokusse eine Knolle entwickeln.

Wir haben, wie viele andere auch, immer wieder beobachtet, daß gerade diese dottergelben Krokusblüten von den schwarzgefiederten männlichen Amseln mit ihrem gelben Schnabel attackiert und regelrecht zerpflückt werden. Ornithologen haben hierfür jedoch eine plausible Erklärung. Es heißt, daß die Amselmännchen in jedem Frühjahr ihr Revier neu abgrenzen, was sie morgens und abends mit Gesang sowie tätlichen Auseinandersetzungen tun. Liegt nun ein Krokusbeet im Grenzbereich zweier Reviere, wirken die gelben aufblühenden Krokusse als Provokateur auf sie, da sie eine Ähnlichkeit mit dem gelb-orangenen Schnabel der Konkurrenten haben. Verständlicherweise müssen sie - zu unserem Leidwesen - ihre Aggressionen entsprechend abreagieren!

Autor:

Hans-Martin Scheibner aus Xanten

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