Hochspannung am gestrigen Abend - mit Tipps zur Blitzfotografie !

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13.04.2018

Im Zusammenspiel von labiler, feucht-warmer Luftmassen, angereichert mit Saharastaub, bildete sich am gestrigen Abend eine recht kräftige Gewitterzelle, welche unter Verstärkung ganz langsam von Duisburg über Moers, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Alpen, Issum, Geldern, Sonsbeck und Kevelaer zog, um anschließend westlich an Xanten vorbei über Uedem und Goch in Richtung Maasduinen abzubiegen. Laut dem Radarecho gab es punktuell sehr starke Niederschläge und vor allem viele Blitze !

Bilder (Videostandbilder) vom 12.04.2018, ca. 21.00 Uhr.

An dieser Stelle ein paar Blitz-Tipps: ;-)

Grundsätzlich eignet sich für das Fotografieren von Blitzen natürlich die Nacht am besten. Am Tage wird man diese nur sehr selten einfangen können. Bevor man loslegt, sollte man sich einen geschützten Standpunkt suchen und die Kamera inklusive eines Statives dort aufbauen. Das Stativ ist deswegen nötig, da man zum Fotografieren der Blitze mit sehr langen Belichtungszeiten arbeitet und dementsprechend würden die Fotos ohne Stativ hoffnungslos verwackeln.

Genaue Beobachtungen wichtig!

Bei der Wahl des Standortes sollte man darauf achten einen guten Blick in die Richtung zu haben, aus der die meisten Blitze kommen. Die Kamera richtet man dann am besten gleich in diese Richtung aus.

Welche Einstellungen sollte man vornehmen?

Die Kamera stellt man nun in den manuellen Modus. Eine Automatik ist beim Fotografieren von Blitzen eigentlich nicht zu gebrauchen. Vielmehr versucht man diese einzufangen, indem man lange belichtet und darauf hofft, dass sich in dieser Zeit der eine oder andere Blitz auf das Bild verirrt.

Lange Belichtungszeit, weit geschlossene Blende

Am besten stellt man eine lange Belichtungszeit von ca. 5-30 Sek. ein und kombiniert diese mit einer möglichst weit geschlossenen Blende. So ist auch wirklich alles scharf. Das Objektiv stellt man auf manuellen Fokus um, und fokussiert ins Unendliche. Der ISO-Wert sollte auf 100 fixiert werden und ganz wichtig, Weitwinkel benutzen, um möglichst viel Himmel Abzudecken.

Bei Kompaktkameras habe ich die Erfahrung gemacht, daß das Auslesen des Sensors der Belichtungszeit gleicht. Belichte ich ein Motiv meinetwegen mit 15 Sekunden, benötigt daraufhin die Kamera weitere 15 Sekunden, um die Daten zu verarbeiten. Wie es sich hier bei Spiegelreflexmodellen verhält, können uns sicherlich die LK'ler beantworten, welche mit diesen Modellen arbeiten.

Alternativ kann man auch die Filmfunktion einer Kamera oder besser noch eines Camcorders benutzen. Von den Vorbereitungen verfährt man ähnlich. Die meisten Digitalkameras nehmen heute in Full HD auf, oftmals sogar schon in 2-4K; dabei meist mit 60p, 50p oder 30p, was Vollbilder heißt. Hierbei werden pro Sekunde 30, 50 oder 60 Bilder mit entsprechenden Belichtungszeiten gemacht ( dies erledigt die Kamera automatisch ).

Anschließend kann man aus den Blitzszenen eine Zeitlupe erstellen oder einzelne Standbilder aus dem Video holen. Diese sind dann aber 1920 mal 1080 Pixel beschränkt (inzwischen auch 2K oder 4K - was einem brauchbaren Photo entspricht).

Die Einstellungen 25i oder 50i bedeutet Halbbilder und sind, wie der Name schon verrät, für Blitzaufnahmen kaum zu gebrauchen.

In meinem Fall habe ich das Gewitter mit 30p gefilmt und das Material (Blitze) anschließend mit der freeware "avidemux" (was die meisten Formate von Kompaktkameras unterstützt) in seine Einzelbilder zerlegt.

Besteht eine Blitzentladung aus mehreren Hauptsequenzen, kann man aus den Einzelbildern ein HDR (High Dynamic Range) erstellen.

Noch was ?
Ja, das Verhalten eines Gewitters mit Geduld beobachten. Hierzu empfehle ich:

Die Echtzeit-Blitzortung LightingMaps.org Die Unwetterzentrale

Und eine sehr umfangreiche Wetterseite mit vielen Radartypen und Echtzeitberichten

Autor:

Hans-Martin Scheibner aus Xanten

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