Gefahr für den Niederrhein? Bauernverband befürchtet Ausbruch der Afrikanischen Schweinpest

In Belgien wurde bei toten Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Die Rheinischen Schweinehalter sind alarmiert. | Foto: Ahrenhold
  • In Belgien wurde bei toten Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Die Rheinischen Schweinehalter sind alarmiert.
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Am Niederrhein. Mit großer Beunruhigung schauen die rheinischen Landwirte auf die Fälle von Afrikanischer Schweinepest (ASP) in Belgien. Gestern wurde bei tot aufgefundenen Wildschweinen 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt das Virus nachgewiesen, erklärt der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV).

Die aktuelle Situation sorge laut RLV für große Nervosität. Durch die plötzliche räumliche Nähe sei die Gefahr jetzt sehr real. Die aktuelle Situation sorge laut RLV für große Nervosität. Durch die plötzliche räumliche Nähe sei die Gefahr jetzt sehr real. Für die Landwirte eine unangenehme Situation, denn außer Prävention und Vorsicht könne ihrer aus Sicht momentan nicht viel getan werden, erklärt der Verband.

Konsequente Hygiene

Eine konsequente Hygiene im Betrieb und Aufklärung der Mitarbeiter seien nach wie vor das A und O in schweinehaltenden Betrieben. Betriebsleiter und ihre Mitarbeiter sollten betroffene Regionen unbedingt meiden. Doch auch bei Jagdreisen sei besondere Vorsicht geboten. Kleidung und Fahrzeuge sollten desinfiziert, Speisen und Jagdtrophäen am besten gar nicht erst mitgebracht werden. Jeder Einschleppungsweg müsse vermieden werden, so der RLV. Der Verband plädiert daher außerdem für eine stärkere Bejagung von Wildschweinen im Grenzgebiet, wenn nötig auch in Naturschutzgebieten.

Ein Ausbruch von ASP in Deutschland hätte massive Auswirkungen auf die Betriebe. Handelssperren und damit unmittelbar verbundene erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen seien zu befürchten. Die Landwirte dürften mit diesen Sorgen im Ernstfall nicht allein gelassen werden, appelliert der RLV. Wenngleich die Krankheit für Menschen ungefährlich ist, für den Landwirt kann sie existenzbedrohend sein. Auch eine bessere Aufklärung der Verbraucher sei nötig, um mit Fehlwissen aufzuräumen und für Solidarität mit den Betrieben und ihren Produkten im Falle eines Ausbruchs bei deutschen Wildschweinen zu sorgen, so der RLV.

Schnelle Bekämpfung

Politik und Verwaltung seien jetzt in der Verantwortung, zügig die erforderlichen Grundlagen zu schaffen, damit im Falle eines Seuchenausbruchs in Deutschland eine schnelle und konsequente Bekämpfung ermöglicht werde. Der landwirtschaftliche Berufsstand in Nordrhein-Westfalen werde sich mit seinen Möglichkeiten dabei aktiv einbringen.

Für die Zukunft hält es der RLV für unausweichlich, auf europäischer Ebene dafür zu sorgen, dass im Falle eines Wildseuchenausbruchs nicht unmittelbar auch der gesamte Hauschweinebestand und damit die wirtschaftliche Grundlage vieler bäuerlicher Betriebe in Mitleidenschaft gezogen werde.

Autor:

Christoph Pries aus Xanten

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