Am Dienstag, dem 21. Oktober, 19.30 Uhr, wird Dietmar Osses im Rahmen der Stadthistorischen Vortragsreihe über die „Geschichte und Gegenwart der Polen im Ruhrgebiet” sprechen. Die Zuwanderung aus Polen spielt für das Ruhrgebiet eine ganz besondere Rolle. Die Wurzeln der deutsch-polnischen Geschichte führen bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts, als zahlreiche polnische Bergarbeiter auf der Suche nach Arbeit ins Ruhrgebiet kamen. In der Phase des Kalten Kriegs wurden die Verbindungen zwischen Ost und West fast völlig abgeschnitten. Erst mit dem Umbruch in Osteuropa Mitte der 1980er Jahre öffneten sich die Grenzen wieder. Nach Verhängung des Kriegsrechts in Polen und der Internierung führender Gewerkschafter und Sympathisanten wurden Tausende zur Ausreise gedrängt, andere flüchteten vor Verhaftung und Verfolgung ins westliche Ausland. Nach der Lockerung der Reisebestimmungen nutzten Hunderttausende die Möglichkeit, mit einem Reisevisum nach Deutschland zu gelangen. Insgesamt kamen in den 1980er und 90er Jahren rund zwei Millionen Menschen aus Polen nach Deutschland. Bis heute hat sich ein neues polnisches Kulturschaffen im Ruhrgebiet entwickelt. Die Künstlerinitiative Kosmopolen ist ein Beispiel hierfür. In jährlichen Festivals zeigen die Mitglieder die Ergebnisse deutscher und polnischer Einflüsse in Kunst und Kultur.
Der Vortrag findet im Dachstudio der VHS Dinslaken statt und ist gebührenfrei.
Anmeldung bei der VHS unter 02064-41350 / www.vhs-dinslaken.de .
Autor:Sebastian Ochmann aus Dinslaken |
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