Körne und Kaiserstraßenviertel zeigen Flagge für Vielfalt und Toleranz

„Nein, eine Flaggen- und Menschenkette quer durch den Bezirk Ost wie in den letzten Jahren wird‘s diesmal – aus organisatorischen Gründen – definitiv nicht geben“, so Heinz-Dieter Düdder, Motor und Sprecher der „Oststadt in Harmonie“. Doch er, Bezirksbürgermeister Udo Dammer und ihre Mitstreiter sind sichtlich stolz auf eine Premiere am Samstag, 6. September.

„Wir freuen uns, dass es uns erstmals gelungen ist, – fast – alle demokratischen Parteien zu einer Gemeinschaftsaktion, einer Mahnwache, zusammen zu bringen“, strahlte Düdder jetzt in Körne bei der Vorstellung der geplanten Aktivitäten.

Bei denen will man unter Regie des Stadtbezirksmarketings Innenstadt-Ost am Samstag (6.) in Körne wie im Kaiserstraßenviertel auch im Jahr 2014 wieder „für ein harmonisches Miteinander aller Generationen und Kulturen“ auf die Straße gehen – wenige Tage nach dem Antikriegstag 1. September – 75 Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Ein Schwerpunkt: die Körner KleinKunstKreuzung

Ein Schwerpunkt des Programms liegt dabei erneut bei der „Körner KleinKunstKreuzung“ mit Comedy und Live-Musik von 13 bis 18 Uhr (siehe Info-Kasten). Federführend beim Bühnenprogramm sind wieder einmal die Körner Musikschule Muse und die Freie evangelische Gemeinde (FeG) Dortmund. Ansonsten gibt‘s hier an der Ecke Körner Hellweg/Berliner Straße diverse Malaktionen und Kreativangebote für Jung und Alt, Imbiss- und Getränkestände. Vom Alloheim bis zur Uhland-Schule, von den BVB-Schicksen um Heike Wulf (Rate-Gewinnspiel) über die Deutsche Bühne bis hin zum Bethel-Haus Von-der-Tann-Straße machen wieder viele mit.

Premiere: Gemeinsame Mahnwache der Parteien an der Langen Reihe

Ganz neu ist allerdings, dass Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, FDP und SPD gemeinsam am Samstag (6.) von 13 bis 16 Uhr an der Nordseite der Langen Reihe (Ecke Semerteichstraße), nahe des S-Bahnhofs „Körne-West“, eine Mahnwache „Gegen das Vergessen und zur Erinnerung an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ auf die Beine stellen wollen. Nur die – ebenfalls dazu eingeladene – CDU Körne habe abgesagt, bedauert Düdder. Gemeinsam wollen die Politiker bei ihrer Mahnwache den Bürgern zudem Infos zur Vergangenheit ebenso wie zur aktuellen Arbeit für Vielfalt, Toleranz und Demokratie bieten.

Angesichts der Ereignisse in 2014, spielt SPD-Ratsvertreter Düdder sowohl auf den Abend der NRW-Kommunalwahl am Dortmunder Rathaus, als auch auf die Geschehnisse am vorletzten August-Samstag in Dortmund an, sei es umso wichtiger, „weiterhin gemeinsam Flagge zu zeigen“. Ausgeweitet wurden so auch die Aktionen im Kaiserstraßenviertel.

Düdder: "Wollen keine ungebetenen Gäste haben!"

Und deutlich sagen Düdder und seine Mitstreiter aus Vereinen, Gemeinden, Parteien und Einrichtungen im Bezirk Ost deshalb auch: „Wir wollen für unser harmonisches Miteinander keine ungebetenen Gäste haben!“

„Wir wollen dem Hassgedanken entgegen wirken und parteipolitische Aspekte in den Hintergrund drängen“, unterstreicht auch Linken-Bezirksvertreter Karl Krämer und spricht sich klar „gegen Gewalt auf beiden Seiten“ aus: „Gewalt ist Mist – von Rechts wie von Links.“

"Straße der Herzen" an der Funkenburg

Seine Partei wird so von 13 bis 15 Uhr an der Oststadt-Kreuzung Funkenburg zur „Straße der Herzen“ einladen. Krämer: „Die Menschen sollen positive Dinge auf rote Herzen schreiben.“

Zeitgleich lädt der SPD-Ortsverein Ost an der Nordseite der Kaiserstraße zum Nachbarschaftstreff ein.

Und der Ortsverband Innenstadt-Ost der Grünen erinnert erstmals im Kaiserstraßenviertel beim Gang entlang der im Pflaster verlegten „Stolpersteine“ an die einst hier lebenden Dortmunder jüdischen Glaubens. Los geht‘s um 11 Uhr an der Kaiserstraße 82.

Unterm Motto „Leben und Wohnen mit Unterstützung“ gehen zudem Einrichtungen der Caritas rund ums Bruder-Jordan-Haus auf die Melanchthonstraße. Von 14 bis 17 Uhr werden hier Kaffee und Waffeln, vor allem aber viele Infos über Angebote für Senioren sowie Blutdruckmessungen angeboten.

Nicht weit entfernt, auf dem Vorplatz der Franziskaner-Kirche, lädt der Kirchenchor St. Franziskus von 13 bis 15 Uhr zum offenen Singen ein. Kinder können hier auch Landesfahnen gestalten. Und Melanchthon-Pfarrer Klaus Neumann bietet um 15 Uhr eine Führung über den Ostfriedhof entlang der historischen Grabstätten und auf den jüdischen Teil an. Treffpunkt ist am Haupteingang, Robert-Koch-Straße.

Nicht zu vergessen: Die Reinoldus-Freimaurerloge organisiert von 11 bis 15 Uhr ebenfalls eine Mahnwache am Westfalendamm 283 (Ecke Kortumweg).

Die Gartenfreunde der Anlage „Im Defdahl“ laden ab 13 Uhr zum Nachbarschaftstreff auf ihrem Parkplatz südlich der S-Bahn-Brück an der Semerteichstraße ein. - Weiterer Aktionspunkt von 7 bis 12 Uhr ist der Davidismarkt.

Udo Dammer: "Veranstaltungen zu Fuß erkunden"

Bleibt der abschließende Wunsch einer „lebendigen Oststadt“ von Bezirksbürgermeister Udo Dammer und Heinz Düdder, verbunden mit einem Appell an die Bürger: „Nutzen Sie den Tag, um unseren vielfältigen Stadtbezirk und die Veranstaltungen zu Fuß zu erkunden.“

Weitere Informationen online auf www.innenstadtost.dortmund.de .

Das Programm der Körner KleinKunstKreuzung

- 13 Uhr: Kalle Kowalski, Ruhrpottkomiker
- 13.15 Uhr: Soulmate, Pop- und Rockband
- 13.45 Uhr: Dennis Zietlau, Sänger und Songwriter
- 14 Uhr: Muse präsentiert Rock, Pop und Musical-Lieder
- 14.45 Uhr: Kalle Kowalski, Ruhrpottkomiker
- 15 Uhr: Kaos Theorie, Crossover-Rockband
- 16 Uhr: Armin Eiber feat. Josefa Zimeri, Pop und Musical-Songs
- 17 Uhr: Deltaroad, Soul, R‘n‘B, Rock
- 18 Uhr: Ausklang