Wickeder Urgestein ist 85 // SPD- und TVA-Ehrenvorsitzender Rolf Marquardt feiert Geburtstag

17. Oktober 2015
Marquardt, 44319 Dortmund
Er ist ein regelrechtes Wickeder Urgestein, aus Politik und Vereinsleben des östlichsten Dortmunder Vororts nicht wegzudenken. Am heutigen 17. Oktober kann Rolf Marquardt, Ehrenvorsitzender des TV Arminius und des SPD-Ortsvereins, seinen 85. Geburtstag feiern. | Foto: Günther Schmitz
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  • Er ist ein regelrechtes Wickeder Urgestein, aus Politik und Vereinsleben des östlichsten Dortmunder Vororts nicht wegzudenken. Am heutigen 17. Oktober kann Rolf Marquardt, Ehrenvorsitzender des TV Arminius und des SPD-Ortsvereins, seinen 85. Geburtstag feiern.
  • Foto: Günther Schmitz
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Er ist Ehrenvorsitzender des TV Arminius Wickede, leitete bis 1998 über 30 lange Jahre einen der größten Dortmunder Sportvereine. Zudem war der Ehrenvorsitzende der Wickeder SPD in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren eine d e r prägenden Personen seiner Partei in Ortsverein und Stadtbezirk Brackel. Einer mit Ecken und Kanten. Heute, am 17. Oktober, kann das Wickeder Urgestein Rolf Marquardt seinen 85. Geburtstag feiern – in der Eifel. Herzlichen Glückwunsch!

„Kaum jemand hat für die SPD in Wickede und ihre Ziele so uneigennützig gehandelt wie Rolf Marquardt“, gratuliert sein aktueller Nachfolger an der Ortsvereins-Spitze, Dirk Sanke, namens der Wickeder SPD dem Jubilar zu seinem 85. Geburtstag. „Und das zu einer Zeit, als es zur Kommunikation nur Telefon und Post gab“, ergänzt Sanke. „Dies bedeutete viel Zeit am Telefon, um all das zu regeln, was geregelt werden musste.“ Sanke kann sich nur zu gut an so manchen Gesprächstermin erinnern, der von unzähligen Telefonaten, die natürlich ebenfalls wichtig waren, unterbrochen wurde.

1930 in der Fisch-Siedlung in Eving geboren

Der gebürtige Dortmunder Marquardt – vor 85 Jahren in der Fisch-Siedlung in Eving geboren – gehört zu jener Generation, die in der Nazi-Zeit groß geworden ist und den Krieg mit all seinen Schrecken erleben und erdulden musste. Er hat aus diesen Erfahrungen den Schluss gezogen und sich der IG Metall und der SPD in Dortmund angeschlossen – damit sich so etwas nie wiederholen kann.

Diesen Schritt hatte er vollzogen, nachdem er sein großes Vorbild, den früheren Dortmunder Oberbürgermeister Dietrich Keuning bei der Hörder Hüttenunion kennengelernt hatte. Hintergrund war Marquardts Wunsch, aus dem Sauerland, wohin er mit seiner Familie aus Schutz vor den Bomben geschickt worden war, wieder in seinen Geburtsort Dortmund zurückzukehren.

Kein leichtes Vorhaben: Vieles in der Stadt war zerstört und alles war reglementiert. Marquardt benötigte eine Zuzugsgenehmigung, dafür brauchte man wiederum eine Arbeitserlaubnis und natürlich einen Wohnberechtigungsschein. Dinge, die sich viele heute kaum mehr vorstellen können. „Aber die Not war groß und rund 14 Millionen Kriegsflüchtlinge mussten geordnet untergebracht werden. Wie gut geht es uns dagegen heute“, merkt Sanke dazu an.

Seit 1961 ununterbrochen im Vorstand des SPD-Ortsvereins tätig

Seit dem 1. Januar 1953 ist Marquardt Mitglied der SPD. Und seit 1959 gehört er der SPD in Wickede in verschiedenen Funktionen an. Kaum zu glauben: Seit 1961 bis heute gehört er dem Vorstand der Wickeder SPD ohne Unterbrechung aktiv an – seit den 90er-Jahren als Ehrenvorsitzender.

Zusammen mit Alt-Bürgermeister Willi Spaenhoff und dem früheren Brackeler Bezirksvorsteher Walter Mielke zählt Rolf Marquardt zu d e n prägenden Personen der Wickeder SPD in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren. Er lenkte die Geschicke seines damaligen SPD-Ortsvereins Wickede-Ost (1974 bis 1990) ebenso wie die Geschicke des SPD-Stadtbezirks Brackel (1974 bis 1990).

Über 30 Jahre lang 1. Vorsitzender des TV Arminius

Darüber hinaus leitete Marquardt viele Jahre, von der Mitte der 60er-Jahre bis 1998, sehr erfolgreich den Turnverein Arminius (TVA) Wickede, nachdem er zuvor, nach seinem Vereinseintritt 1960, bereits als TVA-Geschäftsführer fungiert hatte.

„Auch heute noch unterstützt er den Verein, wo immer er kann und verpasst keine Vereinsveranstaltung“, lobt die aktuelle kommissarische TVA-Vorsitzende Charlotte Gangnus und erinnert – neben seinem Ehrenvorsitz – an seine diversen weiteren Ehrungen durch Verein, Westfälischen und Deutschen Turnerbund sowie durch die Stadt Dortmund.

Zudem hält Marquardt aber auch über 40 Jahre dem Fußballverein Westfalia Wickede – als einfaches Mitglied – die Treue.

Dirk Sanke: "Eine bemerkenswerte Lebensleistung"

„Alles in allem eine bemerkenswerte und sehr erfolgreiche Lebensleistung“, findet wohl nicht nur Dirk Sanke, der vor allem Marquardts Uneigennützigkeit schätzt (siehe oben). Bezeichnend: Seit den 50er-Jahren wohnt Rentner Marquardt, beruflich zuletzt beim Ordnungsamt der Stadt Dortmund beschäftigt, bis heute in seiner Wohnung am Rande des Meylantviertels. Hier lebt der Witwer, Vater zweier Kinder und Großvater eines Enkelsohnes, noch ganz selbständig.

Für sein herausragendes politisches Engagement wurde Marquardt, der indes nie ein parlamentarisches Amt bekleidet hat, seitens der SPD mit der Willy-Brandt-Medaille und dem Ehrenbrief, vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

„Zu Recht und verdient“, ergänzt Dirk Sanke, obwohl er selbst mit Marquardt nicht immer einer Meinung war: „Die Wickeder Sozialdemokraten sind stolz, dass Rolf Marquardt zu ihrem Ortsverein gehört und soviel für Wickede und die SPD geleistet hat.“

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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