Lkw runter von der B1? // Politische Woche der SPD stellt die Gartenstadt und ihre Probleme auf die Agenda

12. März 2014
19:00 Uhr
Heliand-Gemeindesaal, 44141 Dortmund
SPD-Ratsvertreter Heinz-Dieter Düdder (l.) stellte gemeinsam mit seinem Parteigenossen und Oststadt-Bezirksbürgermeister Udo Dammer (2.v.l.) sowie dem Vorsitzenden Gerhard Schubert und Schriftführerin Marlies Schellbach von der Lärm- und Abgasschutzgemeinschaft B1-Initiative Dortmund e.V. das Programm der „Politischen Woche“ mit den Themenschwerpunkten B 1/Gartenstadt vor Ort vor. | Foto: Günther Schmitz
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  • SPD-Ratsvertreter Heinz-Dieter Düdder (l.) stellte gemeinsam mit seinem Parteigenossen und Oststadt-Bezirksbürgermeister Udo Dammer (2.v.l.) sowie dem Vorsitzenden Gerhard Schubert und Schriftführerin Marlies Schellbach von der Lärm- und Abgasschutzgemeinschaft B1-Initiative Dortmund e.V. das Programm der „Politischen Woche“ mit den Themenschwerpunkten B 1/Gartenstadt vor Ort vor.
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Von den Belastungen durch den Lkw-Verkehr über den geplanten Nord-Süd-Radweg auf der ehemaligen Hoeschbahn-Trasse bis zu einer Wanderung durch die historische Siedlung: Themen rund um die B 1 und die Gartenstadt stehen im Mittelpunkt der „Politischen Woche“, zu der die SPD und der örtliche Ratsvertreter Heinz-Dieter Düdder vom 12. bis zum 22. März einladen.

Nicht ohne Grund hatte sich Düdder, der bei der Programmpräsentation von Oststadt-Bezirksbürgermeister Udo Dammer und von Gerhard Schubert und Marlies Schellbach vom Vorstand der Lärm- und Abgasschutzgemeinschaft/B1-Initiative Dortmund e.V. unterstützt wurde, für den Ortstermin trotz – oder auch gerade wegen – des Dauerlärms den Geh- und Radweg vor der Heliand-Kirche auf der Nordseite der B 1 ausgeguckt:

Info-Abend zur Immissionsbelastung an der B1 am Mittwoch

Nicht nur, dass die „Politische Woche“ am Mittwoch, 12. März, um 19 Uhr im Heliand-Gemeindesaal, Westfalendamm 190, eingeläutet wird mit einem Info- und Diskussionsabend zum Thema „Luftschadstoff- und Lärmimmission an der B1“. Exakt hier, an einem Mast in gut 3,5 Meter Höhe, misst ein unscheinbarer Passivsammler des NRW-Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) den Gehalt des verkehrsbedingten Luftschadstoffes Stickstoffdioxid (NO2) in der Luft.

Und der überschreitet an dieser Station, Ecke B1/Obere-Brink-Straße, und ebenso an einer weiteren Messstelle an der Ophoff-Kreuzung seit Jahren den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel um über 19 bzw. über 20 %.

Grund genug, dass die Stadtverwaltung die Forderung der B 1-Initiative auf ein ganztägiges Verbot des Lkw-Durchgangsverkehrs, zunächst probeweise für vier Jahre, aufgegriffen hatte. Einstimmig, über alle Parteigrenzen hinweg, fiel auch bereits das Votum der politischen Vertretung des Bezirks Innenstadt-Ost, der von der Verkehrsachse B1 komplett durchschnitten wird, aus.

B1-Initiative warnt vor gesundheitlichen Folgen

Vor gesundheitlichen Auswirkungen – von Atembeschwerden bis hin zu Herzerkrankungen – auf die B1-Anwohner wie auf die hier in Gebäuden am Westfalendamm arbeitenden Menschen warnten so auch nochmals die Vertreter der mehr als 100-köpfigen Bürgerinitiative beim Ortstermin. Gerhard Schubert und Marlies Schellbach verwiesen zudem auf vier Kindergärten und drei Altenresidenzen, auch auf Biergärten, im betroffenen B1-Abschnitt zwischen dem Bereich Gastkamp/Südwestfriedhof im Westen und der Damaschkestraße/B 236 im Osten.

Udo Dammer: Wohl kein Ratsbeschluss mehr vor der Wahl

Die politische Mehrheit im Rathaus hat zuletzt allerdings – unter dem Eindruck der Proteste aus den vom Verkehr auf dem Dortmunder Autobahnring betroffenen äußeren Vororten – die Beschlussvorlage zur Beantragung eines 24-Stunden-Lkw-Verbots auf der B1 bei der Bezirksregierung Arnsberg zunächst zur Beratung in die zwölf Bezirksvertretungen verwiesen. Mit einer endgültigen Ratsentscheidung rechnet Bezirksbürgermeister Udo Dammer allerdings nicht mehr vor der Kommunalwahl Ende Mai.

„Bei einer B1-Sperrung werden sich 1600 Lkw in den zusätzlichen 16 Stunden auf den Autobahnring verteilen. Das ist, heruntergebrochen, ein Lkw pro Minute mehr – und gerade mal ein Lärmzuwachs von 0,2 dB(A)“, erläuterte Heinz-Dieter Düdder, doch entscheidend für den Handlungsbedarf an der B 1 sei nicht der Lärm, sondern die Schadstoffbelastung.

Gesprächspartner der Bürger am Mittwochabend (12.) im Heliand-Saal wird neben Heinz-Dieter Düdder und dem BI-Vorsitzenden Gerhard Schubert Experte Heinrich Bornkessel vom städtischen Umweltamt sein.

Gartenstadt-Radweg im Mittelpunkt am 18. März

Mit der zweiten Veranstaltung der „Politischen Wopche“ am Dienstag, 18. März, um 19 Uhr im Kleingärtner-Vereinsheim „Hans Böckler“, Johannes-Gronowski-Str. 11, wollen Düdder und die SPD die Gartenstädter auch im Bereich südlich der B 1 animieren, sich frühzeitig an der Planung des Gartenstadt-Radwegs, die im Bereich Körne schon gut vorangekommen sei, zu beteiligen. Auch wenn die Strecke noch im Eigentum der Dortmunder Eisenbahn sei, stehe dieser wichtige Radwege-Lückenschluss zwischen Westfalenhütte und Phoenix-Areal beim RVR weiter auf der Agenda. Gesprächspartner werden die Ratsvertreter Düdder und Edeltraud Kleinhans, Bezirksbürgermeister Udo Dammer sowie Gesine Schulte und Dieter Caspari vom Körner Kultur- und Kunstverein (KKK) sein.

Wanderung durch die historische Gartenstadt

Abgeschlossen wird die „Politische Woche“ am Samstag, 22. März, um 10.30 Uhr mit einer Wanderung – speziell auch für Nicht-Anwohner – durch die historische Gartenstadt unter fachkundiger Führung von Dr. Helmut Westphal. Start und Ziel ist der Freiligrathplatz an der Lübkestraße südlich der B1. Westphal war von 1982 bis 2007 im Wohnungsamt der Stadt Dortmund tätig.

Kontakt und weitere Information zur Schutzgemeinschaft/ B1-Inititiative online auf www.b1dortmund.de .

Autor:

Ralf K. Braun aus Dortmund-Ost

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