Das Ensemble Companeras spielt "Geschichten aus dem Wiener Wald" in der Duisserner Notkirche

20. September 2014
19:00 Uhr
Notkirche Duissern, 47058 Duisburg

Das Ensemble Companeras spielt das berühmte, u.a. von Maximilian Schell verfilmte „Volksstück“ von Ödön von Horváth mit Live-Musik von Johann Strauß auf dem Akkordeon.

Horváth (1901-1938) ist Anfang der 30er Jahre auf dem Höhepunkt seines Ruhms. Er ist in Deutschland ein bekannter Schriftsteller und bekommt 1931, im Jahr der Uraufführung seiner "Geschichten", den renommierten Kleist-Preis. Doch ab 1933 werden seine Stücke auf deutschen Bühnen verboten, seine Werke verbrannt.

Das Stück von 1930 weist weit über die Zeit der 30er Jahre und über Wien hinaus.

Herzlosigkeit, Selbstbetrug und Verlogenheit sind heute nicht weniger als damals Ursachen des menschlichen Unglücks. Im Volksstück „Geschichten aus dem Wiener Wald“ entfalten sich Horváths hintergründiger Humor und sein unbestechlicher Blick für die Abgründe der menschlichen Seele im Besonderen.
Die „Geschichten“ spielen „in unseren Tagen“, schreibt Horváth 1930. Wir (Ensemble und Publikum) können sehen, hören, fühlen, ob es noch immer „in unseren Tagen“ spielt.
Was passiert im Stück?
Die Figuren stammen aus dem Volk. Wir treffen die Mutter und die Großmutter mit Sohn und Enkel Alfred in der Wachau, dem idyllischen Ausflugsgebiet der Wiener. Der Zauberkönig, seine Tochter Marianne und ihr Verlobter, der Fleischhauer Oskar, die alternde Trafikantin Valerie, der Rittmeister etc. begegnen sich: in der „stillen Straße im achten Bezirk“, an der „schönen, blauen Donau“, beim „Heurigen“. Marianne entflieht dem Vater und ihrem Verlobten, weil sie den Hallodri Alfred liebt. Sie bekommen ein Kind, die Beziehung scheitert, auch und nicht zuletzt am Geldmangel, denn Alfred lebt vom Geld seiner Geliebten Valerie, die sich nun an Erich, einen nationalsozialistischen deutschen Studenten, hängt.
Alle diese Menschen sind blind gegenüber wahren Gefühlen und Sehnsüchten, eng auf sich selbst bezogen. Horváth lässt hinter der scheinbaren Heiterkeit des Wiener Gemüts in den Dialogen das Unheimliche, Abgründige aufblitzen.
Seien Sie auf einiges gefasst, was sich da in der Wachau und im Wiener Maxim so tut.
Es ist in jedem Fall eine Freude, das grandiose Stück mitsamt der schwungvollen Musikbegleitung spielen zu dürfen.
Das Publikum wird ohne Zweifel die Horváth-Begeisterung des Ensembles teilen. Wir haben schon nach unseren drei Lesungen erfahren, wie stark Horváth uns heutige Menschen berührt.
Premiere ist am 20. September um 19 Uhr in der Duisserner Notkirche. Wie immer spielt das Ensemble für einen karitativen Zweck. Karten gibt´s im Weltladen, Duisburg-Neudorf, Koloniestr. 92
per E-mail: Ensemble.Companeras@gmx.de
oder tel. 0151/56635084
• Duisserner Notkirche
• Sa/So 20./21.9. 19 Uhr
• AK12/VVK10 EUR
• www.companeras.de

Autor:

Angelika Ortmann aus Duisburg

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