Verbraucherberatung in Gladbeck: Elektroheizungen sind nur in wenigen Einzelfällen sinnvoll

18. März 2015
15:00 Uhr
Stadtteilbüro Mitte, 45964 Gladbeck

Am Mittwoch, 18. März, findet von 15 bis 18 Uhr der nächste Energieberatungstermin der „Verbraucherzentrale NRW“ in Gladbeck statt.

Dabei geht es dieses Mal um das Thema „Heizen mit Strom“, denn nach wie vor gibt es auch viele Gladbecker Haushalte, die auf „Heizen mit Strom“ setzen. Dabei ist gerade diese Heizform nach Angaben von Experten ineffizient und teuer. Dennoch wurde die gesetzliche Vorschrift, elektrische Nachtspeicherheizungen auszutauschen, zurückgenommen und vielfach werden nun elektrische Infrarot-Flächenheizungen von den Herstellern sogar als besonders kostengünstig und klimafreundlich beworben.

Petra Kerstan, Energieberaterin der Verbraucherzentrale im Energieberatungsstützpunkt Stadt Gladbeck, erläutert, was von den beiden Technologien zu halten ist:

„Der Austausch elektrischer Nachtspeicherheizungen ist nicht mehr verpflichtend. Die Heizungen könnten nämlich eine wichtige Rolle für die Energiewende spielen, indem Strom aus erneuerbaren Energien, zum Beispiel der Windkraft, in privaten Speicherheizungen „zwischengespeichert“ würde.“

„Die Idee ist gut“, bestätigt Petra Kerstan weiter. „Die Praxis ist aber leider schwierig: In den entsprechenden Regionen sind gar nicht genug Speicherheizungen angeschlossen, um die Netze tatsächlich spürbar zu entlasten. Außerdem sind viele Anlagen nicht vom Netzbetreiber aus der Distanz regelbar - damit können sie gar nicht bei Bedarf zugeschaltet werden. Und so bleiben Nachspeicherheizungen in erster Linie Strom- und Geldfresser.“

In erster Linie Strom- und Geldfresser!

Als kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zur Nachspeicherheizung wird die Infrarot-Flächenheizung beworben. Da sie mit Strahlungswärme heizt, reichen laut den Herstellern niedrigere Raumtemperaturen für ein behagliches Wohnklima aus. Allerdings verbraucht die Infrarotheizung vor allem tagsüber Strom, zu durchschnittlich 28 Cent pro Kilowattstunde (zum Vergleich: Gas cirka 5,5 Cent/kWh, Heizöl umgerechnet cirka 6 Cent/kWh, Holzpelletscirka 5 Cent/kWh).

„Die relativ niedrigen Anschaffungskosten gleichen die hohen Betriebskosten nicht aus“, stellt Katrin Knur, Klimaschutzmanagerin der Stadt Gladbeck, klar. „Und klimafreundlich sind Elektroheizungen übrigens auch nur mit einem zertifizierten Ökostromtarif - sonst ist die Klimabilanz schlechter als bei anderen Energieträgern.“
„Generell sind Elektroheizungen also nur in wenigen Einzelfällen sinnvoll“, fasst Energieberaterin Petra Kerstan zusammen. „Allerdings ist der Umstieg auf ein anderes Heizsystem auch nicht ganz unkompliziert, Leitungen müssen verlegt und Heizkörper montiert werden.“ Bevor über den Austausch der Heizung entschieden werde, sollten Verbraucher daher unbedingt eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen.

Bei Fragen zu effizienten Heizsystemen in privaten Haushalten geben die Energieberater der „Verbraucherzentrale NRW“ gerne Auskunft. Die halbstündige Beratung für 5 Euro im Energieberatungsstützpunkt Stadt Gladbeck (im Stadtteilbüro Projekt Stadtmitte Gladbeck Goethestraße 44) ist unter Tel. 02043/992303 zu vereinbaren.

Die monatlich stattfindende Energieberatung der Verbraucherzentrale wird übrigens gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

Autor:

Uwe Rath aus Gladbeck

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