Entwicklung der Sonntagsarbeit: Sonntagsruhe – ein frommer Wunsch oder Relikt der Vergangenheit?

6. März 2015
19:00 Uhr
Rathausplatz, 40789 Monheim am Rhein

Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“ lädt zum Podiumsgespräch ein – Diskussionsrunde mit Weihbischof Schwaderlapp sowie Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite

Unter dem Motto „Entwicklung der Sonntagsarbeit: Sonntagsruhe – nur noch ein frommer Wunsch oder ein Relikt der Vergangenheit?“ lädt der Aktionskreis „Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage“ am Freitag, dem 6. März 2015, um 19 Uhr, in den Rathaussaal der Stadt Monheim am Rhein ein. In einem Podiumsgespräch werden der Kölner Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp, der Vorsitzende der Mittelstandsvereinigung der CDU im Kreis Mettmann, Hans-Dieter Clauser, und Folkert Küppers-Koll, von der Gewerkschaft Ver.di über die Zunahme der Sonn- und Feiertagsarbeit diskutieren. Moderiert wird die Runde von Dr. Werner Eichhorst, Direktor Arbeitsmarktpolitik Europa beim Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit. Gleichzeitig wird er zu Beginn des Podiums in die Thematik einführen.

Mit der Veranstaltung möchte der Aktionskreis nicht nur auf den „Internationalen Tag des freien Sonntags“, hinweisen, der jeweils am 3. März stattfindet, sondern gleichzeitig dafür sensibilisieren, dass wirtschaftliche Rentabilität und Gewinnmaximierung nicht die vorherrschenden Gesichtspunkte für die Ausweitung der Arbeit auf alle Tage der Woche sein dürfen. Der Tag erinnert an ein Edikt des römischen Kaiser Konstantins vom 3. März 321 n. Chr., mit dem der erste staatliche Sonntagsschutz in Europa etabliert wurde.

„Im Übrigen sehen wir mit Sorge“, so Franz Köchling, Sprecher des Aktionskreises, „dass immer mehr Menschen am Wochenende arbeiten müssen.“ So haben 2013 knapp 26 Prozent der Angestellten in Deutschland und damit mehr als jeder Vierte auch an Sonn- und Feiertagen gearbeitet. Überdurchschnittlich hoch war der Anteil der Sonntagsarbeit bei den öffentlichen und privaten Dienstleistern. Hier kamen knapp 39 Prozent oder fast zwei Fünftel aller Beschäftigten gelegentlich, regelmäßig oder ständig auch an Sonn- und Feiertagen zur Arbeit. „Mit diesen Zahlen, sie gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, wird deutlich, welches Ausmaß die Sonntagsarbeit mittlerweile angenommen hat“, unterstreicht Köchling.

Der Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" weist bereits seit über zwölf Jahren immer wieder auf die Bedeutung des Sonntags für die Menschen hin. Er beobachtet mit Sorge, für wie viele Menschen offenbar aus Gleichgültigkeit inzwischen alles gleich gültig ist". Kurzsichtiges Konsumdenken sollte dieses Kulturgut, das in Artikel 140 des Grundgesetzes sowie in Art. 25 der Verfassung des Landes NRW besonders geschützt ist, nicht zerstören.

Im Aktionskreis "Ohne Sonntag gibt's nur noch Werktage" arbeiten die evangelische Kirche in Monheim, die katholischen Kirchengemeinden und Verbände KAB, kfd und KKV im Dekanat Langenfeld/Monheim mit, um den Sinn des Sonntags stärker ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Autor:

Bernd-M. Wehner aus Monheim am Rhein

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