„Zum Leben erweckt!“

21. November 2015
10:00 Uhr
Zentralbibliothek, 42551 Velbert
Das „lebende Buch“ Ahmad Walid Torakai freut sich mit Helena Latz, Integrationsbeauftragte, und Ulrike Motte (von links), Leiterin der Zentralbibliothek, auf viele neugierige Besucher.
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  • Das „lebende Buch“ Ahmad Walid Torakai freut sich mit Helena Latz, Integrationsbeauftragte, und Ulrike Motte (von links), Leiterin der Zentralbibliothek, auf viele neugierige Besucher.
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Zum dritten Mal lädt das Team der Zentralbibliothek Velbert am Samstag, 21. November, von 10 bis 14 Uhr zu der Veranstaltung „Lebende Bücher“ ein. Angesprochen fühlen dürfen sich diesmal alle Menschen, die gerne mehr erfahren möchten über das Leben von Migranten, darunter auch Flüchtlinge. „Sie alle haben viele spannende Geschichten zu erzählen, unter anderem auch über ihre Flucht“, so Ulrike Motte, Leiterin der Zentralbibliothek Velbert. „Dabei ist es reiner Zufall, dass sich unter unseren sieben lebenden Büchern in diesem Jahr Menschen mit Flüchtlingshintergrund befinden. In der Planungsphase dieser Veranstaltung war das Flüchtlingsthema noch nicht so aktuell wie heute.“ Mit dieser Aktion möchten wir für jeden Bürger ein niederschwelliges Angebot schaffen, egal wer, jeder ist willkommen, so Motte weiter.

Und so geht‘s: Einfach in die Velberter Bücherei gehen und dort sagen, mit wem man sich unterhalten möchte. 20 Minuten hat der Besucher dann die Möglichkeit mit „seinem“ Buch auf sogenannten Gesprächsinseln ein ganz persönliches Gespräch zu führen und viel über das Leben seines Gegenübers zu erfahren. Alle lebenden Bücher erzählen aus ihrem eigenen Buch des Lebens, in dem Velbert oft ein neues Kapitel ist.
Ahmad Walid Torakau ist so ein Buch. Er hat viel zu erzählen – über sein Leben als Arzt in Afganistan und wie er mit Frau und Kindern und einem Doktortitel in der Tasche nach Deutschland floh. Hier will er nun ebenfalls praktizieren und dafür wirft er sich mächtig ins Zeug. „Ich habe in zehn Monaten Deutsch gelernt, bis zum C 1 Niveau. Damit will ich allen Menschen, die Angst vor der deutschen Sprache haben, Mut machen. Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man das.“
Außerdem wünscht sich der 35-jährige Arzt mehr Kontakt zu Deutschen und auch das sei gar nicht so einfach. Aber auch Menschen, die in Deutschland noch nicht richtig Fuß gefasst hätten, seien unter den „Büchern“ und würden zum Leben erweckt, so die Integrationsbeauftragte Helena Latz, die diese Veranstaltung begleitet. „Auch diese Menschen setzen sich schon für andere ein und möchten gerne ihre Erfahrungen austauschen“, so Latz.
Sachliche Berichterstattung sei das Eine, doch persönliche Schicksale seien es, die die Seele berühren. „Jeder von uns hat Stereotype in seinem Kopf. Diese werden im persönlichen Gepräch aufgelockert, denn man spricht mit und nicht über den Menschen.“

Jetzt sind alle Beteiligten neugierig, wer sich von dem Angebot angesprochen fühlt und sie besucht. „Wir möchten jedem Mut machen, seine Scheu zu überwinden. Auch junge Leute oder Schüler seien eingeladen. Die atmenden Bücher freuen sich schon auf interessante Gespräche.“
Gerne nimmt die Bücherei Voranmeldungen für ein Buch unter Tel. 02051/262281entgegen.

Das „lebende Buch“ Ahmad Walid Torakai freut sich mit Helena Latz, Integrationsbeauftragte, und Ulrike Motte (von links), Leiterin der Zentralbibliothek, auf viele neugierige Besucher.
Autor:

Astrid von Lauff aus Velbert-Langenberg

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