Gymnasium Voerde: O’Casey kommt auf die Bühne

15. November 2014
19:30 Uhr
Gymnasium Voerde-Nord, 46562 Voerde (Niederrhein)

Er wuchs Ende des 19. Jahrhunderts in den protestantischen Slums von Dublin auf und wurde zu einem der berühmtesten Dramatiker seines Landes: Sean O’Casey. Und er starb 1964 – also vor 50 Jahren. Er gilt als moderner Klassiker. Seine gesellschaftskritischen Stücke werden weltweit gespielt. Alfred Hitchcock verfilmte 1930 „Juno und der Pfau“.

Jetzt kommt er auf die Bühne des Gymnasiums Voerde (GV). Das Schultheater unter der Leitung von Lehrer und Regisseur Jörg Detmold bringt am Samstag, 15. November, 19.30 Uhr in der Schulaula zwei Dramolette zur Aufführung.Eines der Dramolette ist das bekannte „Ein Pfund abheben“. Hier ist der Arbeiter Sammy eigentlich zu betrunken um zu stehen oder zu sprechen, aber ein Pfund abheben will er trotzdem. Sein Kumpel Jerry hilft ihm dabei, auf den Beinen zu bleiben und das Fräulein im Postsparkassengeschäft davon zu überzeugen, ihnen das richtige Formular auszuhändigen. Aber das Unterschreiben ist komplizierter als gedacht, und eine Dame mit Briefpapier macht dem Duo den Platz streitig. Das Fräulein weigert sich, das Pfund auszuzahlen, die Polizei kommt, das Sparbuch wird eingezogen, und für Sammy und Jerry ist klar, dass hier ein Skandal vorliegt.

O’Casey’s Stücke sind immer kritisch, tragisch, komisch, originell, eindringlich, eindrucksvoll. Und sie sind geprägt von der Kindheit und Jugend des Dramaturgen, der bald erkannt hatte, dass im Kampf gegen die Besatzungsmacht England das Wort mächtiger ist als Schwert. Dabei war der Dramatiker nie ein verbitterter Zyniker, sondern bedient sich nicht selten und gerne der Komik. Den Schauspielern wird dadurch alles abverlangt.
Wer war dieser politisch engagierte, ideologisch aber immer um Unabhängigkeit bemühte Theaterdichter O’Casey, der seine Landsleute mit seinen Stücken oft in Rage brachte? In welche Wunden legte dieser ›Gassenjunge aus den Dubliner Slums‹, wie ein zeitgenössischer Theaterkritiker ihn nannte, seine Finger, um derart wüste Publikumsreaktionen auslösen zu können? Der Autor wanderte 1927 nach England aus, wo er bis zu seinem Tod weiter Stücke schrieb.

Jörg Detmold hat in den 1990er Jahren im RabbleFishTheatre in San Franciscosechs Jahre Regie geführt. Anschließend war er fünf Jahre Dramaturg im Tanztheater von Claudia Lichtblau, auf der Zeche Zollverein. Die Theatergruppe „GeVis&schnee“ - Jörg Detmold erklärt gerne die Herkunft des Namens - hat mit ihren Aufführungen in der Vergangenheit schon mehrfach für Furore gesorgt. Und sie tritt nicht nur in der GV-Aula auf. Die Qualität der Schauspieler und der Inszenierungen brachte die Truppe schon bis nach New York und an die Düsseldorfer Oper.
Der Kulturverein rkw und die Stadt Voerde laden zur Entdeckung der komischen, hintersinnigen und gesellschaftskritischen Schauspiele dieses großen irischen Dramatikers ein.

Karten zum Preis von 9 Euro (Schüler und Studenten zahlen vier Euro) gibt es im Vorverkauf in Voerde bei Schreibwaren Groos, Friedrichsfelder Str. 20, Telefon 02855-81958, den Buchhandlungen Korn am Dinslakener Altmarkt, Telefon 02064-58310 und in Wesel Brückstraße 13, Tel 0281-4773362, bei Buch & Präsent Mila Becker in Friedrichsfeld, Bülowstr. 4, Telefon 0281-41409, sowie im Sekretariat des GV, Am Hallenbad, Telefon 02855-963611, eventuelle Restkarten an der Abendkasse.

Autor:

Lokalkompass Dinslaken-Voerde-Hünxe aus Dinslaken

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